Winterberg. Die Stadt Winterberg setzt auf Tempo-30 für sichere Schulwege und Lärmschutz. Erste Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. Hier gelten die Regeln:
Auch im Sauerland: Die Debatte über eine generelle Tempo-30-Regelung innerhalb geschlossener Ortschaften gewinnt an Dynamik. Die Polizeigewerkschaft brachte das Thema kürzlich im Vorfeld des Verkehrsgerichtstags in Goslar zur Sprache.Doch wie steht die Stadt Winterberg zu dieser Debatte? Die Antwort der Stadtverwaltung ist eindeutig: Bereits jetzt seien alle Straßen, die nicht dem überregionalen Verkehr dienen, als Tempo-30-Zonen ausgewiesen.
Darüber hinaus setze sich Winterberg seit Jahren für eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf bestimmten Abschnitten der Bundesstraßen B 236 und B 480 ein, um sicherere Schulwege zu gewährleisten. „Ganz aktuell hat die Straßenverkehrsbehörde, allerdings aus Lärmschutzgründen, eine Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 in weiten Teilen der Ortsdurchfahrten Niedersfeld auf der Bundesstraße 480 und in Züschen auf der Bundesstraße 236. Dort gilt Tempo 30 in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr angeordnet“, teilt die Pressesprecherin der Stadt Winterberg, Rabea Kappen, mit. Dies sei erster Erfolg, der jedoch nur ein Zwischenschritt in den Bemühungen der Stadt sei. Die Umsetzung dieser Maßnahme, die bis zum Frühjahr erwartet wird, soll die Anwohner entlasten.
Maßnahmen zur Fußgängersicherheit
Die Stadt setze sich zudem intensiv mit der Sicherheit von Fußgängern auseinander, erklärt Kappen. Genaue Unfallschwerpunkte seien derzeit aber nicht bekannt. Doch das Thema werde kontinuierlich mit Winterbegrer Bürgern diskutiert. So kam etwa beim vergangenen Bürgerdialog die Anregung auf, einen neuen Zebrastreifen in der Nähe des Kirmesplatzes zu installieren. „Diese Idee werden wir nun der Straßenverkehrsbehörde zur Prüfung geben“, erklärt die Pressesprecherin. Auch aus anderen Ortsteilen gebe es regelmäßig Vorschläge, die in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden auf ihre Machbarkeit geprüft würden.
Ein besonderes Augenmerk liege dabei auf den Schulwegen. Die Stadt Winterberg arbeite deshalb eng mit den Bezirksbeamten der Polizei zusammen, die täglich zur Sicherung der Wege zu den Kindertagesstätten und Schulen im Einsatz seien. „Diese haben auch für uns erste Priorität, sodass auch die Politessen hier regelmäßig den ruhenden Verkehr kontrollieren“, so die Stadtsprecherin weiter.
„Ganz aktuell hat die Straßenverkehrsbehörde, allerdings aus Lärmschutzgründen, eine Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 in weiten Teilen der Ortsdurchfahrten Niedersfeld auf der Bundesstraße 480 und in Züschen auf der Bundesstraße 236angeordnet.“
Verbesserte Beschilderung und Markierungen
Ein weiterer Schritt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sei außerdem die Optimierung der Beschilderung im vergangenen Jahr. Damit sollen insbesondere ortsunkundige Verkehrsteilnehmer besser auf die Schulwege hingewiesen werden. Zudem wurden an wichtigen Kreuzungen, wie am Bahnhof und an der Neuen Mitte, zusätzliche Bodenmarkierungen angebracht. Diese Maßnahmen verdeutlichten den Autofahrern, dass Fußgänger und Radfahrer hier Vorrang hätten.
Darüber hinaus setzt Winterberg auf digitale Verkehrsüberwachung. An verschiedenen Stellen der Stadt messen eigene Geräte die Anzahl, Art und Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Diese Daten dienen als Grundlage, um die zuständigen Behörden von weiteren notwendigen Maßnahmen zur Verkehrssicherung zu überzeugen.
Hintergrund
Kommunen sollen Tempo-30-Zonen innerorts nach Ansicht von Fachleuten leichter selbst festlegen können. Dafür hatten sich Experten beim Verkehrsgerichtstag in Goslar ausgesprochen. Konkrete Vorschläge zu Geschwindigkeitsvorgaben machten die Fachleute allerdings nicht. Das solle den Kommunen überlassen werden. Darüber hinaus gaben die Fachleute auch Empfehlungen zu Themen wie dem Cannabis-Grenzwert ab.
Mit mehr Geschwindigkeitsbegrenzungen sollen den Angaben nach unter anderem Fußgänger besser geschützt werden. Mit einer Änderung der Straßenverkehrsordnung wurde es Kommunen bereits im vergangenen Jahr erleichtert, 30er-Zonen etwa an Schulen einzuführen.
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