Hagen. Am 16. April treffen sich Arbeitgeber und junge Leute, die eine Ausbildung anstreben, zum „Match am Tisch“. Joshua (18) war 2023 erfolgreich.

Ein Blick zurück: Vor knapp einem Jahr, am 20. April 2023, hatte Joshua Mehlmann ein ganz besonderes Date - ein Azubi-Speed-Date. Nur wenige Tage später, am 10. Mai 2023, unterschrieb der junge Mann seinen Ausbildungsvertrag bei der Firma Eurotec im Lennetal in Hagen.

Einblicke in verschiedene Bereiche

Und heute? Kann der 18-Jährige anderen Jugendlichen nur empfehlen, zu solch einem „unkomplizierten Treffen“ einfach mal hinzugehen. „Vor einem halben Jahr hab‘ ich bei Eurotec mit der Ausbildung zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement begonnen. In der Abteilung Rechnungswesen bin ich gestartet, momentan bin ich im Vertriebs-Innendienst. Andere Bereiche - auch der Verkauf - folgen.“

Keine dröge Routine

Die „Unberechenbarkeit“ des Jobs gefalle ihm, „plötzlich musst du eine Stunde mit einem Kunden aus Slowenien, der Probleme mit irgendetwas hat, auf Englisch telefonieren. Vieles ist nicht planbar“, ist Joshua Mehlmann froh, dass er bislang in seiner Ausbildung noch keine dröge Routine erlebt hat.

50 Unternehmen präsentieren sich

Aber zurück zum Speed-Dating: Der nächste Termin für ein solches Match zwischen Schulabgängern und Unternehmen, die ausbilden möchten, ist am 16. April. Dann laden die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) und Kooperationspartner in die Bahnhofstraße 18 ein. 50 Unternehmen präsentieren sich in den Sälen und bieten Lehrstellen an. „Fast 400 freie Ausbildungsplätze stehen noch zur Verfügung“, unterstreicht Projektbetreuerin Petra Gregg. Eine passgenaue Besetzung sei das oberste Ziel, „und das Sichern von Fachkräften“.

Etwa zehn Minuten pro Date

Auf der mittlerweile fünften Veranstaltung dieser Art präsentieren sich Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel, Gastronomie sowie Handwerk, „und zum ersten Mal auch aus dem Bereich Pflege“, ergänzt Petra Greggs Kollegin Elisabeth Meßner. An diesem Tag ginge es Schlag auf Schlag, „ein Date dauert etwa zehn Minuten. Es geht ja primär erst einmal darum zu schauen, wer zusammenpasst“.

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Angélique Manke nickt. Die Eurotec-Mitarbeiterin ist für Personalangelegenheiten zuständig und war vor knapp einem Jahr Joshua Mehlmanns Speed-Dating-Gesprächspartnerin. „Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl, die Chemie stimmte“, blickt die Personalexpertin lächelnd in Joshua Mehlmanns Richtung.

Joshua Mehlmann (links) hat es nicht bereut, beim Azubi-Speed-Dating 2023 teilgenommen zu haben. Auf diesem Weg hat er eine Lehrstelle bei Eurotec in Hagen gefunden. Der 18-jährige Wetteraner absolviert eine Ausbildung zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement. Rechts im Bild: Trainee Maximilian Rensburg.
Joshua Mehlmann (links) hat es nicht bereut, beim Azubi-Speed-Dating 2023 teilgenommen zu haben. Auf diesem Weg hat er eine Lehrstelle bei Eurotec in Hagen gefunden. Der 18-jährige Wetteraner absolviert eine Ausbildung zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement. Rechts im Bild: Trainee Maximilian Rensburg. © WP | Michael Kleinrensing

Der Wetteraner hat das Gymnasium besucht und die Fachhochschulreife erlangt, „doch ich wusste schon recht früh, dass ich nicht studieren will. Ich wollte direkt eine Ausbildung machen und ins Berufsleben einsteigen“.

Veranstaltung am 16. April von 12.30 bis 16 Uhr

Die Firma Eurotec wurde 1999 in einer Garage in Hagen gegründet. Es handelt sich um ein mittelständisches Unternehmen, welches sich mit der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Produkten für den Bausektor (Holz- und Terrassenbau sowie Betonbefestigung) beschäftigt. Geschäftsführer ist Markus Rensburg, 200 Mitarbeiter sind bei Eurotec beschäftigt. Das Unternehmen ist mittlerweile nicht mehr ausschließlich als Händler tätig, sondern auch Produzent von u.a. Spezialschrauben. Der Firmensitz ist im Lennetal, Unter dem Hofe 5.
Das Azubi-Speed-Dating findet am Dienstag, 16. April, von 12.30 bis 16 Uhr in der SIHK, Bahnhofstraße 18, statt. „50 Unternehmen haben sich angemeldet. Damit sind unsere Kapazitäten restlos erreicht“, unterstreicht das SIHK-Team.

Außerdem müsse nach der Ausbildung ja auch nicht Schluss sein, sondern man könne sich spezialisieren und weiterbilden, betont Maximilian Rensburg, derzeit als Trainee bei Eurotec im Lennetal beschäftigt, „man kann zum Beispiel die Richtung Personalreferent, Betriebs- oder Finanzwirt einschlagen“.

Im Vorfeld informiert

Und Joshua Mehlmann? Der erinnert sich gern an sein „Date“ in der SIHK zurück: „Im Vergleich zu den klassischen Ausbildungsmessen, zu denen die Schüler meist im Klassenverband angemeldet werden, war es lockerer, und die dort vertretenden Firmen machten nicht so ein Tamtam, um auf sich aufmerksam zu machen“, resümiert der 18-Jährige. Er habe sich im Vorfeld zwei Match-Partner ausgesucht und sich über die Firmen informiert.

Eurotec-Personalerin Angélique Manke stimmt zu: „Joshua war richtig gut vorbereitet. Und das kann ich auch nur jedem Lehrstellensuchenden empfehlen. Dann kommt man einfach besser ins Gespräch.“