Hochsauerlandkreis/Altenbüren. Die Mehrheit beim Kreisparteitag war deutlich: Thomas Grosche aus Medebach ist CDU-Landratskandidat. Der 52-Jährige setzt sofort Schwerpunkte.
Jetzt ist es auch offiziell: Der noch amtierende Bürgermeister von Medebach, Thomas Grosche (CDU), kandidiert bei der Kommunalwahl im Herbst 2025 für das Amt des Landrats im Hochsauerlandkreis.
Die rund 200 Delegierten aus den 12 Städten und Gemeinden des HSK nominierten in der Altenbürener Schützenhalle am Samstagmorgen auf dem CDU-Kreisparteitag den 52-jährigen Küstelberger mit 98,9 Prozent der Stimmen für die Wahl zum Nachfolger von Dr. Karl Schneider, der sich nach 20-jähriger Amtszeit aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl stellt.
Grosche kündigt an: Das sollen die Schwerpunkte seiner Arbeit sein
Wie groß das Vertrauen in Thomas Grosche ist, wurde bereits nach seiner Bewerbungsrede deutlich, als die Delegierten ihm minutenlang stehenden Applaus spendeten. Nach einer persönlichen Vorstellung nannte Grosche, der seit 15 Jahren Bürgermeister von Medebach ist und sich auch stark im Sauerland-Tourismus engagiert, einige Eckdaten seiner zukünftigen Politik und kündigte an, mit Finanzen und Wirtschaft, Bildung und Demografie sowie der Digitalisierung gleich drei Schwerpunkte zu setzen. Aber auch die medizinische Versorgung, die innere Sicherheit, der Feuer- und Klimaschutz, die Mobilität, die Kultur und auch die Unterstützung des Ehrenamts seien Bereiche, die für ihn dann als Landrat einen sehr hohen Stellenwert hätten.
Wirtschaftsförderung heiße, ganzheitlich zu denken, auch in der hiesigen Region, die sich mit Handel, Handwerk, Land- und Forstwirtschaft sowie Tourismus und Dienstleistung usw. durch eine große Bandbreite auszeichne und für die auch der Kreis die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen müsse.
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Auch das Thema Bildung liege ihm am Herzen und dass nicht nur, weil der Hochsauerlandkreis auch Schulträger sei. Deshalb strebe er auch an, den konsequenten Weg der Investitionen in die Bildungslandschaft weiterzugehen. Zudem habe auch die Kinder- und Jugendhilfe sowie auch die Bereitstellung von genügend Kita-Plätzen und die Gesundheitsversorgung einen hohen Stellenwert. Und zum Thema Demografie meinte der Landrats-Kandidat, es sei besonders wichtig, alles dafür zu tun, dass viele junge Menschen nach Ausbildung und Studium, den Weg zurück in die alte Heimat, das Hochsauerland, finden.
Thomas Grosche mit Respekt vor der Aufgabe
Nach einem kurzen Statement zur Digitalisierung unter dem Motto: „Innovativ sein“ zeigte sich Thomas Grosche zuversichtlich, dass das Landratsamt in CDU-Hand bleibe, auch wenn er großen Respekt vor der Ausgabe habe, sich dieser aber mit genauso großer Lust, mit Herz- und Verstand stellen werde.
„Die Politik und nicht die Projektierer, die Gesellschaft und nicht die, die das schnelle Geld machen wollen, müssen das Tempo und die Standorte des Windkraftausbaus bestimmen können, verbunden mit der Akzeptanz vor Ort. “
Dauerstreit-Thema: Die Windkraft im HSK
Vor dem Hintergrund, dass die Stimmung im Land nicht gerade rosig sein, ist für den Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Matthias Kerkhoff die CDU die politische Kraft, die für Stabilität und Verlässlichkeit stehe. Dennoch drohe jetzt ein Totalschaden für die Region, weil immer mehr neue Windräder die Landschaft verschandeln, weil es ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) so möglich macht. Deshalb forderte er: „Die Politik und nicht die Projektierer, die Gesellschaft und nicht die, die das schnelle Geld machen wollen, müssen das Tempo und die Standorte des Windkraftausbaus bestimmen können, verbunden mit der Akzeptanz vor Ort.“ Abschließend dankte Kerkhoff dem demnächst scheidenden Landrat für seinen großen Einsatz für die hiesige Region.
„Da werden vor den Wahlen große Versprechungen gemacht und die Städte und Gemeinden müssen anschließend die Kosten tragen.“
Auch Dr. Schneider sparte in seiner Ansprache nicht mit Kritik an Bund und Land und meinte im Hinblick auf die mangelnde finanzielle Ausstattung der Kommunen: „Da werden vor den Wahlen große Versprechungen gemacht und die Städte und Gemeinden müssen anschließend die Kosten tragen.“ Außerdem sagte seinem potenziellen Nachfolger vollste Unterstützung zu. Der Anfang wurde bereits am Sonntag gemacht, als sich beide in Oberschledorn eine Komödie anschauten. Und die hieß ausgerechnet: „Love and Peace im Landratsamt“.
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In Statements forderten auch der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Kaiser und der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Brilon, Niklas Frigger, ebenfalls mehr Geld für die Kommunen und auch den Wildwuchs in Sachen Windkraft einzudämmen.