Hohenlimburg. Ein Großteil der Spielplätze in Hagen bietet keinen Sonnenschutz. Im Umweltausschuss wurde ein Vorstoß unternommen. Die Hintergründe.
Auf Hagens und Hohenlimburgs Spielplätzen hat sich viel getan in den vergangenen Jahren. Seit der deutlichen Erhöhung des Spielplatzbudgets vor fünf Jahren können jährlich über 300.000 Euro in die 140 städtischen Anlagen gesteckt werden. Mit dem Ergebnis, dass sogar ganze Spielplätze plattgemacht und gegen moderne Spielanlagen ersetzt wurden. Einen Mangel gibt es auf vielen Anlagen allerdings beim Thema Sonnenschutz. Weswegen die Fraktion Die Partei/Bürger für Hohenlimburg nun am Beispiel des Spielplatzes an der Elseyer Straße einen stadtweiten Vorstoß wagt.
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Laura Knüppel (Die Partei) machte sich im Umweltausschuss zuletzt für das Thema stark. Eine repräsentative Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) unter gut tausend deutschen Bürgermeistern hätte ergeben, dass es bei der Mehrheit der Kommunen noch Handlungsbedarf in Sachen UV-Schutz für die Bürger gebe. Das BfS weise im Rahmen dieser Studie darauf hin, dass den Städten insbesondere vor dem Hintergrund der steigenden UV-Belastung im Zuge des Klimawandels hierbei eine immer größere Rolle zukomme.
Kinderhaut besonders empfindlich
Besonders empfindlich sei die Haut von kleinen Kindern, bei denen selbst Sonnencreme nicht den ausreichenden Schutz biete. „Viele Hagener Kinderspielplätze liegen jedoch in der prallen Sonne, sodass die dort spielenden Mädchen und Jungen gerade in den zuletzt extrem heißen Sommern der Gefahr eines Sonnenbrandes oder anderer gesundheitlicher Schäden bis hin zum erhöhten Hautkrebsrisiko ausgesetzt werden“, so Laura Knüppel. Zudem würden sich Sandflächen oder Metallrutschen unter direkter Sonneneinstrahlung extrem aufheizen und könnten so zu Verbrennungen führen.
Der Spielplatz an der Elseyer Straße
Als Beispiel führt Knüppel in ihrem Antrag an dieser Stelle den oftmals stark frequentierten Spielplatz an der Elseyer Straße an, bei dem sich Eltern immer wieder über fehlende Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten im Schatten beschweren würden und das eigentlich sehr gut ausgestattete Gelände an heißen Sommertagen deshalb meiden würden. Aus diesem Grund sei es erforderlich, alle Hagener Spielplätze auf ausreichend Schatten zu überprüfen und – falls dieser nicht vorhanden sei – bauliche Maßnahmen für schattige Plätze zu ergreifen.
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Tatsächlich zeigt ein Besuch vor Ort, dass der genannte Spielplatz zwar umgrünt ist, aber nicht so, dass man auch im Schatten Platz nehmen könnte. Auf manch anderen Anlagen wurde da bereits mit einem Sonnensegel gearbeitet - in Vorhalle zum Beispiel. Rainer Voigt (CDU) fand den Antrag zu weitgehend und schlug eine Prioritätenliste vor. Es solle geprüft werden, welche Spielplätze bereits beschattet seien. Zu politischen Spitzfindigkeiten musste es in dieser Sache aber gar nicht mehr kommen. Denn der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) nimmt sich in seinem „Arbeitskreis Spielplätze“ der Sache an.
Trinkwasserbrunnen ruhen weiter
Hildegund Kingreen (Grüne) wollte das Thema derweil gleich mit sinnhafter Neupflanzung verbinden. Es könnten ja Planzen sein, die den Schatten spenden. Auch solche Maßnahmen will der Arbeitskreis prüfen. Während das Projekt Trinkwasserbrunnen im öffentlichen Raum - das mit besonderem Druck in der Bezirksvertretung Hohenlimburg vorangetrieben worden war - bis mindestens 2026 aus finanziellen Gründen ruhen muss, könnte sich zumindest also beim UV-Schutz für die Bürger etwas tun.