Willingen. Die ganze Region ist gespannt: Wann wird das Lagunenband Willingen wieder eröffnet? Der Bürgermeister glaubt, dass der Termin eingehalten wird.
Technisch gesehen ist das neue Lagunenbad in Willingen betriebsbereit, bis zur Eröffnung dauert es wohl noch ein gutes halbes Jahr: Der Bauzeitplan, den Bürgermeister Thomas Trachte im Bauausschuss präsentierte, sieht eine Eröffnung im August vor. „Wir hoffen, das einzuhalten – für realistisch halten wir es.“
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Die Fassaden seien fertig, die Fliesen in weiten Bereichen ebenfalls. Maler- und Schreinerarbeiten sowie die Inneneinrichtung stehen an. Bis 28. April soll Staubfreiheit erreicht werden: Dann sollen Beckenfliesen liegen, die Sprinkleranlage weitgehend fertig sein und die dekorativen Felswände stehen. Am 19. Mai sollen die Becken in Betrieb gehen: „Die Einstellung der Technik geht nicht von heute auf morgen“, so Trachte. Die Außenanlagen müssen dann soweit fertig sein, dass sie keine Verunreinigungen mehr auslösen können, letzte Kabelarbeiten werden fertiggestellt. Bis Anfang August schließen sich Probelauf und Endreinigung an.
Aufträge für 41 Mio. Euro vergeben
Bislang wurden Aufträge für 41 Millionen Euro vergeben, wovon 31 Millionen ausgegeben wurden. Die Prognosen inklusive der restlichen Ausgaben laufen auf 49 Millionen Euro hinaus. „Ich will keine falschen Hoffnungen wecken, aber in diesen Prognosezahlen ist sehr, sehr viel Sicherheit drin“, sagte Trachte.
Das Lagunenbad Willingen ist seit dem Frühjahr 2020 geschlossen. Das habe an der Corona-Pandemie gelegen. Die Zeit bis zum Baubeginn sei genutzt worden, um auszuräumen und zu planen, auch Abrissarbeiten fanden statt. Der eigentliche Start der Bauarbeiten sei schließlich ins Frühjahr 2021 gefallen. Zweieinhalb bis drei Jahre Bauzeit seien im Vergleich noch normal – damit wären die Arbeiten 2024 abgeschlossen gewesen.
Dass es länger wurde, machte Trachte an zwei Problemen fest. Erstens war das die Planung der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA): „Mittendrin hat der TGA-Planer das Handtuch geworfen. Wir mussten neu europaweit ausschreiben.“ Der neue Planer stellte dann Fehler des alten fest, das Kellergeschoss musste vergrößert werden. Das alles habe mindestens neun Monate gekostet.
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Die gleiche Zeit sei dadurch verloren gegangen, als wegen des Krieges in der Ukraine kein Stahl zu bekommen war: Angebote gingen weit über die Ansätze hinaus und dabei habe es nicht einmal Liefergarantie gegeben. „Da haben wir geglaubt, wir können richtig Geld sparen, wenn wir eine Dachkonstruktion aus Holz verwenden.“ Dadurch taten sich jedoch neue Probleme mit dem Brandschutz auf: zeitliche Verzögerung und eine Sprinkleranlage für zwei Millionen Euro. Die beiden Probleme herausgerechnet, lautete sein Fazit: „Eigentlich sind wir völlig normal in der Bauzeit.“ Es liege keine schlechte Bauleitung oder Zeitplanung vor.
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Ausschussmitglied Friedrich Wilke (Freie Wähler) hatte noch zwei Fragen zum späteren Betrieb des Lagunenbads: den Bestand an Badeaufsichten und den Betrieb der Gastronomie. Der Kurbetrieb hat drei Stellen für Fachangestellte für Bäderbetriebe oder Rettungsschwimmer ausgeschrieben. Die bisherigen sechs Stellen sollen auf acht ausgebaut werden, eine vormalige Badeaufsicht ist zum Bauhof gewechselt. Wie die Kassen besetzt werden, wird noch entwickelt. Für die Gastronomie habe am Tag der Ausschusssitzung ein Interessent abgesagt. Die Suche geht weiter: „Im Ernstfall müssen wir es selbst betreiben“, sagte Trachte. Die Gastronomie sei unabdingbar. (wlz)