Hagen. Die Chefärztin der Gefäßchirurgie bietet kostenlose Untersuchungen der Bauch- und Halsschlagader beim WP-Medizinforum in Hagen.

„Eine Verengung der Halsschlagader oder Erweiterung der Bauchschlagader wird meist vom Patient nicht bemerkt“, sagt Dr. med. Christiane Trube-Kallen, Chefärztin der Gefäßchirurgie am Josefs-Hospital in Hagen. Bei Problemen mit der Bauchschlagader seien die Symptome oft nicht der Grund, aus dem die Patienten letztlich im Krankenhaus vorstellig würden. „Viele verspüren Rückenschmerzen. Und viele würden diese Schmerzen nicht in erster Linie mit ihrer Bauchschlagader in Verbindung bringen“, weiß die endovaskuläre Spezialistin.

Fällt ihnen etwas aus der Hand, haben sie Sprach- oder Sehstörungen, sind dies durchaus Anzeichen für eine Halsschlagaderverengung. Die Folge: Für Betroffene könnte in beiden Fällen bei akuter Verschlechterung im Zweifel jede Hilfe zu spät kommen (z.B. durch Schlaganfall bei Verengung der Halsschlagader oder Platzen der Bauchschlagader). „Wenn man es rechtzeitig entdeckt, gibt es jedoch sehr gute Behandlungsmöglichkeiten“, erklärt Dr. Christiane Trube-Kallen.

„Wenn man die Probleme rechtzeitig entdeckt, gibt es sehr gute Behandlungsmöglichkeiten.“

Dr. med. Christiane Trube-Kallen
Chefärztin der Gefäßchirurgie am Josefs-Hospital in Hagen

Aufklärung beim Medizinforum

Diese möchte sie unter anderem beim WP-Medizinforum zum Thema „Gefäß und Co.“ vorstellen. Das Forum veranstaltet unsere Zeitung in Kooperation mit den katholischen Kliniken am Mittwoch, 27. November, ab 15 Uhr, in der Cafeteria des St.-Josefs-Hospitals, Dreieckstraße 17, in Hagen. Eine Anmeldung ist möglich unter 0201/8048058 (Mo. bis Fr. 6-18 Uhr). Geplant ist ein kurzer Vortrag mit anschließender Fragerunde für die Interessierten (maximal 60 Personen). Im Anschluss wird das Ärzte-Team mit Dr. Christiane Trube-Kallen den Besuchern eine kostenfreie Ultraschalluntersuchung anbieten; zum einen von der Bauchaorta und zum anderen von der Halsschlagader. „Wir möchten ein größeres Bewusstsein für diese Themen schaffen. Denn viele wissen nichts davon“, erklärt die Chefärztin.

„Ab dem Abgang der linken Schlüsselbeinarterie beherrschen wir das gesamte Spektrum der offenen und minimalinvasiven Gefäßchirurgie.“

Dr. Christiane Trube-Kallen
über die Arbeit am Josefs-Hospital

In der Vergangenheit sei das durch verschiedene ähnliche Formate bereits gelungen. „Bei den kostenlosen Checks (Screenings) haben wir jedes Mal sechs bis acht Personen dabei gehabt, bei denen sich Auffälligkeiten ergeben haben, die im Anschluss genauer überprüft werden mussten“, weiß die Chefärztin um die Brisanz. Dabei sei eine Untersuchung der Bauchschlagader für Männer ab 60 einmal im Jahr kostenlos, viele würden es jedoch nicht nutzen. „Frauen sind von diesem Problem deutlich seltener betroffen. Hoher Blutdruck, COPD, genetische Faktoren oder Arteriosklerose sind häufige Ursachen“, blickt die Ärztin auf die Fälle.

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Anders sieht es bei Problemen mit den Halsschlagadern aus. Hier seien häufig Rauchen, Stress, Diabetes oder eine Fettstoffwechselstörung die Gründe für auftretende Probleme. In immerhin 25 Prozent sei eine Verengung der Halsschlagadern letztlich auch ein Grund für auftretende Schlaganfälle. 

M. Kleinrensing WP Hagen Medizinforum
Die Ultraschall-Untersuchung dauert nur wenige Minuten und können im Zweifel Leben retten. © WP | Michael Kleinrensing

Mehr als 1100 Operationen im Jahr

Gefäßchirurgisch übernimmt das Josefs-Hospital die Maximalversorgung. „Ab dem Abgang der linken Schlüsselbeinarterie beherrschen wir das gesamte Spektrum der offenen und minimalinvasiven Gefäßchirurgie“, so die Ärztin. Stationär betreut die Hagener Klinik für Gefäßchirurgie 30 Betten. Jährlich werden dort mehr als 1100 Operationen durchgeführt.

Dabei werden alle modernen offenen und endovaskulären Operationsverfahren angewandt - das Leistungsspektrum umfasst unter anderem Operationen der Halsschlagader, Schlüsselbeinarterie, Armarterien, Brustschlagader, Bauchschlagader und Vene, Organarterien, Beckenarterien und Beckenvenen, Bein- und Fußarterien sowie die Verbindung zwischen Arterien und Venen zur Dialyse-Shunt Anlage und venöse Zugänge wie Port-Anlagen und Dialyse-Katheter.

Die Klinik bietet dabei minimalinvasive Verfahren ebenso wie offene Operationen und teilweise medikamentöse Therapien an. Eine enge Kooperation besteht beispielsweise mit den Hagener Dialysezentren oder auch der Stroke Unit des Agaplesion Klinikum Hagen (AKH).