Hochsauerlandkreis. Globaler IT-Ausfall: Im HSK sind Auswirkungen zu spüren. Ein Briloner Supermarkt griff zu einer Notlösung. Auch Einschränkungen in Rathäusern.

Weltweit sorgt ein IT-Ausfall für Chaos bei Airlines, Flughäfen, Banken und Unternehmen. Auch der HSK ist davon betroffen. Wie die Kunden der Südwestfalen-IT (SIT). Das Unternehmen nutzt Crowdstrike zur Sicherung seiner Endgeräte und Server. Crowdstrike, weltweit führender Anbieter einer hoch entwickelten Plattform für den Schutz von Endgeräten, hat in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Updates durchgeführt, die bei Kunden weltweit Probleme verursachten. 

In Brilon war der Markant Supermarkt in der Bahnhofstraße stundenlang betroffen. Auf einem Schild wies der Supermarkt auf die Probleme hin. Dort heißt es: „Liebe Kunden! Auf Grund einer weltweiten Computerstörung können wir nur den Eingang vom Parkplatz öffnen.“ Ein weiteres Schild weist darauf hin, dass man für den Zeitraum des Ausfalls eine Notkasse eingerichtet habe. Am frühen Nachmittag finktionierten die Kassensysteme wieder.

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Beim Hochsauerlandkreis laufe noch alles normal, sagte Kreissprecher Jürgen Uhl. Er hatte sich schon auf solche Presseanfragen eingestellt und einen Rundgang durchs Kreishaus gemacht. Im Bereich der Kfz-Zulassungen gebe es keine Probleme. Wenig später räumt er ein, dass es in der Ausländerbehörde zu technische Schwierigkeiten komme. Der Austausch mit den Bundesbehörden gestalte sich schwierig.

IT-Ausfall weltweit: Die Lage am Flughafen Paderborn

Der weltweite IT-Crash sorgt für Flugausfälle und Probleme im Krankenhäusern. Auch in den HOF-Kommunen kommt es zu Problemen.
Der weltweite IT-Crash sorgt für Flugausfälle und Probleme im Krankenhäusern. Auch in den HOF-Kommunen kommt es zu Problemen. © dpa | Nicolas Armer

Aktuell sei der Flughafen Paderborn nicht betroffen, erklärt Airport-Sprecher Matthias Hack auf WP-Anfrage. Dennoch müsse man natürlich mit allem rechnen. Laut einer Meldung der BILD sind alle Flughäfen in Spanien von dem Problem betroffen. Insgesamt sind heute vier Flüge in das Urlaubsland von Paderborn aus geplant. Zudem stehen auch mehrere Ankünfte am sogenannten Heimathafen auf dem Plan. „Wenn in Spanien kein Flieger startet, wird hier natürlich auch keiner landen“, sagt Sprecher Hack.

„Heiraten, Sterbeurkunden, Vaterschaftsanerkennungen – all das geht aktuell nicht.“

Holger Schnorbus
Stadt Hallenberg

Kleiner Probleme in Winterberg und Brilon

Kleine Probleme meldet auch die Stadt Winterberg. Laut der Pressesprecherin der Stadt, Rabea Kappen, seien derzeit einige wenige Computerprogramme nicht einsatzbereit. Darunter die Anwendung Autista, die die Mitarbeiter des Standesamtes nutzen. „Hochzeiten müssen aber nicht abgesagt werden“, sagt Kappen.

Das Briloner St. Maria Hilf Krankenhaus ist bisher nicht von dem Ausfall betroffen: „Aktuell läuft alles stabil“, bestätigt Krankenhaus-Sprecherin Pia Kloß auf Anfrage der Westfalenpost. Operationen mussten bisher nicht verschoben werden. Die Elisabeth-Klinik in Bigge kann ebenfalls weiterarbeiten: „Wir sind nicht betroffen“, so der Geschäftsführer Frank Leber. 

„Die Stadt Brilon kann uneingeschränkt weiterarbeiten“, erklärt die Pressestelle der Stadt. Zwar habe es Probleme in einigen wenigen Anwendungen gegeben, „aber das sind nur kleinere Störungen gewesen“, heißt es aus der IT-Abteilung des Rathauses.

Das gilt auch fpr Olsberg, Meschede und Bestwig: „Bei unseren Kommunen – Stadt Meschede, Stadt Olsberg und Gemeinde Bestwig - sind nur wenige Bereiche betroffen: Einschränkungen gibt es beim Finanzverfahren und beim Standesamtswesen. Alle anderen Bereiche funktionieren“, so eine gemeinsame Sprecherin der drei Städte.

In Marsberg bislang nur geringfügige Einschränkungen

Auch die Stadt Marsberg sei von technischen Störungen in der IT bislang nur geringfügig betroffen, erklärt Bürgermeister Thomas Schröder auf Nachfrage der Westfalenpost. Der Einsatz des standesamtsprogramme sei derzeit eingeschränkt, ebenso wie die Nutzung des Dokumentenmanagement-Systems Doxis. „Die übrigen gängigen Verwaltungsprogramme funktionieren zum aktuellen Zeitpunkt noch“, so der Bürgermeister.

Das St. Marien-Hospital Marsberg sei von technischen Störungen bislang nicht betroffen, heißt es von Seiten der Presseabteilung des Krankenhauses. Demzufolge gibt es keine meldungen über zwangsläufig verschobene Operationen.

Auswirkungen in Hallenberg und Medebach

„Leider ja!“, antwortet Holger Schnorbus, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters bei der Stadt Hallenberg auf die Frage, ob die Kommune auch von der IT-Störung betroffen sei. Es gehe um Personenstandsangelegenheiten und um externe Programme der Finanzverwaltung. „Heiraten, Sterbeurkunden, Vaterschaftsanerkennungen – all das geht aktuell nicht, wurde aber auch heute nicht nachgefragt.“ Der Publikumsverkehr habe die Einschränkungen bislang nicht zu spüren bekommen. Das Rathaus könne ansonsten ganz normal weiter arbeiten, nur eben zum Beispiel auf die externe Finanzsoftware nicht zurückgreifen. „Das ganz ist ein dynamischer und rollierender Prozess. Wir gehen davon aus, dass das Problem schnell behoben sein wird.“ Auch bei der Stadt Medebach, so Sebastian Vogel vom Hauptamt, sei man „minimal“ von der Störung betroffen. Die Einschränkungen sind identisch mit denen in Hallenberg.