Schmallenberg. Über Monate wird das Sauerland-Bad saniert. Wie die Schmallenberger Schulen versuchen wollen, diese Lücke aufzufangen.

Gerade erst wurde das Bödefelder Bad aus Kostengründen geschlossen. Da muss nun auch das Sauerland-Bad in Bad Fredeburg umfangreich saniert werden. Ein Engpass für die Schulen, die bemüht sind, dass die Kinder die Grundschulzeit mit dem Seepferdchen-Abzeichen beenden.

Sanierung für 2,7 Millionen Euro geplant

Etwa 2,7 Millionen Euro sollen ins Sauerlandbad investiert werden. Die geplanten Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten starten im September 2024, bestätigt die Stadt auf Nachfrage. Ziel ist es, sie bis Weihnachten abzuschließen. Doch was in dieser Zeit mit dem Schwimmunterricht passieren soll, dafür hat die Stadt auch keine Idee: „Die Einteilung des Schwimmunterrichts in den einzelnen Klassen obliegt den Schulen. Die Stadt kann während des Zeitraums der Schließung kein Ausweichangebot zur Verfügung stellen“, schreibt Pressesprecherin Anke Sibert.

„Die Einteilung des Schwimmunterrichts in den einzelnen Klassen obliegt den Schulen. Die Stadt kann während des Zeitraums der Schließung kein Ausweichangebot zur Verfügung stellen.“

Anke Sibert
Pressesprecherin der Stadt Schmallenberg

Die Sanierungsarbeiten sind umfangreich: So soll unter anderem das Variobecken inklusive Lift saniert werden, das auch für das Schulschwimmen genutzt wird. Außerdem soll der Kinderbereich neugestaltet und das Dampfbad erneuert werden. Alle 13 Wasserpumpen müssen zudem ausgetauscht und alle Schrankschlösser erneuert werden. Ein wichtiger Punkt ist die Schaffung von Kneipp-Anwendungen in einem eigenen Gebäude, denn für Bad Fredeburg steht die Re-Zertifizierung als „Kneipp Heilbad“ an.

Öffnungszeiten Sauerlandbad Osterferien Schmallenberg
Das Sauerland-Bad wird saniert - mit Folgen für das Schulschwimmen. © WP Meschede | SauerlandBad

Grundschule Oberkirchen

„Machen wir uns nichts vor, wenn von Weihnachten gesprochen wird, dann wird es eher Februar“, vermutet Jürgen Kotthoff, Schulleiter der Grundschule Oberkirchen. Das Ganze sei „nicht glücklich“, aber nicht zu ändern. Sein Ziel ist es eigentlich, dass alle Schüler nach der vierten Klasse schwimmen können. Ab Herbst 2024 wäre die Hälfte der Zweit- und alle Viertklässler dran gewesen. „Für die Viertklässler fällt das halbe Jahr jetzt ersatzlos aus“, bedauert er. „Bei den Zweitklässlern müssen wir schieben.“ Eine Ersatzlösung hat auch er nicht.

Ausweichen in die Hotelbäder

Auch wenn der Kontakt zum Hotel Deimann sehr gut sei - gerade erst hatte die Schule ihre Projekt-Sporttage und an drei Tagen durften acht Gruppen das Bad nutzen. Aber in einem Fünf-Sterne Superior-Hotel den wöchentlichen Schwimmunterricht stattfinden zu lassen, sei ja wohl kaum möglich.

So ähnlich sehen auch die Überlegungen von Petra Fontaine aus, Leitern der Grundschule Schmallenberg mit den Standorten Gleidorf und Schmallenberg. Jemand aus der Elternschaft habe vorgeschlagen, man könne doch bei Störmann anfragen. „Ich halte das schon fast für eine unverschämte Anfrage“, sagt Fontaine. „Die Gäste haben dort viel Geld für ihren Urlaub ausgegeben, und wir kommen dann morgens mit einer ganzen Schar aufgeregter Grundschulkinder ins Haus. Die werden sich bedanken.“

Sie habe mit der Stadt versucht, eine Lücke in den übrigen Bädern zu finden, aber es gebe keine. „Im Moment ist ja jede Schule auf der Suche.“ Da Ausweichen keine Option ist, werde nun überlegt, die Jahrgänge zu teilen oder die Gruppen zu vergrößern. An der Schmallenberger Grundschule sind immer die Klassen 2, 3 und 4 im Schwimmunterricht. Auch Petra Fontaine ist es immens wichtig, dass alle Kinder im Rahmen der Grundschulzeit Schwimmen lernen. „Für viele Familien ist das sonst schlicht nicht möglich. Die kleinen Bäder wurden geschlossen, die großen sind oftmals zu teuer.“

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Grundschule Gleidorf

In Gleidorf gehen die Dritt- und Viertklässler jeweils ein Jahr schwimmen. „Es ist wichtig, dass man da konsequent dranbleibt, um die Schwimmkompetenz zu erlangen“, betont die Schulleiterin. Sobald das Sauerland-Bad wieder geöffnet habe, wird sie daher Bilanz ziehen: „Wie viele Lehrkräfte haben wir, wie viele Wochen bleiben uns - und dann müssen alle Kinder so schnell wie möglich wieder ins Schwimmbecken!“

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