Hagen. Der Weg aus dem Keller des Städterankings ist für Hagen weit. Erschreckend: Die Forscher attestieren der Stadt eine geringe Zukunftsdynamik.
Wieder ein Städtevergleich aus dem Hause renommierter Wirtschaftsexperten, wieder schneidet Hagen erschreckend schlecht ab, wieder bescheinigen die bundesweit agierenden Standort-Profis aus dem Hause Prognos der Stadt gruselige Zukunftsperspektiven. Da erscheint es nur allzu verständlich, dass manche Bürger Botschaften dieser Art kaum mehr hören mögen.
Aber es macht auch keinen Sinn, vor den Realitäten die Augen zu verschließen. Wenn Hagen im Stärke- und Schwäche-Reigen der Städte und Kreise mit schöner Regelmäßigkeit hintere Plätze belegt, muss das angesprochen und vor allem politisch permanent angemahnt werden: Was sind die Ursachen, wo müssen die Hebel angesetzt werden und welche Mittel ist die Kommune bereit, für eine Trendwende in die Hand zu nehmen?
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Genauso geht es um den Blick über den lokalen Tellerrand hinweg: Regionales Handeln der Kommunen und Bildungsträger, aber auch der Handwerks- sowie Industrie- und Handelskammern ist genauso erforderlich, um Investoren von den Stärken einer Region und ihrer Menschen mit Qualifikationen zu überzeugen.
Dass externe Experten dem Standort Hagen hier vor allem perspektivisch immer wieder ein schlechtes Zeugnis ausstellen und kaum eine messbare Entwicklungsdynamik feststellen, erschreckt zutiefst. Denn der Politik wird permanent vorgegaukelt, dass man sich auf einem guten Entwicklungsprozess befinde und sich auf lange Sicht reichlich Chancen eröffnen würden. Versprechungen, die in den vergangenen Jahren zu wenig bis nichts geführt haben und von den Bürgern lediglich noch als Verbal-Folklore wahrgenommen werden.
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Beispielhaft seien hier die Entwicklungen rund um die Varta-Insel und die Westside genannt, die den Hagenern mantraartig als innerstädtische Filet-Flächen mit hoher Impulskraft angepriesen werden, für die Investoren von nationalem Rang Schlange stehen und sich gierig die Finger lecken würden. Bilanz bis heute: viel Rhetorik, keine Ergebnisse. Auch dies ist sicherlich Ausdruck von ewig miserablen Städteranking-Resultaten, die Externe mutlos machen, Hagen als Standort mit Zukunft zu entdecken. Allein schon die Beschreibung dieser Realitäten ist eine journalistische Notwendigkeit, um den Handlungsdruck auf die lokalen Macher und Entscheider hochzuhalten.
Manchmal reicht es eben nicht aus, auf das schöne Grün und die Wälder rund um Hagen zu verweisen, das vielfältige Freizeit- und Kulturangebot in der Region in den Vordergrund zu stellen sowie auf die breite Bildungslandschaft, das dichte Verkehrsnetz und die umfassende medizinische Versorgung zu verweisen. Da muss endlich mehr kommen.