Berlin. . Superscharfe Fernsehbilder, smarte Handys und coole Kühlschränke: Bei der Internationalen Funkausstellung in Berlin steigt bis zum 5. September eine riesige Multimedia-Party. Das sind die neuen Trends der Unterhaltungselektronik.
An einem Begriff kommen die Besucher der Internationalen Funkausstellung (IFA) nicht vorbei: Smart. An allen Ecken und Enden werben die Hersteller von Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräten für „clevere“ Handys, Waschmaschinen oder Fernsehgeräte. Bis zum 5. September haben die Messehallen unter dem Berliner Funkturm geöffnet. Das sind die Trends für Technikfans:
Noch schriller, noch schärfer
Über riesige Monitorwände laufen brillant scharfe Filmsequenzen für das Messepublikum. An den Wänden der Halle des Herstellers Toshiba hängen weitere Großbildschirme, die auch auf OLED-Monitoren basieren. OLED steht für Organic Light Emitting Diode, auf Deutsch die organische Leuchtdiode. Diese bisher bei Smartphones und Tablets eingesetzte Technologie wird auf dieser IFA erstmals auch auf Großgeräten vorgestellt.
Die Farben kommen noch schriller herüber, die Bildschirme sind minimal vier Millimeter stark und damit noch viel schlanker als herkömmliche Flachbildfernseher. Nur beim Preis legt der Durchschnittsverdiener die Ohren an. Der Hersteller LG zeigt das Modell 55EM960V, das mit einem Kontrast von 60 000:1 die zehnfache Schärfe eines herkömmlichen Bildes bringt, mit 8000 Euro aber auch sehr teuer ist.
Fernsehen geht online
Bewegte Bilder stehen im Mittelpunkt der weltweit wichtigsten Leitmesse. Längst können die Geräte mehr als nur ein TV-Bild übertragen. Jeder dritte verkaufte Monitor dient auch dem Internetempfang. Lange erwartet wurde zum Beispiel das Google-TV. Auf der Messe sind nun erste Set-Top-Boxen für die Verbindung der Suchmaschine mit dem Fernseher zu sehen und demnächst auch im Handel zu kaufen. Das chinesische Unternehmen Hinsense präsentiert eine Box, die zunächst in den USA auf den Markt gebracht wird und keine 80 Euro kosten soll. Wann das Gerät auch hier erhältlich ist, ist noch offen.
Kaufen kann man ab Mitte September eine Google-Box für die Nutzung von Apps, Filmen oder Diensten, die Sony mit dem Modell NSZ-GS7 auf den Markt bringt. Die Box ist mit WLAN, Bluetooth und einem acht Gigabyte fassenden Speicher ausgerüstet und soll 199 Euro kosten.
Extrem flache Tablets
Mobile Computer mit Internetzugang sind ein weiterer Schwerpunkt der Entwicklungsingenieure. Extrem flache, leistungsstarke und schnelle Ultrabooks und Tablet PCs kommen auf den Markt. Gleich mehrere Firmen, darunter Toshiba und Sony, gehen noch einen Schritt weiter und kombinieren beide Konzepte zu einem leistungsfähigen Mini-PC. Sony hat mit dem Vaio Duo 11 eine Lösung vorgestellt.
Ein Touchscreen-Display mit 11,2 Zoll Durchmesser und eine Tastatur, die durch Hochklappen des Displays verfügbar wird, machen das Gerät zu einem volltauglichen Computer, der extrem flach ist und nur 1,3 Kilogramm wiegt. Ab Oktober soll die Vaio-Variante zu Preisen ab 1199 Euro in den Handel kommen. Für Tablet-Nutzer, die eine Tastatur benötigen, aber die üblichen Plastikprodukte meiden wollen, hat der Hersteller Hama eine Lösung parat. Zum Preis von 69 Euro bietet Hama eine kabellose Funktastatur aus Bambus an. Die dazu passende Maus aus gleichem Material schlägt noch einmal mit knapp 30 Euro zu Buche.
Netze, Netze, Netze
Neue Smartphones erleichtern den Internetzugang, wenn man mit dem Handy unterwegs ist. Vernetzung lautet ein weiteres Motto der Entwickler. Immer häufiger lassen sich Handys, Fernseher, Tablets, Digitalkameras oder die Musikanlage miteinander verbinden oder kabellos aus dem ganzen Haus heraus steuern. Mit einer Überraschung startete der koreanische Konzern Samsung in die IFA.
Das Unternehmen bringt das erste Smartphone mit dem Betriebssystem Windows Phone 8 auf den Markt und läuft damit dem finnischen Hersteller Nokia den Rang ab, der im September mit der Premiere aufwarten wollte. Ende Oktober wird das Betriebssystem wohl von Microsoft eingeführt und dann auch in den Handel kommen. Den Preis nannte das Unternehmen noch nicht.
Die Cam für den Urlaub
Auch Sony glänzt mit vielen Neuheiten. Neben der Google-Box bringt Sony neue Smartphones und auch eine Digitalkamera nach Berlin. Der kleine Camcorder HDR-GW55VE kann Videos mit 1920x1080 Pixeln aufnehmen. Die Besonderheit besteht in der Urlauberfreundlichkeit. Das Gerät ist bis zu einer Tiefe von fünf Metern wasserdicht, gegen Staub unempfindlich und stoßfest. Es kostet 549 Euro.
Coole Kühlschränke
Zweiter großer Block auf der Messe sind neben der Unterhaltungselektronik Haushaltsgeräte, vom Kühlschrank über die Kaffeemaschine bis hin zum Staubsauger. Mit energiesparender Technik wollen vor allem die deutschen Hersteller glänzen und sich so von der asiatischen Konkurrenz abheben. Ein Beispiel dafür ist die Kühlgeräte-Serie Smartcool von Bosch. Mit einem Verbrauch von 140 Kilowattstunden im Jahr ist der Kühlschrank „sparsamer als eine Energiesparlampe“, wie das Unternehmen mitteilt. Einen Preis für den Smartcool, der ab 2013 verkauft wird, nannte Bosch noch nicht.