Hagen. Ein Spaziergänger hat komische Zeichen und Botschaften - vielleicht Gaunerzinken? - an einem Poller in Hagen-Emst entdeckt. Das sagt die Polizei:
Neues aus Emst: Der Spaziergänger – ein Bekannter von mir – stutzte und war verunsichert über das, was er sah. „Man hat ja selbst wenig Ahnung von solchen Dingen, aber ein etwas mulmiges Gefühl hab‘ ich nun schon“, so der Mittfünfziger. Um was es geht? Um merkwürdige Zeichen an einer Durchfahrtsperre aus Beton in einem Wohngebiet auf Emst, genauer gesagt Am Finkenherd/Oberer Altlohweg.
Bei der Polizei nachgefragt
Ob es sich dabei um sogenannte Gaunerzinken handelt, weiß mein Bekannter nicht. Ich auch nicht. Aber es könnte ja sein. Darum hab‘ ich mich mal umgehört. Bei der Hagener Polizei.
Die Polizeipressestelle versichert mir, dass die Lage derzeit „komplett unauffällig“ sei, heißt, es in jüngster Zeit keine Vorfälle gegeben hätte, in denen Gaunerzinken eine Rolle gespielt hätten.
Geheime Codes auf Haus- und Garagenwänden
Apropos Gaunerzinken: So werden geheime Codes auf Haus- und Garagenwänden, an Briefkästen, Zäunen oder Pollern bezeichnet, die „kriminellen Gestalten“ anzeigen sollen, wo sich ein Einbruch lohnen könnte.
Das Wort Zinken oder Zink geht in eine ähnliche Richtung und bezeichnet die geheime Verständigung durch Laute, Gestik oder Mimik, vor allem durch grafische Zeichen.
Aber zurück zu meinem Anruf im Polizeipräsidium: Es sei immer gut und lobenswert, unterstreicht Polizeisprecher Tim Sendler, wenn Bürger aufmerksam seien und wenn sie sich bei einer Sache nicht sicher wären, bei der Polizei nachfragen würden, „eine gewisse Vorsicht schadet nie“.
Und der Experte in Sachen „Wie beuge ich einem Einbruch vor?“ ergänzt: „Was wichtig ist: Wenn jemand Schmierereien mit Kreide oder Edding auf dem Boden oder an einer Haus- oder Garagenwand beziehungsweise einem Stromkasten entdeckt - und es ist nicht davon auszugehen, dass es sich um Kritzeleien von Kindern handelt - sollte man die Zeichen oder Bilder auf keinen Fall sofort entfernen.“
Schmierereien nicht gleich entfernen
Tim Sendler fährt fort: „Bevor man die Schmierereien wegmacht, bitte an die Polizei wenden. Dann haben die Kollegen die Möglichkeit, sich die Sache vor Ort anzuschauen, die Zeichen oder Motive zu fotografieren, aktenkundig zu machen und gegebenenfalls zu ermitteln.“
Auch interessant
- Breckerfeld: Priorei doch nicht für Motorräder gesperrt
- Klima-Aktivisten: Freunde aus Hagen stranden am Flughafen
- Doppelter Glasfaserausbau: Was Kunden beachten müssen
- Flatrate: So viel Eis, wie man Essen kann
- Blutspende mit Barkeeper: Das steckt hinter der Aktion
- Phoenix: Erstrunden-Gegner im Pokal steht fest
- Neubau: 40 Wohnungen sollen in Hohenlimburg entstehen
Bezirksdienstbeamte sind besonders wachsam
Wenn das aus irgendeinem Grund nicht funktioniert, können die Schmiererei-Entdecker auch selbst Fotos machen und diese der Polizei zukommen lassen. „Wenn wir von merkwürdigen Zeichen oder Motiven Kenntnis haben, werden auch unsere Beamten des Bezirksdienstes informiert. Die sind dann in dem entsprechenden Gebiet besonders wachsam“, so Tim Sendler. Insgesamt 20 Bezirksdienstbeamte sind im gesamten Hagener Stadtgebiet unterwegs – zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto.
Mit Nachbarn sprechen
Und noch ein Tipp in eigener Sache: Über jeden merkwürdigen Vorfall im eigenen Viertel auf jeden Fall mit den Nachbarn sprechen - egal, ob es letztendlich Gaunerzinken oder harmlose Kritzeleien sind. Denn je mehr wachsame Augen ein Quartier im Blick haben und aufmerksam sind, desto schwieriger haben es Kriminelle.