Breckerfeld. Die evangelische Jakobus-Gemeinde hat beschlossen, das Martin-Luther-Haus an die Stadt zu verkaufen. Das sind die Gründe.

Die Evangelische Jakobusgemeinde Breckerfeld will das Martin-Luther-Haus an die Stadt veräußern. Das hat die Gemeinde selbst nach der jüngsten Sitzung des Presbyteriums mitgeteilt. Voraussetzung, damit das Immobilien-Geschäft über die Bühne gehen kann, ist die Zustimmung der Breckerfelder Politik. Der Ankauf soll im nächsten Haupt- und Finanzausschuss nach der Sommerpause Thema sein.

Hintergrund des Deals seien die sinkenden Gemeindegliederzahlen - wie die Jakobusgemeinde erklärt. Durch damit verbundene schwindende Einnahmen werde sich der Gebäudebestand der Kirchengemeinde nicht im bisherigen Umfang halten lassen wird.

Entscheidung für Verkauf

In Bezug auf das Martin-Luther-Haus seien verschiedene Optionen diskutiert und kalkuliert worden. Von der Möglichkeit, das Haus mit einem oder mehreren Partnern gemeinsam weiterzuführen, bis hin zum vollständigen Verkauf. Am Ende habe sich Presbyterium für einen Verkauf an die Stadt entschieden.

Das Martin-Luther-Haus ist einzige größere Versammlungsort in Breckerfeld.
Das Martin-Luther-Haus ist einzige größere Versammlungsort in Breckerfeld. © WP | Laura Handke

Viele Gruppen und Initiativen, die das Martin-Luther-Haus bisher regelmäßig oder gelegentlich genutzt haben, hätten bereits besorgt gefragt, wie es denn jetzt weitergehe. Dazu antwortet Bürgermeister André Dahlhaus für den neuen Eigentümer: „Zunächst einmal läuft alles weiter wie bisher.“

Anlaufstelle im Rathaus

Termine und Veranstaltungen werden in Zukunft nicht mehr über das Büro der Kirchengemeinde reserviert, sondern über eine Anlaufstelle im Rathaus. Vermietungen für private Feiern soll es mit Rücksicht auf die Nachbarschaft gar nicht mehr geben. Ansonsten aber könnten sich alle, die sich bisher im Martin-Luther-Haus getroffen haben, auch weiterhin dort treffen, in der Regel zu den gewohnten Zeiten.

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Mittel- und langfristig werde die Stadt ein eigenes Nutzungskonzept entwickeln. Auch in Zukunft solle das Martin-Luther-Haus ein Ort bleiben, an dem Information, Begegnung und Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen.

Zentrum des Gemeindelebens

Das Martin-Luther-Haus wurde in den Jahren 1952 und 1953 erbaut und am Reformationstag 1953 seiner Bestimmung als Gemeindehaus übergeben. 20 Jahre lang war es neben der Jakobus-Kirche das alleinige Zentrum des Gemeindelebens. 1972 kam das Melanchthon-Haus an der Schulstraße hinzu, das neben dem Gemeindebüro mit mehreren kleinen Sitzungsräumen vor allem Platz für kleinere Gruppen und Gremien bietet.

Im Jahr 2019 hatte es bereits einen Vorstoß der Wählergemeinschaft zu einem Bürgerhaus gegeben. Ein Arbeitskreis sollte zu diesem Thema eingerichtet werden. Damals war der allerdings von einer Mehrheit der Politik abgelehnt worden.