Fröndenberg. Der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtmix ist noch nicht groß genug. Entsteht in Fröndenberg eine große PV-Anlage? Ein Antrag dafür liegt vor.

Die Energiewende stellt Städte vor besondere Herausforderungen. Während in Nordrhein-Westfalen darum gerungen wird, ob die Abstandsgrenzen für Windräder verringert werden sollen, spielen weiterhin auch Photovoltaikanlagen eine große Rolle: auf Hausdächern, als Balkonkraftwerk, aber immer wieder auch als große Freiflächen-Anlage. Mit genau diesem Thema muss sich nun die Stadt Fröndenberg auseinandersetzen.

Kölner Unternehmen will bauen

Wenn der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt am Donnerstag, 7. September, zu seiner nächsten Sitzung zusammenkommt, dann stehen auch Pläne für Freiflächen-PV-Anlagen an der B233 auf der Tagesordnung. Der Stadt Fröndenberg liegt laut der entsprechenden Vorlage für die Politik ein Antrag der Firma RheinPV mit Sitz in Köln vor. Das Unternehmen beabsichtigt demnach eine Agri-PV-Anlage mit einer Leistung von 2,8 Megawatt Peak (MWp) in Unna zu errichten. Es handelt sich um eine Fläche auf der Wilhelmshöhe, also unmittelbar an der Ortsgrenze zu Fröndenberg.

Aufgrund der Netzzusage, die den Netzverknüpfungspunkt „In der Liethe“ in Fröndenberg vorgibt, möchte die Firma zudem das etwa. 2,8 Kilometer lange Kabel entlang der B233 führen. In diesem Zuge plant die Firma RheinPV gleichzeitig auf einem Flurstück in Strickherdicke die Errichtung einer klassischen Freiflächen-Photovoltaikanlage. Um diesen Plan realisieren zu können, müsste der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Die Anlage soll eine Leistung von etwa 1 MWp haben und nach Süden ausgerichtet werden.

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Ob diese Anlage gebaut werden soll, liegt in den Händen der Stadt Fröndenberg, denn es handelt sich um keine privilegierte Anlage. Freiflächen-PV-Anlagen sind im Außenbereich gemäß Baugesetzbuch nur dann privilegiert, wenn die Anlage längs von Autobahnen oder Schienenwegen des übergeordneten Netzes mit mindestens zwei Hauptgleisen und in einer Entfernung von diesen von bis zu 200 Metern liegt. Für diese Vorhaben ist keine Bauleitplanung erforderlich. Im jetzt vorliegenden Fall treffen die genannten Kriterien nicht zu.

Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt kommt am Donnerstag, 7. September, zu seiner ersten Sitzung nach der politischen Sommerpause zusammen. Beginn ist um 17 Uhr im Sitzungssaal im Stiftsgebäude, Kirchplatz 2.

Die Sitzung ist öffentlich. Im ersten Teil findet eine Einwohnerfragestunde statt, die nicht länger als 30 Minuten dauert.

Auf der Tagesordnung stehen zudem Vorträge zur Gewässerkooperation zwischen der Stadt Fröndenberg und dem Ruhrverband sowie zum Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept für die Stadt Fröndenberg.

Zum Sachstand bei Freiflächen-Solarenergieanlagen gibt es einen Vortrag durch den Kreis Unna, noch ehe er aktuelle antrag Thema wird.

Fröndenbergs Stadtverwaltung erklärt, dass es eine wichtige Planungsaufgabe der Kommune sei. zu entscheiden, wo Flächen für Freiflächen-PV-Anlagen im Stadtgebiet ausgewiesen werden sollten. Die Verwaltung verweist darauf, dass sie beauftragt wurde, ein externes Büro zu suchen, das das Fröndenberger Stadtgebiet auf mögliche Standorte für Freiflächen-Solarenergieanlagen untersucht. Erst nach einer einheitlichen politischen Ausrichtung in Sachen Freiflächen-Solarenergieanlagen könne der jetzt vorliegende Antrag dementsprechend abschließend beraten werden. Die Verwaltung schlägt daher vor, den Antrag bis dahin zurückzustellen.

Beispiel in der Nachbarstadt

Wie solche Anlagen aussehen, können die Fröndenbergerinnen und Fröndenberger auf dem Weg nach Menden sehen. Auf der Wiese zwischen der Fröndenberger Straße und der Ruhr wurde auf Mendener Gebiet eine solche Anlage errichtet. Sie dient der Energieversorgung des Wasserwerkes Menden-Fröndenberg, das die Stadtwerke Menden und die Stadtwerke Fröndenberg-Wickede in einer gemeinsamen GmbH betreiben. 4,5 Millionen Kubikmeter Trinkwasser werden dort für etwa 69.000 Verbraucher in Fröndenberg und Menden aufbereitet. Die hochmoderne Anlage soll vermehrt mit erneuerbarer Energie versorgt werden.