Hagen-Mitte. Ein Bummel durch die Hagener City: Längst geleerte Mülltonnen stehen noch nachmittags überall herum. Kein schöner Anblick. Gibt‘s keine Lösung?

Ein Streifzug durch die Fußgängerzone . . .Ich bin in der City unterwegs, muss noch eine Kleinigkeit besorgen. Ich schaue geradeaus, schaue nach rechts, schaue nach links und merke, dass mir etwas übel aufstößt. Überall, beinahe vor jedem Haus, an jedem Masten und vor Stromkästen, stehen Mülltonnen. Längst geleerte Mülltonnen. Klar, es ist ein Wochentag, und es ist Nachmittag. Die Mitarbeiter vom Hagener Entsorgungsbetrieb sind hier in der Mittelstraße längst durch, haben ihre Arbeit schon vor Stunden erledigt.

Passanten müssen Slalom laufen

Ich marschiere weiter Richtung Elberfelder Straße. Das gleiche Bild. Geleerte Mülltonnen verschandeln das Bild einer lebenswerten Innenstadt. An manchen Stellen stehen so viele dunkelgraue Abfall-Ungetüme herum, dass die Passanten Slalom laufen müssen.

Mehr aus Hagen und Breckerfeld

Durch Zufall treffe ich auf zwei Mitarbeiter vom Ordnungsamt, die ihre Runde drehen. Ich kenn‘ die beiden Männer in den dunkelblauen Uniformen vom Sehen schon lange, wir sprechen ab und an mal zwei, drei Sätze. Genau wie jetzt. Ich schüttele den Kopf, „schade, dass die Fußgängerzone so unansehnlich ist. Die Mülltonnen zeitnah nach der Leerung wieder ins Haus zu holen, ist für die Anwohner wohl nicht machbar“.

Hagen
Wirkt nicht gerade wie eine gepflegte City, die Hagener und Leute aus der Region zum Bummeln animiert: die Mittelstraße nachmittags an einem normalen Wochentag. Überall stehen längst geleerte Mülltonnen herum. © WP | Yvonne Hinz

Manche Leute kommen erst abends heim

Einer der beiden Männer nickt, „ja, wirklich kein schönes Bild. Aber viele Leute kommen ja auch erst abends von der Arbeit zurück und haben vorher gar nicht die Möglichkeit, ihre Tonne reinzustellen“.

Das scheint der Knackpunkt zu sein. Wobei gerade in den Mehrparteien-Häusern in der Innenstadt doch vermutlich ein oder zwei Mieter tagsüber daheim sein könnten. Und im Sinne von guter Nachbarschaft auch die Mülltonnen der Mitbewohner von Straße oder Bürgersteig ziehen könnten. Wenigstens bis zur Hauswand oder in den Hausflur.

Vielleicht würde eine freundlich formulierte Bitte an jene Nachbarn, die häufiger tagsüber daheim sind, auf fruchtbaren Boden stoßen. Gelegenheiten, sich für die nette Geste zu revanchieren, gäbe es bestimmt genügend. Und die Innenstadt würde weit weniger als eine Mülltonnen-Sammelstelle wirken. Was wiederum den Anwohnern und den City-Besuchern gleichermaßen gefallen könnte. Mein Vorschlag klingt zu einfach? Aber man darf ja noch träumen…