Winterberg. Das Holocafé Winterberg eröffnete erst vor wenigen Monaten. Nun ist der Franchise-Geber insolvent. Hendrik Peter über das Geschäft in Winterberg.
Die gute Nachricht vorweg: Der Betrieb des Holocafés Winterberg geht ganz normal weiter. „Wir sind unmittelbar überhaupt nicht betroffen, weil wir eine eigene GmbH sind; und auch unser Standort ist nicht in Gefahr. Wir sind mit dem Start sehr zufrieden. Ende vergangenen Jahres hatten zum Beispiel viele Firmen Team-Events gebucht, so dass unsere Geschäftsidee in viele Haushalte breit gestreut wurde“, sagt Hendrik Peter, der das ganz spezielle Café gemeinsam mit seinem Schwager Michael Guntermann seit dem 24. Oktober in der Remmeswiese betreibt.
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Hunderttausende Euro Wagniskapital im Rücken
Anders sieht es offenbar mit dem „Franchise-Geber“ - also dem General-Unternehmen, dem sich die Winterberger quasi als Lizenznehmer angeschlossen haben - aus. Denn wie die Deutsche Presse Agentur berichtet hat die GmbH des Düsseldorfer Start-Ups, das vielen aus der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ bekannt sein dürfte, Mitte Januar Insolvenz angemeldet. Man müsse diesen Schritt gehen, weil sich eine geplante Finanzierungsrunde verschoben habe – das sei „sehr frustrierend“, wird der geschäftsführende Gesellschafter Sebastian Kreutz zitiert. Die vorläufige Insolvenzverwalterin, die Rechtsanwältin Britta Hoff soll demnach betont haben, der Geschäftsbetrieb werde bis auf Weiteres fortgeführt. Sie sehe „gute Argumente für erfolgreiche Sanierungsmöglichkeiten“, um das Holocafé zu erhalten.
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Holocafé ist ein Düsseldorfer Vorzeige-Start-up, gegründet schon im Jahr 2017, mit prominentem Standort und drei Franchisepartnern in Nordrhein-Westfalen (darunter Winterberg) sowie Hunderttausenden Euro Wagniskapital im Rücken, darunter auch von der landeseigenen NRW-Bank. Sogar die offizielle Internetseite der Stadt Düsseldorf empfiehlt das Konzept als „ultimative VR-Erfahrung“.
„Selbst wenn die Buchungsmöglichkeiten abgeschaltet würden - wonach es momentan überhaupt nicht aussieht - könnten wir eigenständig weitermachen.“
Vorstellen muss man sich den Ablauf in so einem Café etwa so: Es gibt vier speziell ausgestattete Suiten, in denen vier Personen gleichzeitig spielen und interagieren können. Pro Spieler kostet die halbe Stunde Gaming 15 Euro. Neben fünf verschiedenen Spielen gibt es noch die Escape-Rooms. Und wer mal Pause machen möchte, findet neben den VR-Erlebnissen auch ein Café in Sci-Fi-Atmosphäre. Gäste können hier Kaffeespezialitäten sowie eine Auswahl an Getränken und Snacks genießen.
„Wir sind hier in Winterberg wirklich gut angekommen und haben sogar unserer Öffnungszeiten inzwischen erweitert. Donnertags 17 bis 22 Uhr, freitags und samstags von 14 bis 22 Uhr und sonntags von 12 bis 20 Uhr. Neulich hatten wir den Winterberger Hoteliers-Stammtisch zu Gast, dessen Mitglieder unserer Idee noch weiter streuen wollen. Und für Stammkunden bieten wir ab der achten Runde eine Gratis-Spiel an.“
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Als Franchise-Nehmer nutzen die Winterberger und die „Dach-Organisation“ dieselben Infrastrukturen wie Buchungsplattform oder gemeinsame Werbung. Peter: „Selbst wenn die Buchungsmöglichkeiten abgeschaltet würden - wonach es momentan überhaupt nicht aussieht - könnten wir eigenständig weitermachen.“