Hagen-Mitte. 2014 wurde die Rathaus-Galerie Hagen eröffnet, viele Mietverträge laufen nun aus und werden nicht verlängert. Wer jüngst geschlossen hat?

Und täglich grüßt das Murmeltier? Ja, so scheint es beinahe. . . Das Schild an der Schaufensterscheibe ist schlicht gehalten, in dezentem Schwarz-Weiß. Und die Botschaft diplomatisch verfasst: „Krass Optik ist weiterhin für Sie da - in der Thier-Galerie Dortmund und an über 80 Standorten deutschlandweit!“

Marktveränderungen und zunehmende Leerstände

Nur eben nicht mehr in der Rathaus-Galerie Hagen, wie man im Weiteren auf dem Zettel, der an der Scheibe des leer gezogenen Ladenlokals im Erdgeschoss der Einkaufspassage angebracht ist, lesen kann: „Aufgrund von anhaltenden Marktveränderungen und zunehmenden Leerständen haben wir uns dazu entschieden, unseren Krass-Store in der Rathaus-Galerie Hagen nach nunmehr zehn Jahren am 29. August endgültig zu schließen. Der Abschied fällt uns nach dieser langen Zeit schwer.“

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Ein weiterer Leerstand im Erdgeschoss der Rathaus-Galerie Hagen: Der Optiker Krass hat das Feld geräumt. © WP | Yvonne Hinz

Kaum Anschluss-Mietverträge

Nach zehn Jahren? Also gehörte der Optiker auch zu den Mietern der ersten Stunde, denn 2014 wurde die zweite Shopping-Mall in der Innenstadt eröffnet. Etliche Mietverträge der Galerie, die sich seit knapp eineinhalb Jahren in Insolvenz befindet, laufen nun aus. Und aufgrund der hohen Leerstandsquote auf beiden Etagen unterzeichnen (leider verständlich) etliche Pächter keine Anschluss-Mietverträge. Die Folge? Die Passage wirkt immer trauriger.

Ein Rückblick: Der Bekleidungsanbieter „S‘Oliver“ hat Anfang Juli die Segel gestrichen, die Stadt-Parfümerie Pieper Anfang August ihr Ladenlokal in der Rathaus-Galerie geräumt (die Stadt-Parfümerie Pieper in der Elberfelder Straße 30 in der Hagener Fußgängerzone bleibt hingegen geöffnet).

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Der Optiker Krass hat am 29. August in der Rathaus-Galerie Hagen geschlossen. © WP | Yvonne Hinz

Auch Modegeschäft „Tedy“ ausgezogen

Eine weitere Negativ-Nachricht ließ dann nicht lange auf sich warten: Auch das Modegeschäft Tredy, das sich im Erdgeschoss in Nähe des Drogeriemarkts Rossmann befand, räumte das Feld. Ende August war für Tredy in der Einkaufspassage Schluss. Sie ahnen schon - nach zehn Jahren. Die „jüngere Schwester“, sprich, der vor etwa zwei Jahren in der Fußgängerzone (Mittelstraße 21) eröffnete Tredy-Shop, bleibt jedoch bestehen.

Und Philipp Stabenow, Center-Manager der Rathaus-Galerie? Der war gestern für die Stadtredaktion nicht zu erreichen. Wobei Stabenow eh nicht viel sagen kann und darf. Ausschließlich der Insolvenzverwalter bzw. sein Sprecher sind auskunftsberechtigt. Eine vertrackte Situation, die keinem gefällt. Und hoffentlich irgendwann mal ein Ende findet.