Fröndenberg. Die Ruhrstadt will den Weg frei machen für großflächige Solarparks. An einem Fleckchen in Fröndenberg gibt‘s schon konkrete Pläne.
Fröndenberg will den Weg frei machen für großflächige Solarparks (WP berichtete). Doch inzwischen ist das längst kein grundsätzliches Vorhaben mehr: In Ostbüren gibt es bereits konkrete Pläne für ein Großprojekt. Was dort entstehen und wie die Energie aus der Sonne genutzt werden soll.
Salat und Solaranlagen
Dort, wo sonst Traktoren einen Acker umpflügen oder Vögel eine kurze Rast einlegen, könnte bald einer der größten Solarparks Fröndenbergs entstehen. Am Rande Ostbürens könnten die Fraktionen demnächst grünes Licht für ein erstes nachhaltiges Großprojekt geben. Bekanntlich geht es in der kommenden Woche im Umweltausschuss zunächst um ein erstes Stimmungsbild (WP berichtete).
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Geplant ist, dass Investoren und Eigentümer auf bestimmten Flächen in der Ruhrstadt großflächige Photovoltaik-Anlagen aufstellen können. Auf dem Papier liest sich das Vorhaben zumindest ambitioniert: Werden die rund 140 Hektar im Stadtgebiet genutzt, käme genug Strom zusammen, um Fröndenberg gleich vier Mal ganzjährig zu versorgen: Knapp 114 Gigawatt/Stunde Jahresleistung würden ausreichen, um den Bedarf von bis zu 87.000 Menschen zu decken. Am Ende könnte die Stadt ihre Energie theoretisch sogar exportieren. Allerdings rein theoretisch. Denn die Netzinfrastruktur ist derzeit nicht für eine solche Einspeisung ausgelegt.
Und dennoch könnte in Ostbüren mit einer sogenannten Agri-PV-Anlage ein erster Solarpark entstehen. Für die Module, die rund zwei Meter hoch sind, gelten dort besondere Regeln. Denn die Fläche rund um den geplanten Park wird von einem landwirtschaftlichen Betrieb genutzt. Die PV-Anlagen sollen demnach für den Großteil der Energie auf dem Hof sorgen. „In Abgrenzung zu Freiflächen-Solarenergieanlagen steht bei Agri-PV die landwirtschaftliche Produktion im Vordergrund, die Energieerzeugung ist dieser nachgeordnet“, erklärt die Stadtverwaltung dazu. Heißt: Zwischen den einzelnen Masten der Module muss die Fläche weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. So könnte unter den großen schwarzen Schirmen auch weiter Salat angebaut werden.
18 Module auf bis zu 25.000 Quadratmetern
Der Solarpark soll sich über eine Fläche von rund 25.000 Quadratmetern erstrecken. „Der Eigentümer des Grundstücks beantragt die Errichtung einer Agri-PV-Anlage mit insgesamt 18 schwenkbaren Modulreihen“, heißt es dazu im Antrag, der im kommenden Umweltausschuss ebenfalls zur Debatte steht. Auf einer Länge von bis zu 170 Metern könnten sich die Module dann aneinanderreihen.
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Und die Planungen für den Solarpark sind bereits weit fortgeschritten. Denn neben den genauen Ausmaßen hat der Landwirt bereits Umweltgutachten in Auftrag gegeben. Die Krux: Die Fläche liegt zum Teil im Vogelschutzgebiet Hellwegbörde. „Rein rechtlich betrachtet kommt es darauf an, ob das Vorhaben zu erheblichen Beeinträchtigungen führen kann, nicht darauf, dass dies nachweislich so sein wird“, erklärt die städtische Umweltabteilung. Als Ausgleich für den Eingriff im Schutzgebiet soll eine 5000 Quadratmeter große Ackerbrache dauerhaft für Flora und Fauna zur Verfügung gestellt werden. Das Urteil der Umweltabteilung ist daher eindeutig: Insgesamt könne „eine erhebliche Beeinträchtigung von planungsrelevanten Arten und ihrer Fortpflanzungsstadien bzw. deren Lebensstätten durch das Bauvorhaben“ ausgeschlossen werden.
Eine Entscheidung über das Großprojekt ist am Donnerstag, 28. November, vorgesehen.