Hagen. Die CDU hat ihren Kandidaten in Hagen präsentiert. Bei anderen Parteien ist man ebenfalls weit. Und in der SPD? Wen haben die Genossen?

Nachdem die CDU ein gutes Jahr vor der Kommunalwahl erklärt hat, dass der Kreisvorsitzende Dennis Rehbein ihr Oberbürgermeister-Kandidat wird und die FDP mit Katja Graf eine Frau ins Rennen schickt, blickt das politikinteressierte Hagen gespannt darauf, was der Rest tun wird? Wird Hagen Aktiv zum wiederholten Male seinen langjährigen Frontmann Josef Bücker ins Rennen schicken. Erwartbar wäre das, es heißt aber wohl, das sei noch nicht entschieden. Ebenso bei der AfD für die wohl nur Fraktionsvorsitzender Michael Eiche infrage kommen wird.

Ruhe noch bei den Grünen, die mit Fraktions-Spitzenfrau Nicole Pfefferer oder der Kreisverbandssprecherin Alexandra Gerull ja auch zwei Frauen in Spitzenpositionen haben. Träte eine von ihnen an, wäre das schon die zweite Frau auf dem Podium von Wahlkamp-Debatten, was ich persönlich total gut fände und im immer noch sehr männerdominierten Politikbetrieb neue Blickwinkel öffnet.

Hier noch weitere spannende Themen aus Hagen und Breckerfeld:

Am spannendsten bleibt die Frage, ob die SPD die vergangenen fünf Jahre endlich gut dazu genutzt hat, einen Kandidaten oder eine Kandidatin aufzubauen. Bei allem Respekt: Sollte das so sein, dann ist das zumindest aus Beobachtersicht nicht erkennbar. Wer kann da sein? Bundestagsabgeordneter und Parteichef Timo Schisanowski?

Zwei Dinge sind für ihn nicht ohne Weiteres zu erwarten: Weder, dass er bei der zeitgleichen Bundestagswahl einfach so den Wahlkreis Hagen gewinnt gegen einen womöglich ernst zu nehmenden CDU-Kandidaten, den wir noch nicht kennen. Und auch nicht, dass er durch seine Partei mit einem hohen Listenplatz abgesichert wird. Zeitliche Kapazitäten fürs OB-Amt hätte er also. Aber auch fachliche?

Fraktionschef Claus Rudel? Unwahrscheinlich. Und wer noch? Irgendwie hat man nicht das Gefühl, dass da in den letzten fünf Jahren jemand herangeführt wurde, der den CDU-Kandidaten - Stand heute - ernsthaft herausfordern könnte. Und René Röspel, der jene stadtweite Strahlkraft und Reputation hätte, will bekanntlich noch mal in den Bundestag.

Wir dürfen also gespannt sein, wer dort präsentiert wird. Das wird ein spannendes Wahlkampfjahr.