Haspe. Das Evangelische Krankenhaus Haspe ist nahezu durchsaniert. Das hat sich in den letzten Jahren in der Klinik im Westen von Hagen getan.
Unter dem Dach wird noch gewerkelt. Es wird gebohrt, es wird gestrichen. Handwerker kommen aus den Zimmern, in denen eigentlich Patienten liegen. Was hier oben unter dem Dach passiert, ist eigentlich untypisch für das, was sich im Evangelischen Krankenhaus Haspe, zuletzt so getan hat.
Dieses Zuletzt zieht sich seit sieben Jahren. Und nach Jahren, in denen Krankenhäuser auch finanziell unter der Pandemie gelitten haben, ist das in der Klinik in Haspe, die sich in Trägerschaft der Evangelischen Stiftung Volmarstein befindet, eine gute Botschaft: Nach sieben Jahren Sanierung ist man in Westen von Hagen durch – nahezu.
„Dass wir eine Station wie jetzt komplett geschlossen haben, ist eigentlich nicht vorgekommen“, sagt Stiftungs-Vorstand Markus Bachmann, „in aller Regel haben wir im laufenden Betrieb saniert. Daher auch letztlich die langen Bauzeiten.“
Was vor der Kliniktür vermutlich noch mit den geringsten Belastungen verbunden war. Da schmiegt sich nun ein Parkhaus mit mehreren Decks so in den kleinen Hang, dass es als hohes Gebäude kaum auffällt. Gleichzeitig sorgt das Parken auf mehreren Ebenen nun dafür, dass Parkplatzprobleme für Mitarbeiter und Besucher verringert wurden.
Boulevard vor der Kliniktür
Vom oberen Deck gelangen die Besucher auf eine breite Zuwegung, die sich in einem kleinen Boulevard gleich in Richtung Eingang erstreckt. Hell, modern, gesäumt von Bänken und von Fahrradständern. Vorbei an Gebäuden, deren Außenfassaden an die 60er Jahre erinnern, deren Inneres sich aber gewandelt hat.
Das MEZB ist in eines dieser Gebäude gezogen – das Medizinische Zentrum für Erwachse mit Behinderung. Eine Station für Menschen mit schwerer Mehrfachbehinderung ist hier ebenso eingerichtet wie eine Ambulanz. Hier verknüpft man medizinische Expertise aus dem Klinikum mit der Erfahrung, die man seit Jahrzehnten im Umgang mit Menschen mit Behinderung hat.
„Es gibt einen enormen medizinischen Bedarf auf diesem Gebiet“, erklärt Bachmann, „viele allerdings fallen bisher durchs System, weil Ärzte kaum Erfahrungen haben und sie zum Teil nicht untersuchen können. Das geht los damit, dass einige Panik vor einer Blutabnahme haben. Und da reden wir noch nicht davon, dass mal ein MRT gemacht werden muss. Wir haben die Kompetenz auf diesem Gebiet, wissen, wie man mit solchen Menschen umgeht. Und auf der anderen Seite stehen die Fachmediziner aus den jeweiligen Abteilungen bereit.“
Woran es an dieser Stelle mangelt, ist die richtige Finanzierung. Man brauche, so Bachmann, letztlich für solch eine komplexe Behandlung andere Sätze. Das habe man Gesundheitsminister Karl Lauterbach bei seinem jüngsten Besuch mit auf den Weg gegeben.
Auch ein zweiter Linksherzkatheterplatz ist direkt an der Notaufnahme gerade erst eingerichtet worden. Kurze Wege inklusive: auch, weil sich dahinter direkt die neu gestaltete Intensivstation mit 20 Betten befindet – zehn Intensivbetten, zehn Intermediate-Care-Betten. Zwei Hubkräne sind eingebaut, mit denen Patienten auch unter schwierigen Bedingungen schonend umgelagert werden können. „Fünf Millionen Euro haben wir in den letzten Jahren allein in diesem Bereich investiert“, sagt Olaf Heinrich, Kaufmännischer Geschäftsführer der Klinik, der sich um die Sanierung gekümmert hat.
Hinzu kommt ein neues Labor mit neuen Geräten und komfortableren Arbeitsplätzen, für jene, die hier so wichtige Arbeit leisten auf einer der unteren Ebenen. Und neue Umkleiden für 600 Mitarbeiter – eine Maßnahme, die vor sieben Jahren ganz am Anfang stand. Mehr als 35 Millionen Euro sind seither insgesamt in Gebäude und Umfeld investiert worden. Ein nicht unerheblicher Teil der Summe ist in den Brandschutz geflossen. „Und da wiederum gelten die immer strengeren Auflagen eben nicht nur für jene Bereiche, wo wir ohnehin bauen und sanieren“, sagt Olaf Heinrich.
Brandschutz bis unter das Dach
Also zurück unters Dach. Zurück auf Station 32, die quasi gegenüber der Kapelle des Hauses eines Trägers liegt, der auf seine christlich-diakonische Ausrichtung so großen Wert liegt. „Es geht hier gerade noch um Brandschutz und um eine neue Elektroverteilung“, sagt Heinrich, „letztlich also um Maßnahmen, die nötig sind, die aber zunächst nicht mehr Komfort für Mitarbeiter und Patienten bringen.“