Grevenstein. Ein Rekord-Schießen beim Schützenfest in Grevenstein: Mehr als 1000 Patronen wurden verfeuert, bis der Aar sich mal bewegte.

Mitglieder und Gäste der St.-Michaels-Schützenbruderschaft Grevenstein haben am Montag ein Vogelschießen erlebt, welches sicherlich noch lange Gegenstand der Erzählungen in der Bergstadt bleiben wird. Dass Thomas Graßkemper, der nächstältere Bruder des erst seit Samstag amtierenden Schützenkaisers Florian Graßkemper, schließlich den Sieg im Wettstreit mit seinem Altersgenossen Jens Kotthoff um die Königswürde errang, wird dabei die zweitwichtigste Nachricht bleiben, auch wenn sowohl dem neuen Regenten wie seinem Mitstreiter größtes Lob für Kondition und Blick auf das Ziel gebührt.

Schießpause eingelegt

Denn tatsächlich zeigte sich während des über viereinhalb Stunden gehenden Schießens, dass der von Christian und Bernd Müller angefertigte Aar der hartnäckigste Kontrahent war. Projektil um Projektil verdaute der Korpus des Schützenvogels, ohne dass eine Wirkung erkennbar war. Als gegen 13:20 Uhr bereits vier Stunden verstrichen und schon bald 1000 Patronen verschossen waren und der geplante Ablauf des weiteren Festes in Frage stand, legte der Vorstand eine Schießpause ein, um sich zusammen mit den beiden Schützen die Situation im Kugelfang anzusehen.

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Ein markanter Riss längs durch die Mitte des Aars veranlasste zum Weiterschießen. Schuss Nummer 1078 brachte dann erst Erlösung und schließlich großen Jubel auf der Festwiese. Im vergangenen Jahr war der Vogel bereits nach 154 Schuss gefallen. Nachdem einige Mitbewerber aufgegeben hatten, hatten Graßkemper, am rechten Karabiner, und Kotthoff, mit dem linken Gewehr, fast drei Stunden lang das Schießen allein bestritten. „Gut Ding will Weile haben“, lautete der Kommentar des neuen Schützenkönigs.