Hagen. 150 Stellen, viele im Pflegebereich, sind bei der Stiftung Volmarstein nicht besetzt. An der Bildungsakademie in Hagen steuert man gegen.

Es sind viele Zahlen, die bei einer Bilanzpressekonferenz an die Wand geworfen werden. Zum Beispiel die Zahlen, die einen gewissen Erfolg nahe legen. So hat die Evangelische Stiftung Volmarstein, die in Hagen unter anderem ein Krankenhaus auf dem Spielbrink (Mops) betreibt, ihren Umsatz noch einmal um 5,3 Prozent gesteigert und liegt im Jahr 2021 bei mehr etwas mehr als 18 Millionen Euro, die sich auf diverse Geschäftsbereiche und Einrichtungen in diversen Städten verteilen.

Auch bei der Zahl der Mitarbeiter hat das Gesamtunternehmen zugelegt – von 3887 auf jetzt 4108. Und doch bleibt da eine Zahl, die aufhorchen lässt und hinter der Geschichten stecken. 150 unbesetzte Arbeitsplätze vor allem im Pflegebereich – darunter etliche in Haspe.

Mehr Auszubildende im Pflegebereich

So spricht Vorstand Markus Bachmann von Bausteinen, mit denen man das Problem, das die Evangelische Stiftung mit vielen anderen Trägern von Kliniken und Pflegeeinrichtungen teilt, bearbeite und weiß gleichzeitig, dass eine Lösung nicht in Sicht sei. Einer dieser Bausteine ist die Intensivierung der Ausbildung an der hauseigenen Bildungsakademie Volmarstein, die – der Name führt in die Irre – ihren Sitz in Haspe hat. 120 Schüler werden dort zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann ausgebildet, 40 weitere zu operationstechnischen Assistenten.

„Wir bilden mehr aus“, sagt Bachmann mit Blick auf die Einrichtung, in der ein generalistischer Ansatz gelehrt wird, der die Absolventen befähigt, sowohl in der Alten- als auch in der Krankenpflege zu arbeiten. Und weil auch die Übernahmequote in den letzten Jahren rasant gestiegen ist, spricht Bachmann von einem „Erfolg“ und einem starken Team.

Stiftung wirbt ausländische Kräfte an

Wie wohl er weiß, dass es weitere Bausteine braucht, damit die Lücke zumindest nicht noch größer wird. Zum Beispiel diesen hier. „Wir haben begonnen, ausländische Pflegekräfte anzuwerben“, so der Vorstand. Sechs sind bislang aus Indien gekommen, fünf von den Philippinen. Auch um dieses Projekt kümmere sich die Bildungsakademie. Dabei gehe es längst nicht nur um die Anwerbung, sondern die Integration der Arbeitskräfte sei eine weitere Aufgabe.

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Eine verbleibende Lücke wird derzeit – so gut es denn möglich ist – mit Leiharbeitskräften geschlossen. Dahinter steckt ein System, das Vorstand und seinem Stiftungsrat um den Vorsitzenden Hans-Peter Rapp-Frick, einst Hauptgeschäftsführer der SIHK zu Hagen, so gar nicht schmeckt. „Dieses System kostet uns viel Geld“, sagt Bachmann, „weil hier externe Firmen mitverdienen.“

Als Arbeitgeber attraktiver werden

Nötig ist es derzeit trotzdem – weil in diesen Jahren die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand gehen. „Wir haben einiges erreicht, aber bestimmt nicht alles richtig gemacht“, sagt Bachmann durchaus selbstkritisch. „Wir müssen attraktiver werden, noch mehr Menschen für die Ausbildung gewinnen.“