Hagen. Manche Zeitgenossen glauben, sie könnten sich alles erlauben. Die Einsatzkräfte der Polizei Hagen wurden am Dienstagabend massiv behindert.
Der schwere Unfall nach der Verfolgungsfahrt vom Dienstagabend in Hagen hat ein Nachspiel. Wie die Polizei jetzt mitteilte, wurde ihre Arbeit während der Unfallaufnahme an der Kreuzung von Alexander- und Boeler Straße massiv gestört. Ein junger Mann (20) lief im Beisein eines Freundes viermal durch die Unfallstelle und behinderte die Beamten und die eingesetzten Rettungskräfte.
Zwei Polizistinnen wiesen den Hagener auf sein Fehlverhalten hin. Da weder er noch sein Begleiter darauf reagierten, stoppten die Beamtinnen die beiden Männer und kontrollierten sie. Der Freund des 20-Jährigen wies sich unverzüglich aus und erhielt einen Platzverweis für die Unfallstelle. Statt sich davon zu machen, bäumte er sich wiederholt vor den Beamtinnen auf und schrie lautstark herum, so die Polizei zu dem Einsatz. Erst als die Polizistinnen ihm angedroht hätten, ihn ins Gewahrsam zu nehmen, kam er dem Platzverweis nach und trollte sich.
Polizist durchsucht uneinsichtigen Störer
Sein 20-jähriger Begleiter blieb dagegen aggressiv und äußerte, er könne sich aufhalten, wo er wolle. Er verweigerte Angaben zu seiner Person und gab an, keinen Ausweis mitzuführen. Ein Polizist durchsuchte ihn schließlich nach Personaldokumenten. Trotz der Aufforderung, die Glut seiner Zigarette zu löschen, rauchte er zunächst frech weiter und nahm auch die andere Hand nicht aus der Jackentasche, was schließlich der Beamte bei der Durchsuchung des Mannes tat.
Er provozierte und beschimpfte die Beamten immer wieder. Doch der Beamte fand den Personalausweis, sodass seine Identität festgestellt werden konnte und er eine Anzeige verpasst bekam - was er freilich mit obszönen Reden quittierte.
Die Verfolgungsfahrt und der schwere Unfall
Nach einem eher harmlosen Unfall in der Innenstadt war ein BMW-Fahrer am Dienstagabend vor der Polizei geflüchtet und mit hohem Tempo durch die Stadt gerast. An der Kreuzung Alexanderstraße/Boeler Straße/Am Sportpark kollidierte er mit dem Audi einer 41-jährigen Mutter, die ihren Sohn (13) dabei hatte. Beide wurden leicht, der BMW-Fahrer schwer verletzt und in eine Spezialklinik gebracht.
Ursprünglich ging die Polizei davon aus, dass es sich bei dem Fahrer um einen 37-jährigen Mann handelte. Dieser hatte die Beamten allerdings über seine Identität getäuscht, indem er einen polnischen Führerschein seines verstorbenen Bruders vorlegte, teilte die Polizei jetzt dazu mit. Weitergehende Ermittlungen in Polen führten zur wahren Identität des Mannes, es handelt sich um einen polizeibekannten 47-Jährigen. Er ist nach wie vor schwer verletzt. Ein bei ihm am Unfalltag durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von über zwei Promille. Zudem verfügt er laut Polizei über keine Fahrerlaubnis.
Gegen den Mann wurde wegen diverser Verkehrsstraftaten ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die polizeilichen Ermittlungen führten auch zu einer Beifahrerin, die nach derzeitigem Ermittlungsstand unmittelbar nach dem Unfall aus dem BMW flüchten und der die Polizei zunächst nicht habhaft werden konnte. Es handelt sich um die Lebensgefährtin (33) des 47-Jährigen, die ebenfalls aus Polen stammt. Sie wurde mit europäischem Haftbefehl gesucht und durch Beamte der Hagener Kriminalpolizei in ihrer Wohnung in Hagen verhaftet. Warum sie gesucht wurde, wollte die Polizei Hagen nicht verraten.
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