Hagen. Ernst August Siegmund war lange Leistungssportler. Heute begeistert ihn das Gärtnern. Das Hagener Ehepaar möchte ein Zeichen setzen.
Ernst August Siegmund blickt stolz auf seinen Vorgarten. „Viele haben heutzutage leider keinen Sinn mehr für die Natur. Man sieht vielerorts nur noch Schotter- oder Steingärten oder ein paar Büsche vor den Häusern.“
Hier, bei ihm und seiner Frau Gisela, sieht es anders aus. Pelargonien, Petunien, Begonien, Phlox, Kapastern, Vergissmeinnicht, Mädchenaugen, Gänseblümchen, Sonnenhut und Stauden recken und strecken sich Richtung Sonne. „Früher habe ich für den Lokalsport in Hagen oder andere Magazine Texte geschrieben, heute mache ich nur noch Gartensport“, sagt Ernst August Siegmund und lacht. Gerade erst hat er am Rande des Grundstücks, das in einer kleinen Straße auf Emst liegt, große Sonnenblumen gepflanzt, „ich hoffe, sie werden gut zwei Meter groß“.
Ein blumenprächtiges Zeichen
Er sei Langstreckenläufer gewesen, 1989 sogar Westfalenmeister im Crosslauf, „ich habe immer Sport gemacht - und für den Sport geschrieben und damals den Emster Lauftreff gegründet.“ Dann machten ihm Knieprobleme und eine Operation zu schaffen. An Laufen oder Joggen ist für ihn kaum noch zu denken, heute arbeitet er nur noch im Garten. Aber auch dort gibt es für ihn und seine Frau, die über viele Jahre im Finanzamt tätig war, wo sie für das blumen- und pflanzenreichste Büro bekannt war, reichlich Arbeit. Es summt und brummt in ihrem Vorgarten.
„Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, in den Zeiten der Steinwüsten ein buntes und blumenprächtiges Zeichen zu setzen“
Und über das Vorgartengeschehen wachen hier nicht etwa Zwerge, sondern eine Dogge, ein Adler, ein Uhu sowie ein Kauz auf der Dachrinne. Die Liebe für die kleinen Gartenfiguren findet sich überall wieder, auch hinter dem Haus, wo das Ehepaar reichlich Platz für Pflanzen und zwei kleine Teiche hat. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, in den Zeiten der Steinwüsten ein buntes und blumenprächtiges Zeichen zu setzen“, sagt der Rentner mit einem Augenzwinkern. Die Eheleute erhoffen sich auch, dass Spaziergänger sich ein Beispiel daran nehmen und ihren grünen Daumen entdecken. „Wir jedenfalls erfreuen uns jeden Tag an dem Blumenmeer vor dem Haus.“
Jeden Tag arbeiten die beiden im Garten, „nicht allzu lange. Aber zu tun gibt es immer etwas. Man muss ja in Bewegung bleiben“, sagt Ernst August Siegmund. Sie gießen bei heißem Wetter, entfernen Unkraut hier und da. Ansonsten lassen sie der Natur ihren Lauf. „Die Bienen und viele andere Insekten suchen sich hier ihre Nahrung. Früher hatte ich mit Garten nichts am Hut, jetzt habe ich Spaß daran gefunden, die Arbeit ist beruhigend“, sagt der gebürtige Hagener, der das Haus auf Emst von seinen Großeltern übernommen hat.
Ein Haus mit einem Blumenmeer davor.
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