Hagen. Naturschutzbund ruft zur Vogelzählung auf. Die Aktion soll aufzeigen, welche Vogelarten auf dem Rückzug sind. Jeder kann mitzählen.
Immerhin 253 Vogelfreunde aus Hagen haben sich an der diesjährigen Zählung der Wintervögel des Naturschutzbundes (NABU) beteiligt und in 174 Gärten insgesamt 5260 Vögel gezählt.
Der Naturschutzbund (Nabu) Hagen beteiligt sich an der bundesweiten Stunde der Wintervögel. Vom 10. bis 12. Januar sind alle Bürger dazu aufgerufen, die in ihrer Umgebung vorkommenden Wintervögel zu zählen. Dabei sollen im Garten, auf dem Balkon oder im Park alle Singvögel notiert und an den Nabu übermittelt werden, die innerhalb einer Stunde gesichtet werden. Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen.
Im vergangenen Jahr wurde die Blaumeise (634) am häufigsten gesichtet, gefolgt von Kohlmeise (531), Haussperling (444) und Amsel (420). Ein Jahr zuvor hatte die Kohlmeise die Rangliste mit 376 Sichtungen noch angeführt, dahinter rangierten Blaumeise (373), Ringeltaube (252) und Amsel (218).
Virus macht Vögeln zu schaffen
2017 lag die Amsel in Hagen noch mit 818 Sichtungen vorn. Der Rückgang könnte mit dem Auftreten des Usutu-Virus zusammenhängen. Wie der Naturschutzbund erklärt, werden befallene Vögel apathisch, flüchten nicht mehr und sterben meist innerhalb weniger Tage. Fast immer seien es Amseln, bei denen diese Krankheit festgestellt werde, weshalb die Usutu-Epidemie auch als „Amselsterben“ bekannt wurde. Allerdings werden laut Nabu auch andere Vogelarten von diesem Virus befallen und können auch daran sterben. Das Überwiegen der Amseln lasse sich zum Teil durch deren Häufigkeit und Nähe zum Menschen erklären, aber eine besondere Empfindlichkeit dieser Art gegenüber dem Virus sei ebenfalls möglich.
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Nicht nur bei den Amseln können die gesammelten Meldungen Aufschluss darüber geben, welche Arten auf dem Rückzug sind. Wer an der Vogelzählung teilnimmt, trägt also dazu bei, schleichende Veränderungen in der Natur festzustellen. Neben den Standvögeln, die das ganze Jahr über in Deutschland bleiben, lassen sich derzeit auch Wintergäste beobachten, die aus Skandinavien oder Osteuropa zu uns ziehen.
Bitte keine Wasservögel zählen
Es macht jedoch keinen Sinn, Schwäne, Gänse oder Enten am Hengsteysee zu zählen, denn diese Arten sind bei der Aktion nicht gefragt. Elstern und Eichelhäher dürfen dagegen gern mitgezählt werden.
Wer an der Vogelzählung teilnehmen möchte, sollte sich einen Platz im eigenen Garten oder draußen in der Natur suchen, von dem aus man gut beobachten kann und dann von jeder Art die höchste Anzahl an Exemplaren, die er im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu Gesicht bekommt, notieren. Auf diese Weise können Doppelzählungen vermieden werden.
2024 wurden in Hagen in 134 Gärten insgesamt 4203 Vögel gezählt. 173 Vogelfreunde aus dem Stadtgebiet machten mit.