Hohenlimburg. Eine Kita, ein Seniorenzentrum und zwei Wohnhäuser sollen in Hohenlimburg entstehen - doch seit einem Jahr stehen die Arbeiten still.
Eine Kita, ein Seniorenzentrum und zwei Mehrfamilienhäuser sollen auf dem riesigen Areal hinter dem Gästehaus von Thyssenkrupp Hohenlimburg entstehen - doch vor einem Jahr sind die Arbeiter mitsamt ihren Baumaschinen abgerückt. Was wird aus den Bauprojekten am Langenkamp?
Unkraut wuchert am Bauzaun
Zwei Mehrfamilienhäuser mit in Summe 64 Wohnungen will die Dorcon Projekt GmbH am Langenkamp errichten. Man halte weiter an dem Bauprojekt fest, versichert Jörg Schrameyer von dem Dortmunder Bauherrn auf Anfrage. Doch seit die Bagger vor zwei Jahren das Hoesch-Verwaltungsgebäude am Langenkamp abgerissen haben, um dort Platz für die beiden neue Wohnhäuser zu schaffen, ist vor Ort wenig passiert. Längst wuchert Unkraut an den Stahlzäunen, die das Baufeld umsäumen. „Hin und wieder fallen Bauzäune um, mehr passiert dort nicht“, berichten Anwohner wie Michael Berghaus, die täglich auf den Stillstand vor ihrer Haustür blicken.
Zwei Wohnhäuser geplant
Wann es mit den Bauarbeiten weitergehen kann, dazu wagt die Dorcon Projekt GmbH aktuell keine Prognose. „In diesem Jahr sollen die Bagger aber wieder rollen“, hofft Jörg Schrameyer. Dass die Bauarbeiten pausieren, liege vor allem an nötigen Umplanungen im Vorjahr. Um die beiden neuen Wohnhäuser angesichts steigender Zinsen und Baukosten noch wirtschaftlich umsetzen zu können, hatten die Planer im Vorjahr das Projekt umgeplant. Ergebnis: Das Wohnungsangebot wird durch geförderten Wohnraum in den Gebäuden ergänzt.
So werden 32 der 62 Wohnungen künftig als Sozialwohnungen ausgewiesen. Dafür winken Fördermittel, die es zu beantragen galt und die noch bewilligt werden müssen. „Wir warten noch auf die Bewilligung“, so Schrameyer.
Fördermittel für Sozialwohnungen
Der Förderantrag für die geplanten Wohnhäuser am Langenkamp wurde Mitte Juni bei der Abteilung „Wohnungsbauförderung“ im Fachbereich Verkehr, Immobilien, Bauverwaltung und Wohnen eingereicht, so die Stadt Hagen hierzu auf Anfrage. „Für die Erteilung der Förderzusage ist die Baugenehmigung, das positive Testat der NRW-Bank und natürlich ein entsprechendes Förderbudget erforderlich“, so Clara Treude, Stadtsprecherin. „Das derzeit zur Verfügung stehende Förderkontingent ist durch die Anzahl der vorliegenden Anträge bereits überschritten.“
Sofern noch Fördermittel seitens des Ministeriums nachbewilligt werden, wolle die Wohnungsbauförderung versuchen, die Förderzusage bis zum Fristende am 30. November 2024 zu erteilen.
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Stillstand bei Seniorenzentrum
Die beiden Mehrfamilienhäuser sind nicht das einzige Neubauprojekt, das am Langenkamp stillsteht. Direkt gegenüber markiert ein Beton-Fundament die Stelle, an der ein neues Seniorenzentrum entstehen soll. Die Vorarbeiten für das Fundament endeten vor einem Jahr abrupt, Baukran und Arbeiter wurden abgezogen.
Wann hier die Bauarbeiten weitergehen, das sei noch unklar, heißt es vom Bauherren Carestone Group auf Anfrage. Man halte aber weiter an den Plänen fest, „den altersgerechten Wohnraum vor Ort nachhaltig und bedarfsgerecht zu realisieren“, versichert Stefan Schlichting, Sprecher des Unternehmens. „Die dafür notwendigen Planungen laufen ebenso, wie die notwendigen Abstimmungen und Gespräche auf verschiedenen Ebenen.“
80 neue Pflegeplätze
Die Carestone Group aus Hannover bezeichnet sich als „führenden Entwickler und Realisier im Bereich der real geteilten Pflegeimmobilien in Deutschland“. Das Unternehmen will am Langenkamp ein Seniorenzentrum mit 80 stationären Pflegeapartments und 20 Tagespflegeplätzen bauen. Auch hier wurde zuletzt umgeplant, in dem Fall um Anforderungen der Bundesregierung im Rahmen des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) gerecht zu werden.
„Ich gehe davon aus, dass der Baubeginn in diesem Jahr erfolgt und eine Eröffnung, bei gutem Bauverlauf, schon 2025 möglich ist.“
Kita-Bau soll bald starten
Ein Beton-Fundament für die neue Kindertagesstätte, die am Langenkamp entstehen soll, liegt noch nicht. Doch der Bauherr gibt sich optimistisch, dass auf dem Baufeld bald Leben einkehrt: „Ich gehe davon aus, dass der Baubeginn in diesem Jahr erfolgt und eine Eröffnung, bei gutem Bauverlauf, schon 2025 möglich ist“, so Dierk Mohring, Geschäftsführer der C&M Holding aus Dortmund. Geplant ist eine Kita mit 6 Gruppen und in Summe mehr als 100 Plätzen.
Zuletzt wurde die Projektverwirklichung allerdings kritisch gesehen. Es würden Alternativen geprüft, hieß es noch vor wenigen Monaten seitens der Stadtverwaltung. Nach einer neuen Verhandlungsrunde liegen der Verwaltung jedoch neue Pläne und Kalkulationen vor, die geprüft und bewertet werden müssen. „Die Verhandlungen mit der Stadt Hagen sind schon sehr fortgeschritten“, so Bauherr Dierk Mohring von der C&M Holding.