Meschede. Zwischen Werkbank und Klaviertasten: Judith Derksen meistert ihre Optikerausbildung bei Kordel in Meschede und träumt von der Zukunft.
Judith Derksen mit ihren 18 Jahren steht erst am Beginn ihres beruflichen Weges. Doch ihr Blick auf die Zukunft ist so scharf wie die Brillengläser, die sie täglich für ihre Kunden anfertigt. Als Auszubildende bei Optik Kordel in Meschede hat sie einen Beruf gewählt, der Präzision, handwerkliches Geschick und ein freundliches Kundengespräch vereint.
Für sie war immer klar: Der Beruf Optiker soll‘s sein! Bereits in der neunten Klasse hat sie für zwei Wochen in den Handwerksbetrieb am Rebell in Meschede hineingeschnuppert. Doch die Liebe zum Optiker kam schon viel früher.
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Früh die Liebe zur Optik erkannt
„Ich habe bereits früh meine erste Brille bekommen. Und ich fühlte mich beim Optiker schon damals immer wohl“, sagt die Auszubildende rückblickend.
Ihr derzeitiger Alltag gliedert sich in zwei wichtige Bereiche: praktische Arbeit im Laden und theoretische Weiterbildung. „In der Berufsschule lerne ich viel über die physikalischen und mathematischen Grundlagen unseres Handwerks. Das ist nicht immer leicht für mich, aber notwendig, um meine Kunden bestmöglich beraten zu können“, sagt Derksen über die schulische Seite ihrer Ausbildung. Das Theoretische falle ihr noch schwer.
Anspruchsvolle Ausbildung
Früher seien Sport, Kunst und Deutsch die Lieblingsfächer gewesen. „Bis zur zehnten Klasse bin ich gerne in die Realschule in Meschede gegangen. Jetzt in der Berufsschule ist es sehr anstrengend und ich gehe hin, weil ich es muss“, so Derksen mit einem Augenzwinkern. In ihrer Freizeit betätigt sie sich aber noch musikalisch. Bereits seit dem Kindesalter spielt sie Klavier. Angefangen mit klassischen Stücken, spiele sie derzeit viel, was ihr gefalle.
Die Optikerausbildung ist anspruchsvoll. Millimetergenau müssen Kunststoffplatten gefeilt und Gläser geschliffen werden. Hinzukommt das umfassende Fachwissen in Physik und Mathematik.
Brillen als Accessoire
Zu Hause ist die Auszubildende in Wennemen. Dort wohnt sie noch bei den Eltern. Und wie es sich für eine angehende Optikerin gehört, hat sich bereits eine kleine Brillenkollektion gebildet. In den anderthalb Jahren hat sie bereits fünf Brillen angesammelt. Darunter auch eine ihrer Lieblingsbrillen, eine Sonnenbrille der italienischen Marke „Prada“, wie sie mit einem Leuchten in den Augen verrät.
Auch wenn die Samstagsarbeit schlaucht, mache ihr die Arbeit Spaß: „Ich liebe den Kundenkontakt. Klar ist das Arbeiten am Samstag auch mal nervig, aber darauf hat man sich nun mal von vornherein eingelassen.“
Meistertitel das große Ziel
Zudem sei der Beruf des Optikers abwechslungsreich. Neben den bekannten Tätigkeiten wie die Brillenauswahl und -anpassung, Reinigung gehört zum Alltag des Optikers auch die Anpassung von Kontaktlinsen und Sehwertbestimmung, in Fachkreisen Refraktion genannt.
„Die Refraktion zu können ist mein nächstes großes Ziel, wenn ich die Ausbildung beendet habe“, blickt Derksen in die Zukunft. Auch die Anpassung von Kontaktlinsen wird sie bis Ausbildungsende noch erlernen. Auf lange Sicht kann sie sich den Erwerb des Meistertitels vorstellen. „Ich hoffe und wünsche mir, auch dann noch hier bei Kordel zu sein!“