Essen. Nach drei Jahren Corona-Einschränkungen startet der Ruhrsummit am 13. Juni in Bochum völlig live durch. Neuer Award für Start-ups.

Nach drei Jahren Einschränkungen durch die Corona-Pandemie will Nordrhein-Westfalens bedeutendster Start-up-Event am 13. Juni in der Bochumer Jahrhunderthalle wieder voll durchstarten. Der Ruhrsummit kommt 100 Prozent live und erstmals mit einem durch und durch nachhaltigen Konzept zurück.

Erst digital, dann hybrid – bei der Organisation des Ruhrsummits standen die Macherinnen und Macher vom Essener Ruhrhub zuletzt vor enormen Herausforderungen. „Wir haben das Konzept überarbeitet. Nach drei Jahren Einschränkungen durch Corona wollen wir wieder die Nahbarkeit für das Publikum ermöglichen“, kündigt Geschäftsführerin Svenja Tietje an.

Neue Millionenförderung für den Ruhrhub

Der Ruhrhub ist die zentrale Anlaufstelle für Start-ups im Ruhrgebiet. Getragen vom NRW-Wirtschaftsministerium, den Städten Bochum, Dortmund, Essen, Duisburg, Mülheim und Gelsenkirchen sowie der Business Metropole Ruhr, ist der Ruhrhub im vergangenen Jahr mit frischen Fördermitteln in Höhe 4,2 Millionen Euro für die Zeit bis Sommer 2025 ausgestattet worden.

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Landeswirtschaftsministerin Mona Neubaur hat sich denn auch als eine der prominenten Rednerinnen und Redner beim Ruhrsummit angekündigt. Das Programm dürfte ganz nach dem Geschmack der Grünen-Politikerin sein. „Es soll wieder live diskutiert werden. Die beiden 360-Grad-Bühnen ermöglichen eine direkte Nähe und Interaktion zum Publikum, um die Themen Innovation, Disruption, Impact und Human umfassend zu beleuchten“, sagt Organisatorin Tietje. Die Sprache der Start-up-Szene liebt das Englische. Grob übersetzt soll es um Innovationen gehen, schnell wachsende neue Technologien, Kreislaufwirtschaft, aber auch um Frauen, die sich selbstständig machen. Denn Gründerinnen sind immer noch in der Minderheit.

Wie immer sollen Start-ups, Investoren und Unternehmen, die mit jungen Firmen zusammenarbeiten wollen, in Bochum miteinander ins Gespräch kommen. Als namhafte Redner werden der Unternehmer Josef Brunner, Christian Wehner von SAP, Alexander Köpf von Pepsi und Pablo Stefanini von Disney sprechen. Aber auch erfolgreiche Gründerinnen und Gründer aus dem Ruhrgebiet wie Kiki Aweimer aus Bochum und Grubenhelden-Macher Matthias Bohm aus Gladbeck werden dabei sein.

Svenja Tietje, Geschäftsführerin des Ruhrhub, will mit der Start-up-Messe Ruhrsummit in diesem Sommer wieder als reiner Präsenzveranstaltung durchstarten und viele Gründerinnen und Gründer mit Investoren und Unternehmen ins Gespräch bringen.
Svenja Tietje, Geschäftsführerin des Ruhrhub, will mit der Start-up-Messe Ruhrsummit in diesem Sommer wieder als reiner Präsenzveranstaltung durchstarten und viele Gründerinnen und Gründer mit Investoren und Unternehmen ins Gespräch bringen. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Neben Reden und anschließenden Diskussionsrunden soll es auch in diesem Jahr Pitches geben, bei denen Start-ups ihre Geschäftsideen präsentieren können. Erstmals soll der Ruhrsummit-Award vergeben werden. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Den Betrag stellt die Bochumer und Essener Wirtschaftskanzlei Aulinger zur Verfügung. Bis zum 14. Mai können sich Start-ups in Verbindung mit ihrem gebuchten Ticket bewerben. Die Top 20 werden zum Pitch beim Ruhrsummit eingeladen. Die drei Bestplatzierten erhalten 5000, 3000 und 2000 Euro.

Viele Start-ups und auch der Ruhrsummit selbst setzen auf Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist nur das große Zukunftsthema für Geschäftsideen der Start-ups. „Erstmals haben wir ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept entwickelt“, sagt Ruhrhub-Geschäftsführerin Tietje. „Wir verzichten auf gedruckte Werbematerialien und informieren umfassend über eine digitale Eventmap“, kündigt sie an. Auch die Module des Messebaus seien aus nachhaltigen Materialien produziert, um den CO-Ausstoß so gering wie möglich zu halten. „Damit wollen wir ein Zeichen setzen, dass Nachhaltigkeit ein relevantes Thema und auch umsetzbar ist.“

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Der Anspruch wird sich auch bei der Verköstigung bemerkbar machen. Tietje: „Das Catering ist vegan/vegetarisch und auf regionale Produkte ausgerichtet. Alle Verpackungen sind recyclebar.“ Auf Fleisch werden die Gäste des Ruhrsummits in Bochum also verzichten müssen.