Marsberg. Marsberger Tierschützer retten die Schäferhunde Anja und Ares, die jahrelang in einer Bretterbude im Wald leben. Doch die Kosten dafür sind hoch.

Der Tierschutzverein Marsberg spricht von den „Waldhunden“ und hat ihnen auch Namen gegeben. Sie heißen „Anja“ und „Ares“. Inzwischen geht es ihnen gut. Vorsitzende Elke Heinemann: „Die verlorenen vier Jahre können nicht zurückgeholt werden, aber noch ist Zeit, vieles wiedergutzumachen. Die beiden Hunde befinden sich in einer Hundepension unseres Vertrauens, untergebracht in einem hellen, gefliesten Zimmer mit Decken. Tagsüber stehen große Wiesen zum Spielen zur Verfügung. Beide Hunde wurden inzwischen kastriert, bei Anja die Zähne saniert. Wir scheuen keine Kosten. Für Anja und Ares tun wir alles, bitten aber alle Tierfreunde, uns dabei finanziell zu unterstützen.“

Lesen Sie auch

„So eine Hundehaltung in Deutschland habe ich noch nicht gesehen. Das kennt man eigentlich sonst nur aus Rumänien.“

Elke Heinemann
Tierschützerin

Rückblick: Vor einigen Wochen hatte der Marsberger Verein die beiden Schäferhunde unter seine Fittiche genommen und sie aus - wie er sagt - „erbärmlichen Verhältnissen“ in einem Wald gerettet.  Immer wieder hatten demnach Passanten auf die in einer zusammengezimmerten Bretterbude hausende Tiere in einem Waldstück im Großraum Kassel aufmerksam gemacht. Schließlich waren die Marsberger Tierschützer als überregional anerkannte Fachleute in Sachen Schäferhunde tätig geworden, hatten den Besitzer ausfindig gemacht und die Tiere übernommen. Fotos zeigen, dass die Bretterbude nur mit leeren Futtersäcken als Schlafstätte ausgelegt waren. Elke Heinemann: „So eine Hundehaltung in Deutschland habe ich noch nicht gesehen. Das kennt man eigentlich sonst nur aus Rumänien.“

Es sind erbarmungswürdige Zustände, unter denen die Hunde leben mussten.
Es sind erbarmungswürdige Zustände, unter denen die Hunde leben mussten. © WP | Tierschutzverein Marsberg

Strafanzeige gegen das Veterinäramt

Die Tierschützer klagen die Verantwortlichen des hessischen Veterinäramtes an, „nichts zur Rettung der Hunde unternommen haben.“ Eine Dienstaufsichtsbeschwerde und eine Strafanzeige habe man an die zuständige Staatsanwaltschaft in die Wege geleitet. Diese sei ebenfalls an den Regierungspräsidenten, den Landrat und die Landesstierschutzbeauftragte gegangen, so der Verein.

Mehr zum Thema

Das Veterinäramt weist die Vorwürfe zurück und hatte auf Anfrage unserer Zeitung in einer Stellungnahme erklärt, seit Januar 2021 bis März 2024 sieben unangekündigte Kontrollen durchgeführt zu haben. Dabei seien Maßnahmen angeordnet worden, die der Tierhalter erfüllt habe. Der Tierschutzverein hält dem entgegen, man habe mehrfach versucht, wegen der Hunde zu intervenieren, sei aber auf Desinteresse gestoßen.

Bitte um Spenden

Da für Unterbringung und tierärztliche Behandlung der beiden Schäferhunde hohe Kosten entstehen, bittet der Tierschutzverein Marsberg um Spenden auf das Konto DE30 4765 0130 0000 040923 bei der Sparkasse Paderborn,  Kennwort: Anja und Ares.