Hagen. Manche Zeitgenossen glauben, sie könnten sich alles erlauben. Die Einsatzkräfte der Polizei Hagen wurden am Dienstagabend massiv behindert.

Der schwere Unfall nach der Verfolgungsfahrt vom Dienstagabend in Hagen hat ein Nachspiel. Wie die Polizei jetzt mitteilte, wurde ihre Arbeit während der Unfallaufnahme an der Kreuzung von Alexander- und Boeler Straße massiv gestört. Ein junger Mann (20) lief im Beisein eines Freundes viermal durch die Unfallstelle und behinderte die Beamten und die eingesetzten Rettungskräfte.

Zwei Polizistinnen wiesen den Hagener auf sein Fehlverhalten hin. Da weder er noch sein Begleiter darauf reagierten, stoppten die Beamtinnen die beiden Männer und kontrollierten sie. Der Freund des 20-Jährigen wies sich unverzüglich aus und erhielt einen Platzverweis für die Unfallstelle. Statt sich davon zu machen, bäumte er sich wiederholt vor den Beamtinnen auf und schrie lautstark herum, so die Polizei zu dem Einsatz. Erst als die Polizistinnen ihm angedroht hätten, ihn ins Gewahrsam zu nehmen, kam er dem Platzverweis nach und trollte sich.

Polizist durchsucht uneinsichtigen Störer

Sein 20-jähriger Begleiter blieb dagegen aggressiv und äußerte, er könne sich aufhalten, wo er wolle. Er verweigerte Angaben zu seiner Person und gab an, keinen Ausweis mitzuführen. Ein Polizist durchsuchte ihn schließlich nach Personaldokumenten. Trotz der Aufforderung, die Glut seiner Zigarette zu löschen, rauchte er zunächst frech weiter und nahm auch die andere Hand nicht aus der Jackentasche, was schließlich der Beamte bei der Durchsuchung des Mannes tat.

Verfolgungsjagd endet in schwerem Unfall – Unbeteiligte Mutter (41) und Tochter (13) verletzt

Hagen (NRW) – Am Dienstagabend (17.09.2024), gegen 20:10 Uhr, kam es in der Hagener Innenstadt zu einer Verfolgungsfahrt, bei der ein BMW-Fahrer vor der Polizei flüchtete. Die Flucht endete mit einem schweren Verkehrsunfall, bei dem mehrere Personen verletzt wurden. Der Vorfall begann, als der Polizei eine Verkehrsunfallflucht im Bereich der Badstraße gemeldet wurde, bei der Sachschaden an einem Fahrzeug entstanden war. Im Rahmen der Fahndung konnten die Beamten kurze Zeit später einen BMW im Innenstadtbereich ausfindig machen. Als die Polizeistreife dem Fahrer deutliche Anhaltesignale gab, beschleunigte dieser stark und versuchte, sich der Kontrolle zu entziehen. Die Verfolgung führte über den Märkischen Ring und die Zehlendorfer Straße, wobei der BMW-Fahrer mehrfach die zulässige Höchstgeschwindigkeit deutlich überschritt und mit hoher Geschwindigkeit fuhr. An der Kreuzung Alexanderstraße/Am Sportpark kollidierte der flüchtige BMW schließlich mit einem querenden Audi, der von der Boeler Straße aus nach links in die Straße Am Sportpark abbiegen wollte. Durch den Zusammenstoß wurden die 41-jährige Audi-Fahrerin und ihre 13-jährige Tochter leicht verletzt. Der BMW-Fahrer erlitt schwere Verletzungen und flüchtete zunächst zu Fuß vom Unfallort. Er konnte jedoch kurze Zeit später in unmittelbarer Nähe von den Einsatzkräften gestellt und vorläufig festgenommen werden. Aufgrund seiner schweren Verletzungen wurde er im Anschluss durch den Rettungsdienst in eine Spezialklinik gebracht. Erste Ermittlungen ergaben Hinweise darauf, dass möglicherweise weitere Personen aus dem BMW geflüchtet sein könnten. Ein Polizeihubschrauber wurde zur Fahndung eingesetzt, jedoch konnten keine weiteren Personen festgestellt werden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand war der flüchtende Fahrer deutlich alkoholisiert. Die leicht verletzten Insassen des Audis wurden vor Ort medizinisch versorgt. Ein Verkehrsunfall-Team der Polizei wurde zur Unfallaufnahme eingesetzt. Das Verkehrskommissariat hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen. Nur dem Zufall ist es zu verdanken, dass es nicht zu weitaus schwerwiegenderen Folgen gekommen ist.
Bei der Unfallaufnahme wurden die Beamten der Polizei Hagen von zwei jungen Männern gestört. © Alex Talash | Alex Talash

Er provozierte und beschimpfte die Beamten immer wieder. Doch der Beamte fand den Personalausweis, sodass seine Identität festgestellt werden konnte und er eine Anzeige verpasst bekam - was er freilich mit obszönen Reden quittierte.

Die Verfolgungsfahrt und der schwere Unfall

Nach einem eher harmlosen Unfall in der Innenstadt war ein BMW-Fahrer am Dienstagabend vor der Polizei geflüchtet und mit hohem Tempo durch die Stadt gerast. An der Kreuzung Alexanderstraße/Boeler Straße/Am Sportpark kollidierte er mit dem Audi einer 41-jährigen Mutter, die ihren Sohn (13) dabei hatte. Beide wurden leicht, der BMW-Fahrer schwer verletzt und in eine Spezialklinik gebracht.

Ursprünglich ging die Polizei davon aus, dass es sich bei dem Fahrer um einen 37-jährigen Mann handelte. Dieser hatte die Beamten allerdings über seine Identität getäuscht, indem er einen polnischen Führerschein seines verstorbenen Bruders vorlegte, teilte die Polizei jetzt dazu mit. Weitergehende Ermittlungen in Polen führten zur wahren Identität des Mannes, es handelt sich um einen polizeibekannten 47-Jährigen. Er ist nach wie vor schwer verletzt. Ein bei ihm am Unfalltag durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von über zwei Promille. Zudem verfügt er laut Polizei über keine Fahrerlaubnis.

Gegen den Mann wurde wegen diverser Verkehrsstraftaten ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die polizeilichen Ermittlungen führten auch zu einer Beifahrerin, die nach derzeitigem Ermittlungsstand unmittelbar nach dem Unfall aus dem BMW flüchten und der die Polizei zunächst nicht habhaft werden konnte. Es handelt sich um die Lebensgefährtin (33) des 47-Jährigen, die ebenfalls aus Polen stammt. Sie wurde mit europäischem Haftbefehl gesucht und durch Beamte der Hagener Kriminalpolizei in ihrer Wohnung in Hagen verhaftet. Warum sie gesucht wurde, wollte die Polizei Hagen nicht verraten.

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