Brilon. Neuzugang am Briloner Wochenmarkt: Jörg Simon kommt mit gleich zwei Ständen auf den Marktplatz. Was er bietet und wie er die Stadt stärken will.

Neuigkeiten für den Briloner Wochenmarkt: Ab Mittwoch (4. September) wird Jörg Simon von Salms Hof Naturkost aus Büren dort seinen Stand aufbauen. Die WP hat ihn auf dem Wochenmarkt in Rüthen getroffen und sich das Angebot, das bald in Brilon einziehen wird, genauer angesehen.

Briloner Wochenmarkt wird zum Türöffner für Salms Hof Naturkost aus Büren

Jörg Simon stapelt Kisten voller Gemüse, räumt hier und da Möhren und Kohlrabi. Auf dem Rüthener Wochenmarkt, auf dem er immer freitags zu finden ist, ist noch nicht viel los am frühen Morgen. Also hat er Zeit für einen kurzen Schnack. Ohnehin findet er es wichtig, auf dem Wochenmarkt zu schnacken, denn das gehört dazu. „So kommt man ins Gespräch. Ein Stand auf dem Wochenmarkt ist ein Türöffner zu den Kundinnen und Kunden.“

Jörg Simon von Salms Hof Naturkost in Büren wird am Mittwoch zum ersten Mal auf dem Briloner Wochenmarkt stehen.
Jörg Simon von Salms Hof Naturkost in Büren wird am Mittwoch zum ersten Mal auf dem Briloner Wochenmarkt stehen. © WP | Jana Naima Schopper
Es wird Bio-Gemüse geben, wie Kohlrabi, Möhren oder Tomaten.
Es wird Bio-Gemüse geben, wie Kohlrabi, Möhren oder Tomaten. © WP | Jana Naima Schopper

Briloner Wochenmarkt ist stärker geworden - im Gegensatz zu anderen Märkten

Der klassische Wochenmarkt habe sich verändert, insbesondere nach der Pandemie. „Viele haben nach Corona aufgehört, dabei ist der Wochenmarkt ein Ort, an dem man sich trifft und ins Gespräch kommt. Wir wollen mit unseren Ständen Aufenthaltsqualität schaffen und die Dauer des Marktbesuches erhöhen.“ Er arbeite dazu eng mit den Kommunen, in denen er die Märkte beschickt, zusammen. „Das ist so wichtig für das Stadtmarketing. Viele Städte zittern um jeden einzelnen Händler, viele hören auf, weil sich der Aufwand nicht mehr lohnt. Und der ist leider unheimlich groß.“ Die Stadtverwaltung in Brilon bewertet den eigenen Wochenmarkt ebenfalls als wichtigen Treffpunkt in der Stadt: „Die Briloner Bürger schätzen die nach wie vor beste Versorgung mit frischen regionalen Produkten, aber auch mit Feinkost sowie Fisch und Früchten aus Übersee. Der Wochenmarkt wird seither gut angenommen“, heißt es auf WP-Anfrage. Und die Entwicklung in Brilon scheint, anders als Simon es von anderen Kommunen berichtet, positiv: „Besondere Ereignisse, wie zum Beispiel die Corona-Pandemie haben den Wochenmarkt gestärkt. Kunden legen mehr Wert auf regionale Versorgung als zuvor.“ Die Stadt betont, dass immer weiter an Marketingmaßnahmen für den Briloner Wochenmarkt gearbeitet werde. „So konnte kürzlich eine extra für den Wochenmarkt designte Papiertüte mit Werbung für den Briloner Wochenmarkt an die Markthändler übergeben werden. Dies trägt unter anderem auch zur Nachhaltigkeit bei“, freut sich die zuständige Fachabteilung.

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Briloner Wochenmarkt als Treffpunkt

Besondere Kriterien für einen Stand auf dem Wochenmarkt gibt es keine. Die Wochenmarkthändler seien meistens Selbsterzeuger. „Dies ist aber kein Kriterium, um an dem Wochenmarkt teilzunehmen. Aber da es sich um einen grünen Wochenmarkt handelt, sind nur Lebensmittelhändler zugelassen.“ Es zeige sich immer mehr, unter anderem auch an den steigenden Kundenzahlen, dass der Wochenmarkt ein Ort ist, welcher nicht nur zum Einkaufen, sondern auch zum Verweilen einlade. „Die Kunden treffen hier oft Bekannte. Die Innenstadt sowie die am Markt anliegende Gastronomie ist an den Markttagen, aufgrund des Wochenmarktes, sehr gut frequentiert“, schildert die Stadtverwaltung. „Eine Herausforderung ist unumstritten die Suche nach neuen Markthändlern, welche jedoch auch immer wieder positive Wendungen zu verzeichnen hat.“

Vor Ort wird auch sein Gärtner sein, der Fragen der Kundinnen und Kunden beantworten kann.
Vor Ort wird auch sein Gärtner sein, der Fragen der Kundinnen und Kunden beantworten kann. © WP | Jana Naima Schopper
Für ihn ist das Angebot in Brilon ein Abenteuer.
Für ihn ist das Angebot in Brilon ein Abenteuer. © WP | Jana Naima Schopper

Bio-Lebensmittel auf dem Briloner Wochenmarkt: Jörg Simon will informieren

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Wie jetzt. Mit gleich zwei Anhängern wird Jörg Simon auf dem Briloner Wochenmarkt zu finden sein. „Das ist ein absolutes Abenteuer für mich, nun auch in Brilon Fuß zu fassen.“ Bio-Lebensmittel die auch noch aus der Region kommen stünden mittlerweile bei vielen Kunden leider nicht mehr auf der Prioritätenliste weit oben, so Simon. „Wobei das so wichtig ist! Regionale Strukturen, am besten Bio, lösen viele Umweltprobleme.“ Wenn Jörg Simon über die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie schnackt, merkt man schnell, dass er genau weiß, worüber er redet. Diskussion und Austausch scheut er nicht, vielmehr ist ihm wichtig, in Kontakt mit den Kunden zu treten, zu informieren, die Brilonerinnen und Briloner kennenzulernen.

In der Kühltheke liegt regionaler, aber auch französischer Käse aus.
In der Kühltheke liegt regionaler, aber auch französischer Käse aus. © WP | Jana Naima Schopper
Einige Stücke sind in Bergwerkähnlichen Stollen gereift.
Einige Stücke sind in Bergwerkähnlichen Stollen gereift. © WP | Jana Naima Schopper

Briloner Wochenmarkt gewinnt Angebot an Käse, Milchprodukten und Gemüse dazu

„Wir werden in Brilon ein großes und breites Angebot haben, im Prinzip verstehen wir uns als rollenden Bio-Laden.“ Als Gemüse-Selbsterzeuger verkauft er das, was in seinem Boden und bei dem entsprechenden Klima wächst. Sein Gärtner sei stets mit auf den Wochenmärkten unterwegs, um die Menschen zu informieren und Fragen zu beantworten. Im Frühling soll es dann sogar Jungpflanzen geben. „Alles weitere an Gemüse wird bei einem qualitätsorientierten Händler bestellt, derselbe, der den Briloner Bioladen beliefert hat“, so Simon. Im Kühlwagen liegt ein großes Käseangebot aus, das nicht nur aus regionalen Molkereien bereitgestellt wird, sondern auch echte Schätze enthält. „Wir verkaufen auch französische Spezialitäten, wie den Comté-Käse. Dieser reift in bergwerkähnlichen Stollen, ist nicht so hart wie Parmesan, aber hat einen guten Schmelz.“ Außerdem liegen in der Kühltheke auch vegane und vegetarische Angebote, Milchprodukte und Pesto.

Jörg Simon hofft, mit seinem Wochenstand auf sein Angebot aufmerksam zu machen, nicht nur bietet er einen regionalen Lieferdienst, sondern auch Projekte für Schulen und Kitas. „Wir wollen mit unserer regionalen Identität punkten, denn das ist im Supermarkt nicht zu finden.“

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