Llanquihue. Spitzensport mit Ausblick auf einen Vulkan: In Chile wird eine 16-Jährige aus Hagen Vizeweltmeisterin und erlebt viele Abenteuer.

Man sagt, dies sei der schönste Faustballplatz der Welt: Direkt am Ufer des Llanquihue-Sees im Süden Chiles, eingebettet in eine atemberaubende Landschaft aus saftig-grünen Wiesen und tiefblauem Wasser, thront der Center-Court von Llanquihue. Über allem wacht der Vulkan Osorno, dessen schneebedeckte Spitze majestätisch in den Himmel ragt. Hier, an einem Ort, an dem Sport und Natur miteinander verschmelzen, trug Katrin Schmitz (16) aus Hagen das Deutschlandtrikot bei der U18-Weltmeisterschaft der Mädchen. Und sie bestätigt: „Man sagt, dass der Platz der schönste Faustballplatz der Welt sein soll. Ich würde es auf jeden Fall unterschreiben.“

„Die Menschen vor Ort haben alles gegeben, damit wir uns willkommen und wohl fühlen.“

Kathrin Schmitz, Sportlerin aus Hagen

Schmitz, die für den TSV Hagen 1860 spielt, war Teil der deutschen Nationalmannschaft und hatte sich mit ihrem Team für das große Turnier qualifiziert. Doch die Reise nach Chile war für die Hagener Schülerin weit mehr als nur ein sportliches Highlight – es war ein Abenteuer, das sie nachhaltig prägen sollte.

Kontrast zwischen urbanem Leben und atemberaubender Natur

Schon neun Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft war Schmitz mit ihren Eltern und zwei weiteren Spielerinnen des Teams angereist, um die Herbstferien zu nutzen und das südamerikanische Land zu erkunden. Die Reise führte sie zunächst in die pulsierende Hauptstadt Santiago, wo sie das Leben in einer chilenischen Großstadt kennenlernten. Doch der Höhepunkt kam weiter südlich: Im Nationalpark Torres del Paine bot sich der Familie eine Kulisse aus Gletschern, türkisfarbenen Seen und schroffen Felsformationen. „Wir haben sowohl Santiago als Großstadt als auch Puerto Natales im Süden des Landes und den Nationalpark Torres del Paine als einzigartiger Spot für die Natur gesehen und dadurch gleich zwei Seiten von Chile kennengelernt“, erzählt Schmitz begeistert.

Einmaliges Naturerlebnis: Kathrin Schmitz und ihre Eltern haben den Nationalpark Torres del Paine besucht.
Einmaliges Naturerlebnis: Kathrin Schmitz und ihre Eltern haben den Nationalpark Torres del Paine besucht. © Kathrin Schmitz | Kathrin Schmitz
Der Ausblick auf die chilenische Hauptstadt Santiago de Chile.
Der Ausblick auf die chilenische Hauptstadt Santiago de Chile. © Kathrin Schmitz | Kathrin Schmitz

Auch während der WM standen kulturelle Erfahrungen im Vordergrund. So begann die Eröffnungsfeier mit einem traditionellen chilenischen Tanz, und die Sportlerinnen wurden mit regionalen Spezialitäten verwöhnt. „Die Menschen vor Ort haben alles gegeben, damit wir uns willkommen und wohl fühlen“, sagt sie. Auf dem Center-Court von Llanquihue, mit Blick auf den Vulkan Osorno, traten Schmitz und ihre Teamkolleginnen schließlich gegen die besten Mannschaften der Welt an. Das Turnier verlief für die deutsche Mannschaft erfolgreich, doch im Finale gegen Österreich mussten sie sich klar geschlagen geben. „Auch wenn es am Ende nicht mit unserem großen Traum, den Titel zu holen, geklappt hat, haben wir ein sehr gutes Turnier gespielt und können stolz auf unsere Teamleistung sein. Die Österreicher waren im Endspiel einfach besser und haben sich den Titel verdient“, reflektiert Schmitz.

Der Blick nach vorn

Auch nach dem Turnier ging das Abenteuer weiter. Gemeinsam mit der Mannschaft verbrachte Schmidt noch fast eine Woche in Puerto Varas, einer malerischen Kleinstadt in der Nähe des Llanquihue-Sees. Dort stürzte sich die Gruppe ins Abenteuer: Sie wagten sich beim Canopying in luftige Höhen, paddelten durch reißende Stromschnellen beim Wildwasserrafting und erkundeten Wasserfälle auf ausgedehnten Wanderungen .„Ich bin dankbar für die Zeit mit der Mannschaft auf und neben dem Platz, für die vielen Erlebnisse und Erfahrungen, die ich machen durfte, und die Erinnerungen daran machen mich zum glücklichsten Menschen der Welt“, sagt Kathrin Schmitz.

Die deutschen U18-Mädchen sind stolz auf Silber bei der WM in Chile.
Die deutschen U18-Mädchen sind stolz auf Silber bei der WM in Chile. © Uwe Spille | Uwe Spille

Trotz der Enttäuschung, den Titel verpasst zu haben, richtet die junge Hagenerin ihren Blick nach vorn: „Die Zeit als U18-Nationalspielerin ist bei mir altersbedingt noch nicht vorbei, und somit ist die EM im Sommer 2025 schon im Fokus und eine Chance auf Gold erneut da. Wir werden alles daran setzen, nach ganz oben aufs Treppchen zu kommen.“

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