Hagen. Die Grundsteuerbescheide in Hagen sind verschickt, jetzt rollt der Protest und erreicht die Mitarbeiter im Rathaus. Das sagt der Kämmerer.

Die Protestwelle gegen die Grundsteuerbescheide in Hagen läuft. Und erreicht auch die Mitarbeiter der Kämmerei im Rathaus. „Das sind jede Menge Anrufe, die gerade eingehen“, sagt Hagens neuer Kämmerer Bernd Maßmann, der gleichzeitig betont, dass die Stadt nicht die Verantwortung für die jetzige Entwicklung trage. „Wir als Kommune sind nah dran an den Bürgern. Die Kolleginnen und Kollegen der Steuerabteilung müsse da vieles abpuffern.“

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„Das waren eher abstrakte Zahlen. Man konnte als Bürger kaum absehen, was da am Ende wirklich auf einen zukommt.“

Bernd Maßmann
Kämmerer der Stadt Hagen

Dabei - das betonen sowohl der Kämmerer als auch der Bund der Steuerzahler - habe ein formaler Widerspruch gegen den jetzt erlassenen Abgabenbescheid keine Aussicht auf Erfolg. „Die Leute konnten sich gegen die Bescheide über die Messbeträge wehren, die die Finanzbehörden aber schon vor vielen Monaten verschickt haben“, sagt Maßmann und räumt ein, dass das durchaus unglücklich sei. Denn: „Das waren sehr abstrakte Zahlen. Man konnte als Bürger kaum absehen, was da am Ende wirklich auf einen zukommt.“

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Überholte Gebäudewerte

Vor diesem Hintergrund hat der Kämmerer „großes Verständnis“ für jene, die nun gegen hohe Bescheid protestieren. Gleichzeitig betont er aber, dass die Städte nun umsetzen, was der Bund mit der gerichtlich eingeforderten Reform auf den Weg gebracht habe. Da ging es vor allem darum, Rechtssicherheit zu schaffen. Denn bisher seien für die Berechnung der Grundsteuer Gebäudewerte aus dem Jahr 1964 herangezogen worden.

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Generell unterstreicht Maßmann, dass die Stadt „aufkommensneutral“ nicht mehr durch die Grundsteuer einnehme als bisher. „Es gibt auch in Hagen Menschen, die künftig weniger zahlen“, so Maßmann. Neben Gewerbebetrieben würden beispielsweise auch Bürger entlastet, die in gemischt genutzten Gebäuden leben, in denen sich beispielsweise im Erdgeschoss ein Laden oder ein Imbiss befänden. Wer allerdings weniger zahle, protestiere natürlich nicht dagegen - weder bei der Zeitung noch bei der Stadt.

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Antworten auf der Homepage der Stadt

Die Stadt Hagen, die mit den Bescheiden bereits in einem gut verständlichen Begleitschreiben über die Hintergründe der Grundsteuer-Entwicklung informiert hatte, will auf ihrer Homepage jetzt noch einmal die wichtigsten Fragen beantworten.

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