Düsseldorf. Die Sommerferien stehen kurz bevor und viele Familien fahren in den Urlaub. Diese Medikamente für Kinder gehören auf jeden Fall ins Reisegepäck.

Ab in den Urlaub! Mit den Sommerferien beginnt für viele Familien die Reisezeit. Damit diese möglichst erholsam verläuft, sollten Eltern vorsorgen. Denn auch im Urlaub haben sich die Kleinen schnell eine Erkältung eingefangen, leiden unter Magenproblemen oder haben einen juckenden Insektenstich. Apotheker Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, gibt Tipps, was in der Reiseapotheke nicht fehlen sollte.

Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein, weiß, was in die Reiseapotheke für Kinder gehört.
Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein, weiß, was in die Reiseapotheke für Kinder gehört. © Apothekenverband Nordrhein e.V. | Apothekenverband Nordrhein e.V.

„Die richtige Auswahl des Urlaubsortes und des Hotels ist wichtig, aber auch die Auswahl der richtigen Reiseapotheke“, sagt Preis, „denn man fährt ja in den Urlaub, um sich zu erholen und nicht um Apotheken vor Ort zu besuchen – gerade wenn man Kinder dabei hat.“ Und die werden ja meistens dann krank, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.

Das fängt oft schon mit der Reise selbst an: „Für manch einen ist die Autofahrt, See- oder Flugreise ein Problem“, weiß Preis. „Reisekrankheiten haben viele.“ Gegen Übelkeit gebe es Medikamente auch speziell für Kinder, Eltern sollten sich in der Apotheke beraten lassen.

Reiseapotheke für Familien: Diese Mittel dürfen nicht fehlen

Mittel gegen Erkältung, Schmerzen und Fieber sollten in keinem Fall fehlen. Bei Reisen in warme Länder möglichst keine Zäpfchen einpacken, besser Saft. „Auch bei kühlpflichtigen und wärmeempfindlichen Medikamenten muss schon während der Reise auf entsprechende Lagerung geachtet werden“, mahnt der Apotheker.

Viele fahren ja in den Urlaub, um die Sonne zu genießen, aber die hat auch ihre Schattenseiten. Deshalb Sonnenschutz nicht vergessen! „Besonders gefährdet sind die jüngsten Reisebegleiter“, weiß Preis. „Je jünger das Kind ist, desto wichtiger ist es, ausreichend Sonnenschutz und den richtigen Sonnenschutz anzuwenden.“ Lesen Sie auch: Achtung, Sonnenbrand: So schützen Sie Ihre Kinder richtig

Wo Sonne und Wärme sind, sind auch viele Insekten. Deshalb auch an Insektenschutz und Mittel zur Behandlung von Stichen speziell für Kinder denken. „Allergien greifen immer mehr um sich, deshalb gehört auch eine Allergie-Tablette oder ein Saft in die Reiseapotheke“, rät Preis.

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Urlaub mit der Familie: Schutz vor Infektionen

„Magenprobleme hat man sehr oft im Ausland“, weiß er. Deshalb sollten Mittel gegen Durchfall oder Verstopfung und Elektrolyt-Mischungen ins Reisegepäck. Hilfreich seien auch Handdesinfektionsmittel und Desinfektionstücher, um Infektionen zu vermeiden oder eine gegenseitige Ansteckung zu verhindern. „Sie sorgen mit dafür, dass man gesund in den Urlaub kommt und auch gesund wieder zurück.“

Zu berücksichtigen sind auch „persönliche Schwachstellen, die man kennt“, so Preis: „Auf eventuell zu erwartende Krankheiten sollte man immer gut vorbereitet sein.“ Deshalb können – je nach Krankheitsgeschichte – auch Mittel gegen Halsschmerzen, Ohrenschmerzen oder Augentropfen sinnvoll sein. Dabei kann auch auf Medikamente aus der Hausapotheke zurückgegriffen werden. Achtung: Haltbarkeit überprüfen!

Schon vor der Reise: Impfungen frühzeitig planen

Je nachdem wo die Reise hingeht, ist es wichtig, neben den Standard-Impfungen auch spezielle Impfungen durchzuführen. Das gilt insbesondere für Fernreisen, aber auch bei Reisezielen innerhalb Deutschlands oder im europäischen Ausland. Dazu gehört beispielsweise eine Impfung gegen FSME. „Das ist besonders für Kinder wichtig, da die sich ja viel im Gras und Gebüsch bewegen, wo die Zecken sind“, sagt Preis. Aufgepasst: Damit sich der Impfschutz aufbauen kann, muss frühzeitig mit dem Impfen begonnen werden. Lesen Sie auch: Wer sie braucht, wovor sie schützt: Fragen zur FSME-Impfung

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    Manche Kinder müssen dauerhaft Medikamente nehmen, die sollten natürlich ausreichend im Gepäck sein. Tipp vom Apotheker: „Bei Dauermedikamenten die Hälfte ins Handgepäck, die andere Hälfte in den Koffer packen – damit man auch bei Verlust des Gepäcks immer ausreichend Medikamente für eine gewisse Zeit hat.“ Dasselbe empfiehlt sich für Notfall-Medikamente. Wichtig: Für Medikamente, die der Betäubungsverschreibungsverordnung unterliegen (z.B. Medikamente gegen ADHS) braucht es im Ausland ggf. eine Mitführ-Bescheinigung vom Arzt.

    Checkliste Reiseapotheke für Kinder:

    • Wundversorgung: Wunddesinfektion, Pflaster, Verbandsmaterial
    • Fieberthermometer und Fiebersaft
    • Schmerzmittel: Ibuprofen oder Paracetamol
    • Wund- und Heilsalbe
    • Insektenschutzmittel, Salbe gegen Stiche und Sonnenbrand (Antihistaminikum/leichte Cortisonsalben)
    • Pinzette
    • Mittel gegen Übelkeit und Durchfall, Elektrolyt-Mischungen
    • Sonnenschutz
    • Allergietabletten oder Saft (z.B. Cetirizin)
    • ggf. Nasenspray, Augentropfen, Mittel gegen Ohrenschmerzen
    • ggf. Dauermedikamente
    • Mittel zur Handdesinfektion, Desinfektionstücher, ggf. Masken

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