Hagen. Eine eigene Podcast-Reihe zum Schuljubiläum: Hagener Veranstaltungsunternehmen GO4IT! verwandelt Schulprojekt in Profi-Podcast.
Die letzte Woche vor den Sommerferien ist traditionell Projektwoche an der Freien Evangelischen Schule Hagen (FESH). Dieses Mal ist auch ein ganz besonderes Projekt von Lehrerin Agnieszka Jesch mit dabei: Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klasse sollen eine eigene Podcast-Reihe produzieren. Das Thema ist die FESH selbst. „Passend zum zehnjährigen Schuljubiläum“, erzählt die junge Lehrerin, die eigentlich Deutsch und Mathematik unterrichtet. Eine überraschende Kooperation mit dem Hagener Veranstaltungsunternehmen GO4IT! verleiht dem Projekt ein professionelles Gesicht.
Projekt nimmt professionelle Gestalt an
Ursprünglich war Agnieszka Jeschs Plan, die Podcast-Folgen in der Schule selbst an iPads zu produzieren. Aber „sobald die Flyer für das Projekt aushingen, kam Julia auf mich zu und meinte ‚Ruf meinen Vater an!‘“, berichtet sie, wie die Kooperation entstanden ist. Mit Julia meint sie Julia Hildebrandt, die 13-jährige Tochter von Dirk Hildebrandt, dem Geschäftsführer von Go4IT!. „Wir können das hier einfach viel cooler und professioneller aufziehen, als in der Schule“, freut sich Julia, die selbst als Schülerin der FESH bei dem Projekt mitmacht.
Ihr Vater betont, dass es nicht nur die persönliche Beziehung war, die für ihn den Ausschlag gab, das Projekt zu fördern. Das Unternehmen kann sich gut vorstellen, in Zukunft ähnliche Projekte von Schulen oder Universitäten aus der Region zu unterstützen. Der Zeitpunkt der Anfrage war ideal: Erst kurz zuvor hatte GO4IT! In ihren Studioräumen in Haspe für einen Kunden ein neues Podcast-Studio eingerichtet. Das durften die Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 bis 17 Jahren nun für einen Tag kostenlos nutzen.
Eine Podcast-Reihe über die FESH
Das übergeordnete Thema war vorgegeben. Worum es in den einzelnen Folgen genau gehen sollte, konnten die Jugendlichen mitbestimmen. In kleineren Gruppen von je drei bis vier Schülern wird zum Beispiel über die Gründung der Schule, ihre Werte oder den anstehenden Umzug von Wehringhausen nach Vorhalle diskutiert. Aber auch Wünsche für die Zukunft der Schule oder die geltenden Handyregeln werden thematisiert. Rausgekommen sind verschiedene Folgen zwischen 6 und 30 Minuten Länge.
„Ein Podcast bedeutet nicht einfach nur, dass sich zwei Leute hinsetzen und reden - es steckt viel Arbeit dahinter.“
Zwei Tage vor dem Produktionstag im Studio hatten die Schüler Zeit, sich vorzubereiten. Sie recherchierten, schrieben ihre Skripte vor und führten auch Interviews. Die einzelnen Interview-Clips werden später in die Podcast-Folgen reingeschnitten. Während der Produktion unterstützte sie ein Mediengestalter von Go4IT! und zeigte am Beispiel der ersten Folge, wie Schnitt und Nachbearbeitung funktionieren. „Ein Podcast bedeutet nicht einfach nur, dass sich zwei Leute hinsetzen und reden - es steckt viel Arbeit dahinter“, erklärt Geschäftsführer Dirk Hildebrandt.
Die reine Aufnahme im Studio hat im Durchschnitt eine halbe Stunde gedauert. Dabei wurden die verschiedenen Gruppen auch von mehreren Kameras gefilmt. Somit steht der Podcast hinterher nicht nur als reine Audioaufnahme, sondern bei Bedarf auch als Videoformat zur Verfügung. Auf dem Sommerfest der FESH, direkt vor den beginnenden Schulferien, wurde die erste Folge stolz präsentiert. Im Anschluss soll der Podcast auf der Homepage sowie auf dem Instagram und YouTube Account der Schule veröffentlicht werden.
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Angebot kommt gut an
Eigentlich war das Podcast-Projekt nur für zwölf Schüler gedacht. Angemeldet haben sich 50 - zu viel für eine Lehrerin. Durch die Unterstützung einer weiteren Kollegin konnte das Angebot immerhin auf 22 Teilnehmer ausgeweitet werden. Und die waren begeistert. Die meisten der Schüler hören auch in ihrer Freizeit gerne Podcasts oder schauen sich Videopodcasts im Internet an. „Es war richtig spannend zu sehen, wie es in so einem Studio aussieht, mit den Mikrofonen und der ganzen Technik“, schwärmt eine der Schülerinnen.
Viele von ihnen interessieren sich für Journalismus. So auch Julia Hildebrandt: „Die Frage war, wie man dieses Projekt so gut gestalten kann, dass es allen in Erinnerung bleibt und einen richtigen Mehrwert darstellt.“ Es sei als ein Podcast von Schülern für Schüler gedacht. Jetzige wie zukünftige Schüler sollen den Podcast zur Orientierung nutzen können, so die Idee. Wenn das Projekt gut ankommt, könnten auch noch weitere Folgen entstehen. Ein passendes Logo sowie ein wiederkehrendes Intro- und Outro für die Podcast-Reihe haben die Jugendlichen bereits selbst entworfen.