Breckerfeld. Seit der Sperrung der B 54 für Lastwagen hat der Lkw-Verkehr in Breckerfeld gefühlt zugenommen. Der Kreis hat gezählt. Das ist das Ergebnis.
Seit der Sperrung der Bundesstraße 54 für Lastwagen hat sich der Verkehr in Breckerfeld noch nicht signifikant erhöht. Das ist das Ergebnis einer Zählung, die der Ennepe-Ruhr-Kreis im Ortskern durchgeführt hat.
„Die Messungen sind unmittelbar vor und in den Sommerferien erfolgt“, erklärt Bürgermeister André Dahlhaus, dem durchaus bewusst ist, dass sich die Werte nach den Ferien noch einmal ändern könnten. „Demnach fahren insgesamt im Schnitt in den Ferien pro Tag um die 4500 Fahrzeuge durch den Ortskern. Der Anteil des Schwerlastverkehrs liegt bei rund 15 Prozent..“
Ärger bei Breckerfeldern groß
Wobei Dahlhaus betont, dass er die Verärgerung vieler Bürger nachvollziehen kann. „Gerade zu den Stoßzeiten hat man den Eindruck, dass der Lkw-Verkehr zugenommen hat“, sagt er und berichtet aus eigener Anschauung, dass er selbst immer wieder wahrnehme, dass mehrere Lkw in Kolonne über die Frankfurter Straße fahren.
Vergleichswerte liegen vor. Wenn diese auch seinerzeit nicht in den Ferien erfasst worden sind. „Im Mai 2018 und im Juni 2019 ist schon einmal gezählt worden“, sagt Dahlhaus, „damals waren es im Schnitt jeweils 6500 Fahrzeuge. Der Lkw-Anteil lag bei 9,7 bzw, bei 10,1 Prozent.“
Brückensperrung hat Auswirkungen auf Breckerfeld
Weitere Zahlen gibt es aus Juni 2022. „Da war die A 45 wegen der Rahmedetalbrücke ja bereits gesperrt“, so der Bürgermeister. „Die Anzahl der Fahrzeuge an sich war im Vergleich zu 2018 und 2019 nur geringfügig gestiegen. Der Anteil des Schwerlastverkehrs allerdings betrug 15,2 Prozent. Daraus kann man zumindest ablesen, dass die Brückensperrung Auswirkungen auf Breckerfeld hat.“
Die Verkehrszählung will der Kreis nun fortsetzen. „Ich bin gespannt, wie die Werte nach den Ferien ausfallen“, so Dahlhaus, der einst gar ein Lkw-Durchfahrtsverbot für Breckerfeld erwogen und durch die Sperrungen im Raum Lüdenscheid eine noch stärkere Belastung befürchtet hatte. „Wir werden dann schauen, ob und wie wir darauf reagieren müssen.“
Schlechter Zustand der Straße
Unbestritten bleibt für den Bürgermeister allerdings der schlechte Zustand, den die Landstraße 528 auf Breckerfelder Gebiet mittlerweile angenommen hat. „Das ist eine Zumutung und birgt Gefahren“, so Dahlhaus. „In der Verantwortung ist da Straßen NRW.“
Denn anders als in kreisfreien Städten wie Hagen ist der Landesbetrieb nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb der geschlossenen Ortschaft für Bundes- und Landstraßen verantwortlichen. „Von einer umfassenden Sanierung, die eigentlich notwendig wäre, ist mir aber nichts bekannt“, sagt Dahlhaus. „Ich wüsste auch nicht, wie das funktionieren sollte. Denn angesichts der neuen Sicherheitsvorschriften käme man um eine Vollsperrung wohl kaum herum. Man könnte ja dann nicht die Lastwagen über den Hansering schicken.“