Berlin. Der Mond schrumpft – mit Folgen für die Menschen. Denn die Raumfahrt könnte durch das Phänomen beeinflusst werden. Was steckt dahinter?
- Laut Forschenden wird der Mond seit Millionen von Jahren immer kleiner
- Er schrumpft so langsam, dass es mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist
- Dennoch hat das Phänomen Auswirkungen – und könnte zukünftige Mondmissionen gefährden
Es mag kurios klingen, doch bereits seit längerem beobachten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass der Mond immer kleiner wird: Er schrumpft. In den vergangenen 100 Millionen Jahren – damals natürlich noch nicht von Menschen beobachtet – ist der Umfang des Erdtrabanten um mehr als 46 Meter zurückgegangen. Forschende vermuten die Ursache darin, dass das Innere des Mondes langsam abkühlt, wodurch sich die Oberfläche zusammenzieht – ähnlich wie bei einer trocknenden Rosine.
Das Problem: Dadurch erhöht sich die seismische Aktivität und es kommt es immer wieder zu Mondbeben und -rutschen auf der Oberfläche. Genau diese und ihre Auswirkungen haben Forschende nun genauer untersucht – und sind zu einem besorgniserregenden Ergebnis gekommen: Die Beben auf der Mondoberfläche könnten sich auf zukünftige Mondmissionen auswirken.
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Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nahmen für ihre Untersuchung, die im Fachmagazin „Planetary Science Journal“ veröffentlicht wurde, besonders die Südpolregion des Mondes unter die Lupe. Dort konnten sie erhebliche Verwerfungen auf der Oberfläche feststellen – unter anderem auch in Gebieten, die bisher von der Nasa für die Landung der „Artemis-3-Mission“ in Betracht gezogen wurden. Mithilfe von Modellen zur Simulation der Stabilität der Oberflächenabhänge in der Region stellte das Team fest, dass einige Gebiete durch seismische Erschütterungen besonders anfällig für Erdrutsche sind.
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Mond: Schwere Schäden durch stundenlange Beben möglich
„Unsere Modellierung deutet darauf hin, dass flache Mondbeben, die starke Bodenerschütterungen in der südlichen Polarregion hervorrufen können, durch Abrutschen auf bestehenden Verwerfungen oder durch die Bildung neuer Schubverwerfungen möglich sind“, sagte der Hauptautor der Studie, Thomas Watters, Planetenforscher an der Smithsonian Institution in Washington, in einer Mitteilung.
Bei flachen Mondbeben handelt es sich um Beben, die nur in etwa 100 Kilometer Tiefe unterhalb der Oberfläche entstehen. Sie könnten so stark sein, dass sie Gebäude oder Geräte zerstören könnten. Hinzu kommt: Mondbeben können anders als Erdbeben über mehrere Stunden andauern und dabei einen umso größeren Schaden anrichten.
Da die Mondoberfläche staubig, trocken und teilweise nicht besonders gefestigt ist, kann es außerdem zu Erd- beziehungsweise Mondrutschen kommen. Die Forschenden warnen daher: „Die globale Verteilung junger Schubverwerfungen, ihr Potenzial, aktiv zu sein, und das Potenzial, neue Schubverwerfungen durch die anhaltende globale Kontraktion zu bilden, sollten bei der Planung der Lage und Stabilität permanenter Außenposten auf dem Mond berücksichtigt werden.“
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