Hagen. Hausbesitzer und Mieter müssen sich auf saftige Erhöhungen gefasst machen. Hagener blicken neidvoll nach Breckerfeld.
Das Gesicht der Kollegin mit Mundwinkeln bis in die Kniekehlen spricht Bände: Soeben hat sie ihren neuen Grundsteuerbescheid bekommen: Statt bislang gut 900 Euro liquidiert die Stadt Hagen für ihr Hasper Zuhause jetzt deutlich über 1200 Euro – ein geschmeidiges Plus von 30 Prozent.
„Ich könnte k…“, bringt sie ihre Gefühlswelt auf den Punkt. „Kichern“ hat sie übrigens nicht gesagt.
Das sei nicht bloß ein starkes Stück, flucht sie nahtlos weiter, sondern schlichtweg Wucher. Zumal sie auch nicht den Eindruck habe, dass das in irgendeiner Form etwas mit der Lohnentwicklung der vergangenen Jahre zu tun habe.
Gespräche dieser Art wird es in den nächsten Tagen und Wochen sicherlich noch reichlich zwischen Kollegen, Freunden und in Familien ebenso wie in Vereinskreisen, am Gartenzaun, beim Sport oder wo auch immer geben. Mit dem aktuellen Versand der Grundsteuerbescheide wird es für manche Hausbesitzer und Mieter ein sehr böses Erwachen geben, wenn sie in ihre Briefkästen blicken. Und da dürfte mit Kostensteigerungen um ein Drittel das Ende der Fahnenstange längst noch nicht erreicht sein. Die Stadtredaktion rechnet fest damit, dass sich in den nächsten Tagen reichlich Bürger am Telefon melden werden, um Dampf abzulassen.
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„Zumal es dem Otto-Normal-Verbraucher überhaupt nicht klar ist, wofür man denn eigentlich genau so viel mehr bezahlen soll“, skizziert die Kollegin ihre Ratlosigkeit. Man erlebe ja keinerlei Verbesserungen, sondern in Hagen seit Jahren das exakte Gegenteil. „Irgendwie hat man das Gefühl, sich in dieser Stadt in einer kontinuierlichen Abwärtsspirale zu befinden“, beschreibt sie ihre Gefühlswelt.
Parallel müssen die Hagener zudem miterleben, dass in der Nachbarstadt Breckerfeld – von exotischen Ausnahmen mal abgesehen – alles im gewohnten Rahmen bleibt: Kostenexplosionen gibt es dort nicht. Da kann den Hagenern nur der Kamm schwellen.
Entlang der Volme versichert Kämmerer Bernd Maßmann zwar permanent, dass die Stadt keineswegs per Mitnahmeeffekt sich die Taschen vollstopfe. Doch die eingeplante Einnahme der Stadt von knapp 50 Millionen Euro wird künftig eben vorzugsweise von den Bürgern und weniger von der Wirtschaft getragen.
Die Hagener werden an dieser Kröte gleich zu Jahresbeginn reichlich zu würgen haben. Wie sagte doch die Kollegin: „Ich könnte k...“