Hagen. Seit 2015 ist das Stadtmuseum in Hagen geschlossen. Neustart sollte im Frühjahr sein. Doch daraus wird nichts. Wo es hakt? Das sagt die Stadt:
Ein Blick auf die Museumsinsel: Überraschen wird die Nachricht vermutlich niemanden mehr, sie wird wohl eher bei einigen Bürgern Kopfschütteln verursachen: Die Eröffnung des Stadtmuseums wird zum wiederholten Male verschoben. Der zuletzt avisierte Termin - Frühjahr 2024 - wurde seitens der Stadt Hagen gekippt. Nun soll die Einweihung am 13. September stattfinden, für „Normalbürger“ wird das Museum dann ab dem 14. September zugänglich sein.
Früher in der Wippermann-Passage ansässig
Rückblick: Das alte Stadtmuseum war bis 2015 in der Wippermann-Passage in Eilpe ansässig. Als neuen Standort bestimmte die Stadt Hagen dann allerdings den Museumsplatz 3, also das ehemalige Kreisgericht, auf der Museumsinsel. Die Einweihung der neuen Einrichtung war ursprünglich für 2019 geplant, doch diverse Verzögerungen (u.a. Änderungen im Bereich der Förderung und die Suche nach einem neuen Ausstellungsleiter) sorgten dafür, dass die Eröffnung immer wieder verschoben wurde und die Exponate bis heute im Depot vor sich hindümpeln.
Im Kulturausschuss im Dezember 2023 verkündete Michael Fuchs (der Verwaltungsleiter im Fachbereich Kultur betreut seit 2019 das Projekt), dass im Januar 2024 ein Einweihungstermin bekannt gegeben werde und im Frühjahr 2024 die ersten Gäste die neue Einrichtung an der Hochstraße/Museumsplatz besuchen könnten.
Verzögerungen bei verschiedenen Gewerken
Warum daraus nun nichts wird? Auf Nachfrage der Stadtredaktion antwortet Stadtsprecherin Clara Treude, es sei bei verschiedenen Gewerken zu Verzögerungen gekommen, die für sich genommen zwar nicht wirklich bedeutsam gewesen seien, in dem Zusammenwirken der aufeinander aufbauenden Arbeiten jedoch zu Verschiebungen bei der Fertigstellung geführt hätten. „Ein Termin vor den Sommerferien war nicht mehr mit der nötigen Sicherheit zu erreichen, eine Eröffnung in den Sommerferien sollte jedoch vermieden werden“, fährt die Sprecherin fort. Daher sei die Eröffnungsveranstaltung für das Stadtmuseum nun auf den 13. September terminiert.
Fördergelder scheinen sicher zu sein
Und wie geht es mit den zugesagten Fördergeldern für das Stadtmuseum weiter? Da droht wohl keine Gefahr, da die Landesförderung aus dem Förderprogramm „Heimatzeugnis“ in Höhe von 1,755 Millionen Euro auch in den kommenden Monaten noch zur Verfügung steht. Michael Fuchs dazu im Kulturausschuss: „Der Bewilligungs- und Durchführungszeitraum wurde bis Ende 2024 verlängert. Die der Stadt anfangs nur mündlich vorliegende Zusage wurde Mitte November 2023 in Form eines 2. Änderungsbescheids auch schriftlich übermittelt.“
Kosten belaufen sich auf knapp drei Millionen Euro
Ursprünglich wurden die Kosten für den Neubau (Renovierungskosten und Einrichtung der Dauerausstellung) mit 2,07 Millionen Euro angegeben. Durch entstandene Mehrkosten in Höhe von ca. 890.000 Euro wurden die Gesamtkosten dann im September 2022 auf 2,96 Millionen Euro taxiert. „Und daran hat sich bislang auch nichts geändert. Die Kosten belaufen sich auf exakt 2,958 Euro Millionen Euro“, unterstrich der Verwaltungsleiter Ende letzten Jahres.
Kulturausschussmitglieder wurden auch erst „ganz frisch“ informiert
Aber zurück zum geplatzten Eröffnungstermin, über den auch die Mitglieder des Kulturausschusses erst am Donnerstag, 11. April, per E-Mail informiert wurden: „Ich hatte gehofft, dass die Eröffnung ,as soon as possible‘ stattfindet, aber was soll man machen?“, so Thomas Walter. Er als Vorsitzender des Kulturausschusses sei auch erst „ganz frisch“ über der Verschiebung in Kenntnis gesetzt worden. Thomas Walter räumt ein: „Aber nicht nur die Handwerker untereinander müssen ja Hand in Hand arbeiten, sondern sie müssen sich auch noch mit den Wissenschaftlern, die an der Museumseinrichtung beteiligt sind, absprechen.“
Positiv sähe er auf jeden Fall die Entscheidung der Stadt, den Haupteingang des Stadtmuseums an die Hochstraße und damit an eine repräsentative Stelle zu verlegen (der barrierefreie Eingang befindet sich am Museumsplatz).
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Was Thomas Walter wichtig ist? „Hauptsache, das Stadtmuseum wird noch in diesem Jahr eröffnet, und es wird kein Heimatmuseum, sondern eine Stätte mit Ausstrahlung in die Region.“
Hoffentlich endlich auf der Zielgeraden
„Ausschusskollege“ Wolfgang Röspel fasst zusammen: „Wir üben uns ja schon lange in Geduld. Eigentlich hätten die Arbeiten weit schneller verrichtet sein müssen. Hoffentlich ist man jetzt aber endlich auf der Zielgeraden, und der neue Termin wird nun auch tatsächlich eingehalten.“