Hagen. Die marode Fuhrparkbrücke macht wieder von sich reden. Die Stadt Hagen hat die Höchstgeschwindigkeit auf dem Bauwerk auf 20 km/h reduziert.

Auf der Fuhrparkbrücke zwischen Altenhagen und Eckesey gilt ab sofort eine Höchstgeschwindigkeit von nur noch 20 km/h. Die Stadt Hagen hat bereits entsprechende Schilder aufstellen lassen.

Die Geschwindigkeitsreduzierung resultiert aus einer defekten Übergangskonstruktion an der Brücke, teilte Michael Kaub, Sprecher der Stadtverwaltung Hagen, mit: „Hier müssen Lager getauscht werden.“ Aus Gründen der Verkehrssicherheit dürfe bis auf Weiteres nur noch 20 km/h gefahren werden. Eine Fachfirma sei jedoch bereits damit beauftragt worden, den Schaden zu beheben, was im März geschehen solle. Anschließend werde die Geschwindigkeit wieder auf 50 km/h angehoben, versicherte die Stadt Hagen.

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Eines der Widerlager an der Brücke ist defekt. © WP | Michael Kleinrensing

Die Fuhrparkbrücke gehört zu den maroden Brücken in Hagen und soll ohnehin abgerissen werden. Für die Standfestigkeit des bestehenden Stahlbeton-Kolosses, der über eine Länge von 160 Metern etwa 30 Gleise überspannt, aber durchaus elegant aussieht und das Stadtbild prägt, übernehmen die Fachgutachter ab 2028 keine Garantie mehr.

Sanierung ausgeschlossen, Neubau geplant

Schon heute ist die Belastungsgrenze für die Fuhrparkbrücke aufgrund fehlender Standfestigkeit auf 3,5-Tonnen-Fahrzeuge limitiert. Denn der Bau mit den markanten Bögen ist aufgrund seines minderwertigen Stahls laut Gutachter in einem „ungenügenden Zustand“. Die Spannkonstruktion könnte unbemerkt ausfallen, Stützpfeiler sichern bereits einen Biegebruch ab. Eingedrungenes Salzwasser und minderwertiger Stahl, so hat die Hauptprüfung eines Ingenieurbüros bereits im Jahr 2017 ergeben, schließen eine Sanierung aus.

Die Fuhrparkbrücke mit ihren eleganten Bögen gehört zu den markantesten Bauwerken in Hagen. 
Die Fuhrparkbrücke mit ihren eleganten Bögen gehört zu den markantesten Bauwerken in Hagen.  © WP | Michael Kleinrensing

Deshalb ist ein Neubau geplant, das bestehende Bauwerk soll durch eine Fachwerkkonstruktion ersetzt werden. Die reinen Baukosten für diese Variante, so eine erste Grobschätzung, liegen bei 18 Millionen Euro. Darin nicht enthalten sind die Bahn-, Planungs-, Voruntersuchungs- und sonstigen Kosten. Doch die Stadt Hagen wird wahrscheinlich Fördermittel für den kommunalen Straßenbau in Anspruch nehmen können.

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