Hallenberg/Medebach. Hallenberg und Medebach sind als Luftkurorte ausgezeichnet worden. Weshalb das die Lebensqualität und den Tourismus gleichermaßen fördert.
Die Luft in Hallenberg und Medebach ist ausgezeichnet. Wortwörtlich. Seit Montag dürfen sich beide Städte als „staatlich anerkannter Luftkurort“ ausgeben. Regierungspräsident Heinrich Böckelühr reiste für die Übergabe der Urkunden in den östlichsten Zipfel seines Regierungsbezirkes.
Für eine solche Auszeichnung reicht jedoch nicht nur gute Luft. Auch die Gastronomiebetriebe und die touristische Infrastruktur werden mit in die Waagschale geworfen. Neben verschiedenen Luft-Messungen überzeugt sich eine Kommission von den Gegebenheiten vor Ort. Zusammen mit Medebach und Hallenberg gibt es nunmehr 45 Orte in Südwestfalen, die den Titel „staatlich anerkannter Luftkurort“ tragen dürfen und damit die Bedeutung als offizielle „Gesundheitsregion“ in NRW unterstreichen.
Mehr als eine Million Übernachtungen pro Jahr in Medebach
Neben der touristischen Wirkung ist mit dem Prädikat eine jährliche Grundzuwendung von 50.000 Euro verbunden, die sich durch übernachtungsabhängige Sonderzahlungen erhöhen kann. Das ist vor allem für Medebach von Vorteil, das mit über einer Million Übernachtungen zu „Tourismus-Riesen“ in NRW zählt. Hallenberg kam 2023 immerhin auf 65.480 Übernachtungen.
So ähnlich die beiden Feierstunden inhaltlich auch waren, zeigten sie dennoch die charakteristischen Eigenheiten von Medebach und Hallenberg auf. Heinrich Böckelühr zitierte aus den Bewertungsprotokollen mit individuellen Beispielen, dass sich beide Kommunen durch aktives Vereinsleben, außerordentliches Engagement in Naturschutz, Heimat- und Landschaftspflege und dörfliches Brauchtum profilieren. Weiter böten beide hochwertige Wander- und Radwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Themen sowie Sport-, Freizeit- und Kulturangebote für alle Altersgruppen. Dabei wurden besonders der Mehrgenerationenplatz in Liesen sowie der „Park der Generationen“ in Medebach hervorgehoben. Ein Highlight sei der „Aventura-SpielBerg“ in Medebach mit ganzjährig kostenfreiem Eintritt.
„Diese kleine Stadt hat Großes zu bieten.“
Als Vertreter der Besuchskommission berichtete Malte Dahlhoff, dass ihn in Medebach besonders beeindruckt habe, in welch kurzer Zeit die Anforderungen umgesetzt worden seien und wie sehr der Antrag durch die Ortsteile mitgetragen wurde. In Hallenberg sei die Verleihung schon unterwegs klar gewesen, obwohl die örtlichen Vertreter bei der Präsentation in westfälischer Zurückhaltung eher tiefgestapelt hätten: „Diese kleine Stadt hat Großes zu bieten.“
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Friedrich-Karl „Kalla“ Hellmann ist bei der Bezirksregierung seit Jahrzehnten Ansprechpartner für die Kommunen, die Luftkurort werden oder ihren Status erhalten wollen. Thomas Grosche und Enrico Eppner sprachen ihm ein großes Lob aus: „Kalla Hellmann sieht keine Probleme, sondern Lösungen und Potentiale“, so Eppner.
Status als Erholungsort wird aberkannt
Vor der Überreichung der Anerkennungsurkunde wurde es erst bürokratisch: Beide Städte bekamen einen Bescheid, dass ihnen der bisherige Status als Erholungsort aberkannt wird. Mit dem neuen Bescheid dürfen sie sich ab sofort in Korrespondenz und Werbung als staatlich anerkannter Luftkurort bezeichnen. Auf diesen Lorbeeren kann man sich jedoch nicht ewig ausruhen: Alle zehn Jahre wird das Zertifikat erneut auf die Probe gestellt.
Sowohl Thomas Grosche als auch Enrico Eppner richteten ihren Dank an die vielen Ehrenamtlichen vor Ort. Grosche erklärte: „Wir nehmen das Prädikat als Verpflichtung für unsere Bürger und für unsere Gäste, uns zielgerichtet weiterzuentwickeln.“ Ähnlich äußerte sich auch Enrico Eppner: „Diese Auszeichnung bringt Verantwortung mit sich. Dazu gehört der nachhaltige Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen und die Sicherstellung eines hohen Standards in allen Bereichen, die zur Lebensqualität beitragen.“
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Neben der hervorragenden Luft fanden in beiden Städten jeweils nach dem offiziellen Teil zwei Dinge besonderen Zuspruch: in Medebach der gute Kaffee von der Rösterei Langen, in Hallenberg das Landbier vom Brauhof.