Hohenlimburg. Drei Mal in der Woche lädt neuerdings wieder die Caféteria im Seniorenzentrum in der Wesselbach zum Einkehren. Dahinter stecken zwei Frauen mit langer Anreise:

Nach drei Jahren und sechs Tagen hat die Cafeteria im AWo-Seniorenzentrum Martha-Müller-Haus an der oberen Wesselbachstraße wieder geöffnet. Das wurde am Samstag mit den aktuell 72 Bewohnerinnen und Bewohnern fröhlich gefeiert.

Caféteria für Jedermann

Samstags, montags und mittwochs wollen die guten Feen der Cafeteria, Gaby und Marion, nicht nur die Seniorinnen und Senioren des Hauses sondern auch Gäste aus der Nachbarschaft und andere Interessenten mit Kaffee und Kuchen, Waffeln und Kaltgetränken verwöhnen. Ehrenamtlich! Und dazu kommen sie immer aus Wanne-Eickel. „Die Fahrzeit beträgt 40 Minuten. Das ist machbar“, sagen die beiden Frauen, die es Michael Hannemann, Leiter der Senioreneinrichtung, versprochen haben, ihn bei der Wiedereröffnung zu unterstützen. Und das verdient höchste Anerkennung. Denn Gaby und Marion, wie sie von den Kunden angesprochen werden möchten, arbeiten bereits ehrenamtlich in einem AWo-Seniorenheim in Wanne-Eickel. „Was ,Frau‘ verspricht, hält sie auch“, betonen sie.

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Neustart gefeiert

Das machte am Samstag zum Neustart der Cafeteria auch „DJ Michi“, ebenfalls ehrenamtlich tätig in Wanne-Eickel. Er sorgte als Entertainer mit bekannten Ohrwürmern dafür, dass die Hausbewohner mitsangen oder mitsummten und sich im schützenden Schatten des Gartens wohlfühlten.

Rückkkehr nach drei Jahren

Dazu gehörte auch Brunhilde Kirsch. Sie wurde, ebenso wie der Ur-Hohenlimburger Holger Bonikat, am 14. Juli 2021, dem Tag der Jahrhundertflut, von den Feuerwehrmännern und DRK-Rettern evakuiert. Ebenso wie die anderen Bewohner des Hauses. Damals war der Wesselbach über Nacht zu einem reißenden Strom angeschwollen und hatte das Unter- und das Erdgeschoss des Seniorenzentrums total zerstört, so dass Bewohner in einer vorbildlichen Rettungsaktion geborgen und in anderen Senioreneinrichtungen gefahren werden mussten.

Damals hatte niemand gedacht, dass es fast drei Jahre dauern sollte, bis ab April 2024 wieder Senioren und Seniorinnen in die AWo-Einrichtung zurückkehren werden.

Kontakte geknüpft

„Ich bin wieder zu Hause“, strahlt Brunhilde Kirsch eine große Zufriedenheit aus. Sie hat ein vollständig saniertes Zimmer mit Balkon bezogen und genießt die Ruhe des Tales und den Blick ins Grüne. „Ich habe schon Kontakt zu meinen neuen Mitbewohnerinnen geknüpft“, so die 90-Jährige, die einst mit Ehemann Johann und ihren beiden Kindern an der Georg-Scheer-Straße in Elsey gewohnt hat.

Die Hohenlimburgerin Brunhilde Kirsch wurde bei der Starkregen-Flut aus dem Seniorenheim in der Wesselbach evakuiert - drei Jahre später ist sie in das renovierte Gebäude eingezogen.
Die Hohenlimburgerin Brunhilde Kirsch wurde bei der Starkregen-Flut aus dem Seniorenheim in der Wesselbach evakuiert - drei Jahre später ist sie in das renovierte Gebäude eingezogen. © WP Hagen | Volker Bremshey

Sommerfest am 23. August

Am Freitag, 23. August, soll der dann vollzogene Neustart an der Wesselbachstraße 93 ab 14 Uhr mit einem Sommerfest groß gefeiert werden. Dann werden auch die aktuell noch sechs freien Heimplätze belegt sein. „Das Programm steht“, sagt Michael Hannemann, und verspricht an diesem besonderen Tag einige Überraschungen.

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Bei Flut beschädigt

Bei der Starkregen-Flut im Sommer 2021 wurde das Martha-Müller-Seniorenzentrum der Awo in der Wesselbach schwer beschädigt und musste aufwendig saniert werden. Wegen der Schäden verlor das Gebäude seinen Bestandsschutz und wurde de facto als Neubau wieder hergerichtet. Finanziert wurden die Millionen-Kosten größtenteils aus der Versicherungssumme und dem Wiederaufbaufonds des Landes NRW. Mitte April dieses Jahres zogen die ersten Bewohner in dem runderneuerten Gebäude ein.