Hochsauerlandkreis. Schützenfeste, Grillpartys und Dorffeten: Seit Mai steigen die Corona-Infektionszahlen im HSK. Das empfiehlt das Gesundheitsamt
Schützenfeste, Grillpartys und Dorffeten - der Sommer im Hochsauerlandkreis ist eine Zeit der Geselligkeit. Dabei ist es nicht verwunderlich, dass auch die Zahlen der Corona-Infektionen und anderer Atemwegserkrankungen wieder auf dem Vormarsch sind. Doch Dr. Klaus Schmidt, Leiter des Kreisgesundheitsamts, sieht keinen Grund zur Besorgnis:
Anstieg der Corona-Infektionen bereits seit Mai beobachtbar
„Seit Mitte Mai steigen die Infektionszahlen wieder an“, erklärt Klaus Schmidt, „Sie liegen noch deutlich unter dem Niveau der Pandemie.“ Bislang seien im Hochsauerlandkreis für 2024 insgesamt 305 Fälle von Infektionen mit Covid-19 gemeldet worden. Diese Meldungen seien zum größten Teil aus Krankenhäusern im Kreisgebiet eingegangen. Vereinzelt habe es auch Meldungen durch Arztpraxen gegeben, deren Patienten einen Selbsttest durchgeführt hatten.
Bei der Corona-Variante, die zurzeit im Hochsauerland am häufigsten vorkommt, handele es sich um die Omikron-Variante KP.3. In den meisten Fällen werde eine Infektion bei älteren Patientinnen und Patienten diagnostiziert, erklärt Klaus Schmidt. Schwere Krankheitsverläufe bei einer Infektion mit dieser Variante seien jedoch selten. Der Kreisexperte verweist auf eine Datenauswertung des Robert-Koch-Instituts: „Die Zahl schwer verlaufender Atemwegsinfektionen bleibt insgesamt auf einem niedrigen Niveau“, lautet die Einschätzung der Bundesbehörde. Und auch von der Weltgesundheitsorganisation WHO werde das Risiko für die öffentliche Gesundheit, das von den derzeit vorherrschenden Covid-19-Varianten und deren Sublinien ausgeht, als gering eingestuft.
Besteht ein Zusammenhang zwischen Schützenfesten und den steigenden Coronazahlen?
„Die Gründe für die steigenden Fallzahlen sind vielfältig“, erklärt Klaus Schmidt. Grundsätzlich steige die Wahrscheinlichkeit einer Corona-Infektion immer, wenn Menschen sich in größeren Personengruppen aufhalten und nahe beieinander stehen, „unabhängig vom Schützenfest.“ Aber eine Rolle bei dem Anstieg der Infektionszahlen spiele auch, dass die aktuell vorherrschenden Varianten ansteckender seien. Und auch die Sommerferien haben nach Einschätzung des Experten einen Einfluss auf die Zunahme: „Außerdem kann der Reiseverkehr in der Ferienzeit erfahrungsgemäß eine Rolle spielen.“
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Das Corona-Virus sei jedoch nicht die einzige Infektionskrankheit, die derzeit im Hochsauerlandkreis die Runde macht: „Im Allgemeinen führen das Feld derzeit Atemwegserkrankungen an“, so Klaus Schmidt. Zu diesen zählen beispielsweise Husten oder akute Bronchitis. Doch auch die Zahlen der Atemwegserkrankungen lägen trotz eines allgemeinen Anstiegs derzeit auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau.
Geselliges Miteinander fördert die Gesundheit
Um sich bestmöglich vor einer Infektion mit dem Corona-Virus oder einer Atemwegsinfektion zu schützen, verweist der Experte auf die üblichen Maßnahmenempfehlungen. „Eine gute Handhygiene hilft immer.“ Klaus Schmidt verzichtet jedoch darauf, von einem Festbesuch abzuraten oder auf die Abstandsempfehlung hinzuweisen. Geselligkeit und der Kontakt zu anderen Menschen sei hingegen sogar förderlich für die Gesundheit: „Zu einer gesunden Immunabwehr des Körpers gehört auch der soziale Austausch und das gesellige Miteinander. Dies ist nicht zu unterschätzen“, erläutert Klaus Schmidt.
Gerade vor dem Hintergrund der vielen sozialen und persönlichen Einschränkungen, die die vergangenen Pandemie-Jahre von den Menschen abverlangt haben, sei die Förderung der Gesundheit durch soziales Miteinander wichtig. Deshalb blickt der Kreisgesundheitsamtsleiter auch positiv auf die sommerliche Festsaison: „Ich wünsche den Feiernden viel Vergnügen nach der entbehrungsreichen Zeit der Pandemie.“
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