Hagen. Einige Hagener scheinen ihre Erziehung an der Eingangstür eines Restaurants abzugeben. Vermutet Yvonne Hinz. Hilft tatsächlich nur ein Bußgeld?
Eine vertrackte Lage, eine verrückte Welt. Einerseits wird gepredigt, das Klima zu schützen, Ressourcen zu sparen, nachhaltig zu leben. Alles richtig, alles wichtig. Und auf der anderen Seite handeln anscheinend mehr Menschen, als man glaubt, ganz anders. Ob sie rücksichtslos mit Lebensmitteln umgehen? Ich glaube eher, sie denken gar nicht darüber nach, wenn sie zum Buffet marschieren und sich die Teller voll schaufeln, als gäbe es kein morgen.
Augen größer als der Magen
Und dann? Waren die Augen mal wieder größer als der Magen, und die Hälfte des Essens bleibt auf dem Teller zurück. Schlimm? Ach, was - ist doch alles bezahlt. . . .
Wenn Gastroexperte Lars Martin sagt, dass bei vielen Leuten Einsicht nur über den Geldbeutel erlangt werden kann, spricht er nicht aus dem hohlen Bauch heraus, sondern über Erfahrungen, die etliche Wirte tagtäglich machen und ihm mitteilen.
Einige Gäste müssen einfach erzogen werden
Ich glaube, der Dehoga-Mann hat recht, wenn er das ernüchternde Fazit zieht, dass einige Gäste einfach erzogen werden müssen. Durch zum Beispiel Strafgebühren für große Mengen auf dem Tisch zurückgelassener Lebensmittelreste - so absurd das auch im ersten Moment erscheinen mag.
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Natürlich handeln All-you-can-eat-Restaurants wie „Xiao“ in Hagen nicht ganz uneigennützig, wenn sie solch ein Bußgeld aufrufen, denn natürlich sparen sie dadurch auch Kosten. Wenn die „Anti-Food-Waste“-Aktion dann aber, wie im Hagener Fall, durch weitere Bemühungen, wertvolle Nahrungsmittel zu retten, flankiert wird, wirkt das Ganze für mich schon weit glaubwürdiger.
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„Too good to go“ und „Safe me“
„Too good to go“ (das Prinzip beruht darauf, dass am späteren Abend Speisen zu einem super-günstigen Kurs angeboten werden und nicht einfach in den Müll wandern) oder „Safe me“ (dabei werden verzehrfähige Lebensmittel, die lediglich einen kleinen Schönheitsfehler haben, für kleines Geld abgegeben) zielen meiner Meinung nach in die absolut richtige Richtung. Weiter so!