Hagen. Der Fußball-Regionalligist Türkspor Dortmund sollte eigentlich an diesem Freitag im Ischelandstadion spielen. Aber daraus wird wieder nichts.

Sie werden sich noch gedulden müssen: Der Fußball-Regionalligist Türkspor Dortmund muss weiter auf seinen Umzug ins Ischelandstadion in Hagen warten - und das, obwohl Türkspor seine Heimpremiere im Ischelandstadion noch diese Woche hätte feiern sollen.

Wie das Servicezentrum Sport (SZS) der Stadt Hagen am Mittwoch auf Nachfrage mitteilt, wird es so kurzfristig keinen Regionalliga-Fußball in Hagen geben: „Wir mussten das Spiel am Freitag im Ischelandstadion in der Tat am Dienstag absagen. Grund sind die laufenden Bauarbeiten, deren aktueller Fortschritt es nicht erlaubt, die Tartanbahn zu betreten. Aktuell gehen wir davon aus, dass, sofern das Wetter weiter mitspielt, das Stadion Anfang/Mitte der kommenden Woche wieder nutzbar sein wird“, erklärt Karsten-Thilo Raab, Leiter des Sportamtes.

Es fehlt grünes Licht fürs Sicherheitskonzept

Außerdem gebe es beim Sicherheitskonzept noch offene Punkte. Unter den aktuellen Bedingungen, so erklärt Raab, habe es von den Sicherheitsbehörden jedenfalls noch kein grünes Licht gegeben. Im SZS sei man aber optimistisch, dass das nächste Heimspiel am 5. Oktober tatsächlich in Hagen stattfinden könne. „Bis dahin müssen noch ein paar Restarbeiten erledigt und Zustimmung der verschiedenen Behörden und des Fußballbundes eingeholt werden“, so Raab.

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Diese Hiobsbotschaft trifft den Fußballklub aus der Regionalliga West zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, denn bei Türkspor Dortmund kehrt seit Wochen keine Ruhe ein. Und das in sämtlichen Bereichen.

Das erste Problem ist die wirtschaftliche Lage. Türkspor trägt aktuell seine Heimspiele in der IMS-Arena in Velbert aus, da es in Dortmund kein für die Regionalliga taugliches Stadion gibt und der im Frühjahr beschlossene Umzug nach Hagen sich wegen der Sanierungsarbeiten im Ischelandstadion zuletzt mehrfach verzögerte. Diese Situation belastet den Verein nicht nur organisatorisch, sondern auch finanziell. „Wir zahlen pro Heimspiel in Velbert 25.000 Euro. Keine Ahnung, wie lange wir das noch stemmen können“, erklärte Sportchef Tuna Kayabasi noch vor knapp einer Woche gegenüber dem Reviersport. Mit anderen Worten: Der Schuh drückt und ein Umzug nach Hagen wäre eine wichtige finanzielle Entlastung, die der Verein förmlich herbeisehnt.

Türkspor Dortmund: Trainer Sebastian Tyrala wird nach Sieg entlassen

Während die wirtschaftlichen Probleme auf dem Verein lasten, läuft es aber auch sportlich bescheiden. Nach sieben Spieltagen hat Türkspor Dortmund fünf Punkte auf dem Konto und rangiert am Tabellenende. Dabei war der Saisonstart mit einem 1:1-Unentschieden gegen den Traditionsverein Wuppertaler SV noch ein Achtungserfolg. Doch der erhoffte Schwung des Aufstiegs scheint verloren gegangen zu sein, und die Mannschaft muss dringend Punkte sammeln, um die Lage zu stabilisieren.

Am vergangenen Samstag trafen die Dortmunder zuletzt auf Mitaufsteiger Eintracht Hohkeppel. Zwar gewann Türkspor mit 2:1 gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, aber Trainer Sebastian Tyrala musste beim angeschlagenen Klub trotz des Türkspor-Sieges seine Sachen packen. Kurios Randnotiz: Der ehemalige Fußballprofi war einer von drei Regionalliga-Trainern, die nach dem Wochenende ihren Job los waren.

Trotz des ersten Saisonsieges: Der Fußball-Regionalligist Türkspor Dortmund hat seinen Trainer Sebastian Tyrala nach dem Wochenende entlassen.
Trotz des ersten Saisonsieges: Der Fußball-Regionalligist Türkspor Dortmund hat seinen Trainer Sebastian Tyrala nach dem Wochenende entlassen. © Rene Traut | Rene Traut

Neben den sportlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen befindet sich der Verein dann auch noch in einem personellen Umbruch. Nicht nur der Trainer weg: Vereinspräsident Ömür Turhan, ehemaliger Boss des SSV Hagen, hat jüngst seinen Posten nach weniger als einem halben Jahr Amtszeit wieder abgegeben - und machte den Weg frei für seinen Vorgänger Dr. Akin Kara, der die Vereinsführung wieder übernommen hat.

„Wir mussten das Spiel am Freitag im Ischelandstadion in der Tat am Dienstag absagen. Grund sind die laufenden Bauarbeiten, deren aktueller Fortschritt es nicht erlaubt, die Tartanbahn zu betreten. “

Karsten-Thilo Raab, Leiter des Servicezentrum Sport

Im Verein ist man aktuell um Ruhe bemüht. Ein Ziel, dem man mit einem baldigen Umzug nach Hagen zumindest einen Schritt näher kommen könnte. Die nächste Gelegenheit für ein Heimspiel in Hagen steht für den Regionalligisten Türkspor Dortmund am 5. Oktober an. Und die jetzt avisierte Heim-Premiere in der Volmestadt wird dann direkt ein Spitzenspiel sein. Die Dortmunder treffen nämlich auf den aktuellen Tabellenführer Fortuna Köln.