Berlin. . Für Annegret Kramp-Karrenbauer, Robert Habeck und Annalena Baerbock lief’s rund – für Martin Schulz, Sigmar Gabriel und Horst Seehofer weniger.

Es war ein politisches Jahr im Dauerkrisenmodus. Einige Karrieren blieben auf der Strecke, andere Politiker starteten richtig durch.

Die Aufsteiger

Annegret Kramp-Karrenbauer ist die Gewinnerin des Jahres. Nach einem dramatischen Parteitag sicherte sich die Saarländerin Anfang Dezember in der Stichwahl gegen Friedrich Merz (der den spektakulärsten Comeback-Versuch seit Jahren hinlegte, Ausgang noch offen) mit nur 35 Stimmen Vorsprung den CDU-Vorsitz, den Angela Merkel nach 18 Jahren abgab. AKK ist damit in der besten Ausgangslage, Merkel auch im Kanzleramt zu beerben.

Auch Angela Merkel zählt trotz allem mal wieder zu den Siegern. Im Flüchtlingsstreit mit der CSU stand sie im Sommer vor dem Aus. Doch Merkel behauptete sich, gab selbstbestimmt den CDU-Vorsitz ab. Mit AKK an ihrer Seite kann sie Kanzlerin bleiben.

Robert Habeck und Annalena Baerbock sind zu Popstars einer neuen Politikergeneration geworden. Was die neue Grünen-Doppelspitze anpackte, schien zu Gold zu werden. Klimawandel, Diesel, Kohleausstieg – die Ökopartei mit dem Zeitgeist an ihrer Seite ist auf dem Weg zur Volkspartei.

Die Absteiger

Martin Schulz? Der einstige 100-Prozent-Messias der SPD war in der großen Koalition als Außenminister gesetzt. Zum Verhängnis wurde ihm, dass er als Kanzlerkandidat versprochen hatte, er werde unter Merkel nie Minister. Entnervt gab Schulz im Februar den SPD-Vorsitz ab. An der Parteibasis ist er unverändert populär und träumt von einem Comeback als Fraktionschef.

Genauso hart traf es Sigmar Gabriel. Er wurde von Andrea Nahles bei der Regierungsbildung aussortiert, obwohl er als Außenminister der populärste Sozialdemokrat war. Seitdem ist der Ex-SPD-Chef als Vortragsreisender unterwegs. Wird der oder die nächste SPD-Vorsitzende in einem Mitgliederentscheid bestimmt, könnte Gabriel 2019 ins Rampenlicht zurückkehren.

Im Club der ausrangierten Alphatiere landete auch Horst Seehofer. Migration, Maaßen, immer wieder war es der CSU-Chef, der die Koalition und die Kanzlerin an den Rand des Zusammenbruchs brachte. Die CSU hat die Nase voll, Mitte Januar wird Markus Söder Parteichef. Seehofer bleibt erst einmal Bundesinnenminister.

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