Essen. Energiekrise und Nachhaltigkeit bei Lebensmitteln bieten neue Chancen für Gründer. Auf der Startupweek Ruhr gibt es aber auch viele andere Themen.

Die Start-up-Szene im Ruhrgebiet hat in jüngsten Untersuchungen gut abgeschnitten und wächst. Die jungen Firmen leiden zwar auch unter steigenden Preisen. Gerade die Energiekrise und das Megathema Nachhaltigkeit können für Gründerinnen und Gründer aber auch Chancen sein. Bei der Startupweek Ruhr vom 26. bis 30. September geht es aber auch um ganz andere Themen.

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„Die Gasknappheit und die explodierenden Preise eröffnen für Gründer mehr Möglichkeiten. Zahlreiche Start-ups beschäftigen sich bereits mit dem umfassenden Thema Nachhaltigkeit und werden nun durch die Energiekrise in ihren Vorhaben gestärkt“, sagt Svenja Tietje, Geschäftsführerin des Ruhrhub. Die vom Land NRW, Ruhrgebietsstädten und der Business Metropole Ruhr getragene Plattform für Gründerinnen und Gründer in der Region gehört zu den Mitveranstaltern der Startupweek Ruhr. Bei 62 Veranstaltungen an fünf Tagen gibt es kompakte Rundum-Informationen, die für Teams interessant sind, die eine Selbstständigkeit planen oder bereits mitten drin stecken.

Live-Hackershow in Gelsenkirchen

„Wir bieten das komplette Themen-Spektrum für Start-ups an. Deshalb sollte für jede und jeden etwas dabei sein“, sagt Tietje. Während der große Schwester-Kongress Ruhrsummit, der im kommenden Jahr am 13. Juni stattfinden soll, ein internationales Publikum anspricht, richtet sich die Startupweek Ruhr in erster Linie an Teams aus dem Revier. Verteilt auf die gesamte Region stehen Butter- und Brotthemen wie die Aufstellung eines Business-Plans, Marketing-Konzepte, rechtliche und Fragen der Finanzierung auf dem Programm, aber auch Termine mit Unterhaltungswert.

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Auf „eine spannende Reise der modernen Kriminalität“ wollen die Veranstalter ihr Publikum am Mittwoch, 28. September, ab 15 Uhr in Gelsenkirchen mitnehmen. An dem Nachmittag reden Expertinnen und Experten aber nicht nur über das für die Wirtschaft und öffentliche Verwaltungen so wichtige Thema IT-Sicherheit. Das 2019 in Gelsenkirchen gegründete Start-up Aware 7 will auch live präsentieren, wie ein Hackerangriff abläuft und natürlich, wie sich Firmen und Institute effektiv dagegen schützen können. Das junge Unternehmen aus dem Ruhrgebiet setzt bewusst auf den Effekt von Live-Hackershows, um die Aufmerksamkeit anschaulich auf das Thema Cybersecurity zu lenken.

Mehrwegverpackungen für Onlinehändler

Am Abend des 28. September lädt dann das Bochumer Start-up Grubengold zu einem Waldspaziergang ein, bei dem die Gründer nützliches Wissen rund um das Thema Nachhaltigkeit vermitteln wollen. Ökobilanzen und Ressourceneffizienz sind längst feste Bestandteile von Unternehmensführung geworden. „Nachhaltigkeit ist aktuell auch das große Thema bei den Start-ups aus der Food-Branche. Der nächste Schritt wird sein, dass Bringdienste ihren Verpackungsmüll reduzieren und ihre Logistik verbessern“, meint Svenja Tietje.

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Ein gutes Beispiel kommt aus dem Netzwerks des Ruhrhub: Das Essener Start-up Rhinopaq hat innovative Mehrwegverpackungen entwickelt, die den wachsenden Müllberg bei all jenen reduzieren sollen, die Waren im Onlinehandel bestellen und nach der Zustellung regelmäßig große Pappkartons und Füllmaterial zum Altpapiercontainer tragen müssen. Die Rhinopaq-Gründer Matthias Thesing und Marc Diefenbach haben Verpackungen entwickelt, die Onlinehändler mehrfach nutzen können. Kundinnen und Kunden erhalten eine Skizze mit der Anleitung, wie sie die Kartonage zusammenfalten und zurückschicken können.

Startupweek Ruhr vom 26. bis 30. September

Große Mengen Verpackungsmüll fallen zum Teil auch bei Lebensmittel- und Essenslieferanten an. Der Branche widmet sich die Abschlussrunde der Startupweek, die am Freitag, 30. September, um 17 Uhr im Bochumer „Riff“ beginnen soll. Über „Future of Food“ wollen Vertreter von Start-ups diskutieren: Pottsalat aus Essen expandiert mit seinem Konzept, gesunde Salate auszuliefern.

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Der Bringdienst Flaschenpost (Münster) hat neben Getränken inzwischen auch Lebensmittel ins Sortiment aufgenommen. Kikis Kitchen aus Bochum hat nicht nur die passenden Rezepte, sondern liefert über einen Onlineshop auch das dazugehörige Back- und Kochzubehör. Und Choosy ist eine ebenfalls in Bochum entwickelte App, die bei der Essensplanung helfen und viel Zeit ersparen soll.

Der Besuch der 62 Veranstaltungen der Start-up-Week Ruhr ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten. Eine Übersicht über den fünftägigen Terminplan gibt es im Internet unter https://ruhrhub.de/ruhrstartupweekkalender.

>>> Sechs Ruhrmasters gekürt

Gemeinsam mit der Landesinitiative #DW NRW hat der Ruhrhub erstmals das Programm Ruhrmasters aufgelegt, das reifere Start-ups in der Wachstumsphase ideell unterstützen soll, auf die internationale Bühne zu kommen.

Unter 25 Bewerbungen hat eine Jury sechs Start-ups ausgewählt, die in Ruhrmasters aufgenommen werden sollen: Logistikbude aus Dortmund, Motion Miners ebenfalls aus Dortmund, Sperling Bags aus Bochum, Visensys aus dortmund, My Shoefitter aus Hamm und Choosy aus Bochum.