Bochum. Die Perseiden kommen: Bald sind hunderte Sternschnuppen sichtbar. Welcher Tag besonders eindrucksvoll ist und die besten Beobachtungsorte in NRW.

  • Im August lassen sich auch in NRW wieder viele Sternschnuppen beobachten.
  • Wann und wo lassen sich die Perseiden gut beobachten?
  • Wir haben die wichtigsten Informationen zu den Perseiden in NRW in der Übersicht gesammelt.

Sternschnuppen bringen Glück, sagt man. Im August lassen sich besonders viele davon beobachten. Dann gerät die Erde wie jedes Jahr wieder in den sogenannten Perseidenstrom. Doch wann und wo ist der Sternschnuppen-Regen in Nordrhein-Westfalen am besten zu sehen? Die wichtigsten Tipps für Astronomiefans.

Was sind die Perseiden?

Die Perseiden sind ein Meteorstrom, also eine Häufung von Sternschnuppen. Im August kreuzt die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle und trifft die von ihm verstreuten Teilchen. „Wir nennen das die Staubspur des Kometen“, sagt Nicole Sehrig von der Sternwarte Bochum. Wenn die Teilchen in die Erdatmosphäre eintreten, blitzen sie als Sternschnuppen auf.

Wann sind die Perseiden in NRW zu sehen?

In diesem Jahr erreicht der Meteorstrom sein Maximum zwischen dem 9. und 13. August. Die meisten Sternschnuppen werden in der Nacht vom 12. auf den 13. August zu sehen sein – sofern das Wetter mitspielt. Im Idealfall sollten keine Wolken am Himmel sein. Neumondnächte eignen sich laut Expertin Sehrig besonders, weil dann kein Mondlicht die Dunkelheit der Nacht stört.

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Sobald es dunkel wird, kann man sich unter den Nachthimmel legen. „Die beste Beobachtungszeit ist aber erst in der zweiten Nachthälfte, also zwischen 23 und 4 Uhr“, erklärt Nicole Sehrig.

Wo sind die Perseiden in NRW am besten zu sehen?

Je dunkler, desto mehr Sternschnuppen kann man sehen. Das Problem: Mittlerweile liegt eine immer größer werdende Lichtglocke über den Städten. Riesige Leuchtreklamen, Straßenlichter, endlose Bänder von Autoscheinwerfern: Die von vielen beklagte Lichtverschmutzung wächst in Westeuropa jedes Jahr um sechs Prozent – und verhindert eine freie Sicht.

Orte, an denen kein künstliches Licht die Nacht stört, machen hingegen einen beeindruckenden Blick ins All möglich. Vier solch außerordentlich dunkler Sternenparks hat die International Dark-Sky Association (IDA) in Deutschland ausgezeichnet: das Biosphärenreservat Rhön im Dreiländereck Thüringen, Bayern und Hessen, den Naturpark Westhavelland in Brandenburg, die Winklmoos-Alm in Bayern – und den Nationalpark Eifel.

Nicole Sehrig, Sternwarte Bochum
Nicole Sehrig von der Sternwarte Bochum erklärt, wann und wo man die Perseiden in NRW am besten sehen kann. © privat | MICHAEL GROSLER

Im 110 Quadratkilometer großen Sternenpark des Nationalparks, den Astronominnen und Astronomen eine „Insel der Dunkelheit“ nennen, lässt sich der Strom der Perseiden besonders gut beobachten. An mehreren Nächten führen ausgebildete „Sternenguides“ durch den Park.

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Doch auch wer in der Stadt bleibt, kann Sternschnuppen sehen. Am besten sollte man es sich mit seinem Liegestuhl oder seiner Picknickdecke an möglichst dunklen Orten, zum Beispiel im Park oder auf einer Halde gemütlich machen. Die Sternwarte Bochum bietet außerdem Sonderveranstaltungen zu den Perseiden an. Am Samstag, dem 10. August, und am Freitag, dem 16. August, können Interessierte ab 21.30 Uhr auf dem Außengelände der Sternwarte den Nachthimmel beobachten und in einem Vortrag mehr über die Perseiden erfahren. Erwachsene zahlen vier Euro Eintritt, Ermäßigte drei Euro.

Wie viele Sternschnuppen kann man in NRW entdecken?

Bis zu hundert Sternschnuppen flitzen pro Stunde durch den Himmel. „Aber als Beobachter hat man ja nicht den ganzen Himmel gleichzeitig im Blick“, sagt Nicole Sehrig. Wenn die Bedingungen gut sind und das Wetter mitspielt, habe man aber gute Chancen, schon innerhalb von 20 Minuten „die ein oder andere“ Sternschnuppe zu entdecken.

Dafür braucht man laut Expertin keine besonderen Beobachtungsgeräte. Im Gegenteil: Ferngläser oder Teleskope sind beim Aufspüren der in Sekundenschnelle verglühenden Meteore sogar hinderlich, weil ihr Blickfeld zu klein ist.

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In welche Richtung sollte man bei der Sternschnuppen-Suche blicken?

Am Abend Richtung Nordosten, in der zweiten Nachthälfte dann eher Richtung Südosten. Dort ist das Sternbild Perseus zu finden, dem die Sternschnuppen zu entspringen scheinen.

Woher haben die Perseiden ihren Namen?

Jeder Meteorstrom hat einen sogenannten Radianten. Von diesem Punkt scheinen die Sternschnuppen zu kommen. „Die Perseiden scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen, daher der Name“, sagt Nicole Sehrig. Das Sternbild soll den griechischen Helden Perseus zeigen.

Welche anderen Sternschnuppen-Ströme gibt es im Sommer?

Im Sommer sind gleich mehrere Sternschnuppen-Ströme zu sehen. Die sogenannten Delta-Aquariiden, deren Radiant im Sternbild Wassermann zu liegen scheint, haben Expertinnen und Experten zufolge gleich zwei Höhepunkte: am 30. Juli und am 13. August. Allerdings wird man die Sternschnuppen vermutlich eher auf der Südhalbkugel beobachten können, da ihr Radiant, also das Sternbild Wassermann, ziemlich tief stehe.

Die sogenannten Eta-Eridaniden kann man mit Glück in mehreren Nächten sehen, ihren Höhepunkt haben sie am 8. August. Allerdings ist der Meteorstrom recht schwach, je nach Standort kann man vermutlich eher ein bis zwei Sternschnuppen entdecken.

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„Kein Strom ist so groß wie die Perseiden. Sie sind ganz klar der Knaller im August“, hält Nicole Sehrig fest. Dank der Perseiden könnten also bald einige Wünsche in Erfüllung gehen. Apropos: Der Glaube besagt, dass man den Wunsch ausgesprochen, beziehungsweise zu Ende gedacht haben sollte, solange man die Sternschnuppe noch sieht und ihm im Anschluss niemandem verraten darf. „Wir hoffen also auf gutes Wetter“, sagt die Sternschnuppen-Expertin, „und halten unsere Wünsche bereit.“

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