Hagen. In einem Neubaugebiet in Hagen haben Anwohner Schilder aufgehängt, die auf spielende Kinder hinweisen. Das hat ungeahnte Konsequenzen.

Es hängen ja noch die absurdesten Plakate an diversen Laternenmasten in Hagen. Dass das mit der Europawahl schon wieder Geschichte ist, haben noch nicht alle Parteien registriert. Wobei man betonen muss, dass Wahlwerbung unter und an öffentlicher Beleuchtung sehr wohl gestattet ist.

Anders ist das hingegen im Falle eines ebenso besorgten wie engagierten Familienvaters, der erst vor kurzem sein Domizil im Neubaugebiet auf Haßley bezogen hat. Da möchte man von einem Schild-Bürgerstreich sprechen. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Kinder spielen auf der Straße

Weil - wie in Baugebieten üblich - zahlreiche kleine Kinder direkt auf der verkehrsberuhigten Straße (10 km/h sind erlaubt) vor den eigenen Türen spielen, sich aber längst nicht alle Verkehrsteilnehmer an diese Vorgabe halten und die Situation mitunter unübersichtlich ist, hatte der Vater gehandelt. Er hatte sich Schilder mit der Aufschrift „Vorsicht Kinder“ besorgt, die Radio Hagen einst hatte drucken lassen, und gut sichtbar an zwei Laternen im Wohngebiet befestigt.

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Was ihm neben reichlich Zustimmung prompt die Beschwerde einer Nachbarin und kurze Zeit später eine Aufforderung der Stadt bescherte: Die Schilder müssen wieder weg. Die seien nämlich illegal, weil Laternen ausschließlich Parteien vorbehalten seien und ohnehin nicht jeder Bürger nach Belieben Plakate anbringen dürfe. Er hätte stattdessen bei einer Firma, an die die Stadt die Vergabe von Werbung ausgegliedert hat, Flächen anmieten müssen. 70 Euro pro Monat pro Plakat. In Summe 1680 Euro im Jahr.

Plakate sind wieder abmontiert

Der Vater hat nun entschlossen, die Plakate wieder abzunehmen. Uns fehlen die Worte.