Bad Fredeburg. Eine umfangreiche Sanierung des Sauerlandbads ist geplant. Was genau passieren soll, wann die Bauarbeiten starten und was das kostet.
Etwa 2,7 Millionen Euro sollen ins Sauerlandbad in Bad Fredeburg investiert werden. Was genau geplant ist und wann die Arbeiten beginnen sollen, darüber hat die Verwaltung im Technischen Ausschuss der Stadt Schmallenberg informiert.
Erste Vorarbeiten sind bereits geleistet. So wurde zum Beispiel ein Gutachten über Sanierungsbedarfe erstellt und darüber in den Beiratssitzungen der Sauerlandbad GmbH beraten. Geplant sind die Sanierung des Variobeckens mit Hubboden sowie die Neugestaltung des Kinderbereiches. Start der Bauarbeiten ist für September 2024 geplant.
Lesen Sie auch:
- SPD-Antrag: Tempo-30-Zone in ganz Bad Fredeburg?
- U3-Plätze: Schmallenberg kann hohe Nachfrage nicht decken
„Da das Sauerlandbad für diese baulichen Maßnahmen komplett geschlossen werden muss, soll diese Schließzeit für weitere wichtige Sanierungserfordernisse genutzt werden“, heißt es in der Verwaltungsvorlage des Techischen Ausschusses. Die Kosten für das Variobecken mit Hubboden werden auf 873.000 Euro geschätzt, die für den Kinderbereich inklusive Wassertechnik auf etwa 500.000 Euro.
Als ergänzende Maßnahme ist angedacht, das Dampfbad zu erneuern, da dieses mittlerweile 24 Jahre alt ist und mit Blick auf Größe und Technik nicht mehr den Anforderungen eines modernes Dampfbades entspricht. „Es kommt häufiger zu Ausfällen aufgrund technischer Defekte“, erklärt die Stadtverwaltung. Das Dampfbad werde aber von vielen Besuchern gerne genutzt, so dass es sinnvoll erscheint, den angrenzenden größeren Duschraum und den kleineren Raum des Dampfbades zu tauschen, so dass dieses großzügiger gestaltet werden kann. Die geschätzten Kosten berücksichtigen auch die Nebengewerke wie Sanitär-, Verputz- und Anstricharbeiten und belaufen sich geschätzt auf 150.000 Euro.
Plattformlift und Wasserpumpen
Außerdem sei der vorhandene Plattformlift im Zugangsbereich zum Variobecken defekt und nicht mehr zu reparieren - „hier ist ein Austausch erforderlich“, so die Verwaltung. Aufgrund der speziellen Anforderungen in Schwimmbadbereichen (chlorhaltige feuchtwarme Luft etc.) müssten jedoch geeignete Anbieter angefragt werden; ein bereits vorliegendes Angebot berücksichtigt die Erfordernisse des Sauerlandbads und liegt bei etwa 15.000 Euro.
„Zudem sind alle Wasserpumpen im Bad 24 Jahre alt und weisen Korrosionsschäden auf, welche das Verkeimungsrisiko begünstigen. Ein Austausch ist deshalb ratsam. Vorgesehen ist der Einbau von Hocheffizienzpumpen - durch diesen werden Einsparungen beim Stromverbrauch erwartet“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Konkret gehe es um 13 Pumpen. Für den Pumpenaustausch könnten außerdem Fördergelder abgerufen werden - ein entsprechender Fördermittelantrag wurde bereits beim Bundesministerium eingereicht. Bei einer Förderzusage von 40 Prozent würde sich die Summe um rund 100.000 Euro auf etwa 247.000 reduzieren.
Großformatige Wandbilder für eine bessere Akustik
Auch die Wände in der Schwimmhalle und in der Eingangshalle existieren seit 24 Jahren unverändert und sollen aufgearbeitet werden - gleichzeitig soll für mehr Aufenthaltsatmosphäre gesorgt werden. Die malertechnische Aufarbeitung der akustisch wirksamen Wandflächen setze eine fachbetriebliche Qualifikation voraus. Die Kostenschätzung inklusive Gerüst beträgt ca. 32.000 Euro.
Auch im Bereich des Vario-Beckens soll die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Dies soll durch großformatige Wandbilder auf einer Wandbespannung erreicht werden, die für den Einsatz in Schwimmbädern geeignet sind. Ebenfalls 24 Jahre alt sind die Schlösser und Schlüssel der 540 Umkleideschränke. „Immer mehr Schlüssel brechen ab und müssen neu beschafft werden. Die Schlüssel funktionieren teilweise nicht mehr“, erklärt die Verwaltung. Aufgrund des Alters werde bei Nachbestellungen bereits 30 Prozent Mindermengenzuschlag berechnet. Daher sei ein Komplettaustausch ratsam. Die Montage übernehme das Personal des Bades selbst. Die Kosten für die Akustikbilder werden auf 15.000 Euro und für die Schlösser der Umkleideschränke auf 14.000 Euro geschätzt, so dass für die Sanierung des Sauerlandbads Gesamtkosten in Höhe von 1,85 Millionen Euro anfallen.
Kneipp-Zentrum am Sauerlandbad
Ein weiterer großer Punkt: In diesem Jahr steht die Re-Zertifizierung „Kneipp Heilbad“ für Bad Fredeburg an. „Bedingung für diese Re-Zertifizierung ist das Angebot von Kneippanwendungen, die früher im Kurmittelhaus möglich waren, aber aktuell nicht angeboten werden können“, so die Stadtverwaltung. Ein solches Angebot sei aber für die Kurorte-Anerkennung unedbingt erforderlich. Daher sei ein neues Kneipp-Zentrum am Sauerlandbad in Bad Fredeburg geplant. Dazu soll ein eigenständiges Gebäude auf dem Gelände des Sauerlandbads errichtet werden, welche vom Schwimmbad, aber auch von außerhalb begehbar sein soll. Die Kosten dafür werden auf ca. 850.000 Euro geschätzt.