Hohenlimburg. Aus Altersgründen durfte Elke Krimme damals nicht in die Volme-Galerie. Mit 77 Jahren eröffnet die Hasperin nun einen neuen Laden in Hohenlimburg
„Gib nie auf“ steht auf einem Bild, das bei Elke Krimme im Laden an der Wand hängt. „Gib nie auf“, das sei ihr Leitspruch, sagt sie. Elke Krimme gibt nicht auf, das beweist die 77-Jährige immer wieder aufs Neue. Und sie beweist, dass Alter keine Grenzen hat.
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Denn die gebürtige Hasperin hat jetzt in Hohenlimburg an der Lohmannstraße unter dem Namen „Chic und Charme“ einen Secondhand-Laden für Damenmode eröffnet. „Ich habe eine Zeit lang zu Hause verbracht, aber mir fällt da einfach die Decke auf den Kopf. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, noch einmal einen Laden zu eröffnen“, sagt Krimme.
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Boutique in Hagen geleitet
Viele Jahre hatte sie eine Boutique in der Hagener Innenstadt, in der sie Damenmode in geläufigen Größen, aber auch bis Größe 60 verkauft hat. „Ich hatte viele Stammkundinnen, darunter viele Frauen, die vom sogenannten Lipödem betroffen sind und nur schwierig passende Kleidung gefunden haben.“ Aufgrund der Lage ihrer Boutique an der Hochstraße sucht Krimme vor knapp sechs Jahren nach neuen Räumlichkeiten: „Das Angebot, in der Volme-Galerie einen Laden zu eröffnen, war wie ein Traum für mich. Ich hätte damit alles erreicht, was ich mir immer vorgestellt habe“, erinnert sie sich noch genau. Doch dieser Traum wurde für die damals 71-Jährige plötzlich zu einem Alptraum.
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Ladensuche und Überfall
Denn kurz vor Vertragsunterzeichnung für das Ladenlokal in der Volme-Galerie hatte man der Einzelhändlerin abgesagt, weil sie mit 71 Jahren zu alt wäre. „Das war damals ein harter Schlag, der mich gesundheitlich stark mitgenommen hat“, sagt Krimme. Sie machte den Fall öffentlich, diese Zeitung berichtete ausführlich. Später bekam sie das Angebot der benachbarten Rathaus-Galerie, dort ein Ladenlokal anzumieten. „Ich habe mich dann allerdings schweren Herzens dagegen entschieden und meinen Laden in Haspe eröffnet.“ Als wäre das alles noch nicht genug, kommt es zu einem Vorfall in ihrem Hasper Geschäft, der die Einzelhändlerin dazu bewegt, erneut nach neuen Räumlichkeiten zu schauen: „Ich wurde in meinem Laden überfallen. Man wollte mich vergewaltigen. Und nach dieser Situation war es für mich unmöglich, dort weiterzuarbeiten“, so Krimme.
Absage wegen Alter
Kunden berichten ihr von einem freistehenden Geschäft in Gevelsberg. Als Hasperin sei sie sofort begeistert von der Lage gewesen, doch wie bereits damals in der Volme-Galerie, habe sie auch hier eine Absage aufgrund ihres Alters bekommen. „Da war für mich klar, dass ich nicht weitermache.“ Doch dieser Entschluss hält nicht lange: „Ich habe gemerkt, dass ich verblöde, wenn ich nur zu Hause auf dem Sofa sitze. Ich habe so viele Ideen, die ich noch umsetzen möchte. Ich habe mich immer wieder von ganz unten nach oben hochgearbeitet.“
Einzug in früheres Reisebüro
Das leerstehende Ladenlokal an der Lohmannstraße in Hohenlimburg - ehemals Reisebüro Sikorski - sei sofort perfekt für sie gewesen. Interessierte können ihre Kleidung bei Elke Krimme abgeben: „Ich behalte die Sachen dann für drei Monate und biete sie zum Verkauf an, sind sie nach drei Monaten nicht verkauft worden, müssen sie wieder abgeholt werden.“ Die 77-Jährige lege großen Wert auf Qualität und Zustand bei der Auswahl der Kleidung. „Ich nehme nur hochwertige Ware und Kleidung aus Naturmaterialien, kein Plastik.“
Beratung wichtig
Außerdem sei ihr eine gute und kompetente Beratung immer wichtig gewesen: „Meine Kundinnen sollen sich wohlfühlen und gerne zu mir kommen.“ Neben Damenmode, bietet sie auch Schuhe und Accessoires in dem kleinen Laden an. Elke Krimme hofft, dass nicht nur ihre Stammkundinnen, sondern auch viele neue Kundinnen den Weg nach Hohenlimburg in ihr Geschäft finden und sie so noch einige Jahre das tun kann, was ihr so viel Spaß und Freude bereitet.