Hohenlimburg. Das Haus in der Piepenstockstraße gehört zu den ehemaligen Hoesch-Häusern in Hohenlimburg. Jetzt gibt es dort ein massives Schimmel-Problem

Bianca Rump aus Hohenlimburg macht sich Sorgen um die Gesundheit ihres Sohnes Lukas (21): „Er hat Asthma. Da ist der Schimmel doch sicher doppelt gefährlich“, sagt sie und weist auf die Wand in seinem Zimmer, die von schwarzen Placken übersät ist. Sie fürchtet, dass es sich um eine besonders giftige Schimmelart, die ein Toxin freisetzt, handeln könnte, denn Lukas leidet unter einem Ausschlag: „Der Arzt weiß nicht, woher das kommt. Aber begonnen hat es, als der Schimmel in unserer Wohnung auftauchte.“

Die Mutter und ihr Sohn leben in einer Wohnung des Hochhauses in der Piepenstockstraße 51 in Oege. Die Immobilie gehört zu den ehemaligen Hoesch-Häusern in Hohenlimburg, bei denen es in der Vergangenheit des Öfteren zu einem Besitzerwechsel gekommen ist und die auch immer mal wieder mit unschönen Schlagzeilen ins Rampenlicht geraten sind.

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Immobiliengesellschaft aus Wiesbaden

2020 übernahm eine Immobiliengesellschaft aus Wiesbaden dieses und weitere Gebäude mit insgesamt 213 Wohnungen in Hohenlimburg - mit der festen Absicht, die Häuser nicht als bloße Renditeobjekte zu betrachten, sondern den berechtigten Interessen der Mieter entgegenzukommen, wie Petra Eckhardt betont: „Deshalb haben wir uns seinerzeit auch von der Hausverwaltung getrennt, weil wir nicht zufrieden waren. Jetzt verwalten wir die Häuser in Eigenregie.“ Der Hausmeister sei ständig vor Ort, um nach dem Rechten zu sehen und sich mit den Bewohnern auszutauschen.

Hohenlimburg
Die Wand im Zimmer von Schalke-Fan Lukas ist mit Schimmel übersät. © WP | Hubertus Heuel

Doch der Schimmel in der Wohnung von Bianca und Lukas Rump sei eindeutig nicht auf einen Wassereintritt oder eine unzureichende Fassadendämmung zurückzuführen, sagt die Immobilienmanagerin: „Sondern es ist offenbar nicht ordentlich gelüftet worden. Dann gibt es leider Probleme mit den Außenwänden.“

Mieter suchen anwaltlichen Beistand

Bianca Rump beharrt indessen darauf, dass sie täglich lüfte: „Zum Beispiel immer dann, wenn ich mit dem Hund unterwegs bin. Und das bin ich mehrmals täglich.“ Der schwarze Schimmel hat nicht nur das Zimmer ihres Sohnes befallen, sondern macht sich breitflächig auch im Wohnzimmer und in der Küche bemerkbar.

Sie hat ihren Sohn schon angewiesen, die Schränke vorzuziehen, damit die Luft besser zirkulieren kann: „Der Schimmelpilz greift ja auch die Möbel an.“ Sie wohnten jetzt seit sechs Jahren hier. Um ihrem Standpunkt Nachdruck zu verleihen, will Bianca Rump nun anwaltlich gegen den Vermieter vorgehen und auf diesem Wege erreichen, dass die Wohnung endlich vom Schimmel befreit wird.

Weitere Prüfung angekündigt

Auch Esengül Tas, die mit Mann und vier Kindern in dem Hochhaus wohnt, hat sich anwaltlichen Beistand gesucht. Bei ihr macht sich der Schimmel vor allem in den innenliegenden Bädern bemerkbar. Zwei ihrer Kinder litten an Asthma, berichtet sie, dementsprechend groß sei ihre Sorge, dass der Pilz verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit haben könne: „Ich lüfte und sorge für Durchzug, aber es hilft nicht. Was soll ich tun?“

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Ein Blick in eines der Badezimmer von Familie Tas zeigt die Schimmelplacken. © WP | Hubertus Heuel

Hier sei ein defektes Heizungsrohr lokalisiert und bereits ausgetauscht worden, so Petra Eckhardt: „Es folgen Trocknungs- und Renovierungsarbeiten.“ Die Probleme der Mieter würden immer ernst genommen und entsprechende Maßnahmen ergriffen. Sie werde die Gegebenheiten in dem Haus jetzt noch einmal gründlich überprüfen und auch nachforschen lassen, ob eventuell noch an anderer Stelle eine Leitung geplatzt sei, die für die Widrigkeiten verantwortlich sein könnte.